Playoff-Viertelfinal: Bern gewinnt den ultimativen Krimi gegen den TSV St. Otmar

Quickline Handball League  •  25.04.2019

Luca Mühlemann

Unentschieden nach 60 Minuten, Remis nach 70 Minuten, Gleichstand auch nach 80 Minuten. Erst im 7-Meter-Werfen der Finalissima setzte sich der BSV Bern gegen den TSV St. Otmar St. Gallen durch. Am Ende jubelten die Berner über den 39:38-Erfolg, der den gewinnbringenden dritten Sieg in der Serie einbrachte.

Nach der Startviertelstunde führte die Berner 9:6, nachdem sie zuvor noch mit 4:6 im Hintertreffen waren. Den 3-Tore-Vorsprung konservierte das Heimteam bis Sekunden vor der Pause, als Julian Rauch für die Gäste noch auf 13:15 verkürzen konnte. In der zweiten Halbzeit fanden sich die St. Galler wesentlich besser zurecht und drehten ihrerseits bis zur 45. Minute komplett das Spiel (25:20). Bis in die letzte Spielminute erzielte der TSV St. Otmar allerdings nur noch drei weitere Treffer. So kamen die Berner zurück und legten ihrerseits 18 Sekunden vor Ablauf der Zeit durch Matthias Gerlich wieder vor (29:28).

Als die Spieluhr bereits 60:00 anzeigte, trat Otmars Spielertrainer Bo Spellerberg noch zum Siebenmeter an. Beim Stand von 28:29 aus Sicht seiner Equipe war klar: Verlängerung oder Saisonende. Der Däne traf und bescherte seinem Team dadurch zehn zusätzliche Minuten. Die erste Verlängerung hatte trotz aller bisher schon dagewesenen Dramatik noch mehr zu bieten. Zunächst verloren die Gäste Bo Spellerberg mit einer roten Karte (62.) und nur fünf Minuten später ereilte Teamkollege Dominik Jurilj dasselbe Schicksal. Bern konnte daraus jedoch kein Kapital schlagen und so stand es nach 70 Minuten 32:32. 

Der BSV konterte in der zweiten Verlängerung den schnellen Treffer von Otmars Abwehrspezialist Wüstner mit Toren von Strahm und Baumgartner und hatte beim letzten Seitenwechsel zwei Tore mehr auf dem Konto (35:33/75.). Wie schon in der regulären Spielzeit brachten die Berner den Vorsprung aber nicht über die Zeit. Trotz eigenem Ballbesitz und einem Tor mehr 30 Sekunden vor Ablauf der Zeit, kassierte der Gastgeber drei Sekunden vor Spielende den neuerlichen Ausgleich, dieses Mal in Person von Tobias Wetzel. 

Im alles entscheidenden 7-Meter-Werfen trafen für St. Gallen Serverin Kaiser und Amadeus Hedin, während ihre Teamkollegen Andrija Pendic und Julian Rauch einen Fehlwurf einzogen. Auf der Gegenseite trafen Tobias Baumgartner und Matthias Gerlich; Simon Getzmann und Michael Kusio scheiterten. Als mit Jan Gwerder der letzte Werfer des TSV St. Otmar an Berns Edin Tatar scheiterte, hatte Youngster Nico Eggimann die Entscheidung in der Hand. Der Aufbauer setzte sich gegen Aurel Bringolf durch und versetzte die Hausherren in Ekstase.

In einer Serie zweier Teams, die absolut auf Augenhöhe agierten, zogen die Ostschweizer am Ende auf die knappste aller Möglichkeiten den Kürzeren. Nach dem fünften Heimsieg in der Serie steht der BSV Bern, auch dank des Heimrechts des Besserplatzierten, zum zweiten Mal in Folge im Playoff-Halbfinal. Dort lautet der Gegner Kadetten Schaffhausen. Bereits am Sonntag gastiert der BSV dann in der BBC Arena.

Statistik

-
( - )

Übertragungsprobleme

Leider hatte die Liveübertragung via Stream in der entscheidenden Phase des Spiels Übertragungsprobleme. Hierfür bittet die Swiss Handball League alle Interessierten und Beteiligten um Entschuldigung! In Folge dessen kann auf handballTV.ch das Video nur vom Anpfiff bis einschliesslich dem ersten Penalty (von Severin Kaiser) im 7-Meter-Werfen nachgeschaut werden. Der Rest der Partie ist als Bewegtbildmaterial leider nicht verfügbar.

Hierzu die offizielle Stellungnahme des BSV Bern:
"Liebe Handball-Familie, am Donnerstag Abend fand in der Mobiliar Arena ein Handball-Krimi zwischen dem BSV Bern und TSV St. Otmar St.Gallen statt, der in die Geschichtsbücher eingehen wird.
Während rund 1'300 Zuschauer in der Mobiliar Arena mit Nico Eggimann beim letzten 7-Meterwurf mitfieberten, sahen tausende Zuschauer auf handballtv.ch nur noch einen schwarzen Bildschirm.
Hierbei hat es sich um ein technisches Problem beim BSV Bern gehandelt und nicht etwa bei handball.ch.
Der Grund ist einfach: Die Länge der Videoaufnahme wurde auf drei Stunden programmiert. Normalerweise reicht diese Dauer bei einem Handballspiel längstens. Wir wurden eines Besseren belehrt...
Die Zeit können wir leider nicht mehr zurückdrehen und ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Personen entschuldigen, die von diesem Fauxpas betroffen waren. Ich bitte um Verständnis und verspreche euch, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommt und die packenden Szenen unserer Sportart in der Mobiliar Arena bis zum Ende auf handballTV.ch verfolgt werden können."
Patrice Hitz, Geschäftsführer BSV Bern

Quelle: Matthias Schlageter

Das könnte dich auch interessieren

Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.

Schweizerischer Handball-Verband ,
Tannwaldstr. 2, 4600 Olten
Tel +41 31 370 70 00 -
shv-fsh@handball.ch


Zum Seitenanfang