SuperCup: Die Kadetten mit dem besseren Ende

28.08.2010

Die Kadetten Schaffhausen haben den SuperCup gegen Pfadi Winterthur nach einem denkwürdigen Spielverlauf gewonnen. Der Schweizer Meister setzte sich erst nach zwei Verlängerungen mit 39:37 durch. Die Winterthurer, die schon früh die Ausfälle von Kurth und Kipili verkraften mussten, zeigten eine überragende Leistung und hatten die Kadetten am Rand einer Niederlage.

Die Kadetten Schaffhausen haben den SuperCup gegen Pfadi Winterthur nach einem denkwürdigen Spielverlauf gewonnen. Der Schweizer Meister setzte sich erst nach zwei Verlängerungen mit 39:37 durch. Die Winterthurer, die schon früh die Ausfälle von Kurth und Kipili verkraften mussten, zeigten eine überragende Leistung und hatten die Kadetten am Rand einer Niederlage.

Nach 75 Minuten hatte Pfadi Winterthur bereits eine Hand am Pokal. Vor 450 Zuschauern in Gossau erzielte der starke Julian Krieg das 35:33 für sein Team, und die Kadetten sahen sich an diesem Abend zum wiederholten Mal mit einem Rückstand konfrontiert. Doch auch diesmal kamen die Schaffhauser noch einmal zurück. In der zweiten Hälfte der zweiten Verlängerung schaffte der Schweizer Meister dank vier Toren in Serie noch einmal die Wende. Pfadi mobilisierte zwar alle Reserven und versuchte in der Folge alles, kam aber in Unterzahl nicht mehr zum eigentlich verdienten Ausgleich. Als Rares Jurca zwei Sekunden vor Schluss schliesslich zum 39:37 einschoss, hatte zwar die favorisierte, aber nicht unbedingt die bessere Mannschaft gewonnen.

Auch wenn der erste Titel der Saison erwartungsgemäss nach Schaffhausen ging, hatte sich Pfadi Winterthur für seinen Auftritt im SuperCup ein dickes Lob verdient. Das Team von Adrian Brüngger geriet zwar in der Startphase früh in Rückstand (2:5), fand in der Folge aber immer besser zu seinem Spiel. Nach 22 Minuten gelang der Ausgleich, und danach zogen die Winterthurer gleich davon. Bis zur 39. Minute hatten sie den Abstand schon auf vier Tore ausgebaut (20:16). Umso erstaunlicher war diese Tatsache, als dass Pfadi zu diesem Zeitpunkt bereits auf zwei Leistungsträger verzichten musste. Marco Kurth fiel in der 20. Minute verletzt aus, und als Mike Kipili kurz vor der Pause seine dritte Zeitstrafe kassierte, hätten wohl nicht mehr viele Fans auf die Winterthurer gewettet.

Was Pfadi in der Folge gegen die scheinbar übermächtigen Kadetten aber zeigte, war schlicht sensationell. Julian Krieg und Matthias Kasapidis übernahmen im Rückraum die Verantwortung und fanden immer wieder Wege zum Torerfolg. Die Kadetten steigerten sich in der zweiten Halbzeit zwar kontinuierlich, konnten sich aber nicht absetzen. Der Schweizer Meister blieb bis zu diesem Zeitpunkt ohnehin vieles schuldig. Die Schaffhauser leisteten sich ungewohnt viele Ballverluste und Fehlwürfe, wobei Zweiteres vor allem auf Pfadis starken Keeper Martin Pramuk zurückzuführen war, der mit insgesamt 23 Paraden glänzte. Er ermöglichte seinem Team eine Minute vor Schluss den 27:27-Ausgleich, der die Winterthurer in die Verlängerung rettete.

Dort wog das mitreissende Spiel hin und her. Pfadi legte vor, doch der Schaffhauser Mait Patrail steigerte sich in dieser Phase gewaltig und brachte sein Team mit vier Treffern zum 32:31 in Führung. Im Gegenzug erzwang Julian Krieg mit einem souverän verwerteten Penalty die zweite Verlängerung. Dort zeigte sich erneut dasselbe Bild. Pfadi legte vor, die Kadetten kamen noch einmal zurück – und diesmal liessen sie sich den Sieg nicht mehr nehmen. Es war das irgendwie logische Ende einer fast unglaublichen Partie. Die Winterthurer wurden für ihre überraschend starke Vorstellung am Ende aber ganz schlecht belohnt.

Kadetten Schaffhausen – Pfadi Winterthur 39:37 n.V. (32:32, 27:27, 13:15)
Buechenwaldhalle, Gossau – 450 Zuschauer – Sr. Bernet/Wick.
Torfolge: 1:0, 2:2, 5:2, 6:3, 9:6 (15.), 9:8, 10:10, 11:10, 11:13, 13:15; 16:18, 16:20 (39.), 20:20 (47.), 20:22, 22:22, 22:23, 23:23, 23:25, 25:25, 25:26, 27:26, 27:27; 27:29, 30:29, 30:30, 32:32; 32:34, 33:35 (75.), 37:35 (79.), 37:36, 38:37, 39:37.
Strafen: 6mal 2 Minuten inkl. Disqualifikation Graubner (53.) gegen die Kadetten; 9mal 2 Minuten inkl. Disqualifikationen Kipili (29.) und Scheuner (78.) gegen Pfadi.
Kadetten: Gustavsson/Quadrelli (27. bis 30. und für 1 Penalty); Kukucka (5), Vrany, Goepfert, Graubner, Patrail (7), Filip (5), Starczan (10), Jurca (3), Stojanovic, Bucher (1), Ursic (8/7).
Pfadi: Pramuk/Baur (für 3 Penalties); Krauthoff (7), Kasapidis (4), Hess (6), Kurth (3/1), Graf, Kipili, Steiner, Krieg (9/3), Scheuner, Tarhai (8).
Bemerkungen: Pfadi ohne Von Ballmoos und Bay; Kadetten ohne Cvijetic (alle nicht eingesetzt). Gustavsson hält Penalty von Krieg (76./35:35). Kurth verletzt ausgeschieden (20.).
 

Quelle: Marco Ellenberger

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