Verbesserte Schweizerinnen unterliegen Ungarn erneut

Nationalteam Frauen  •  02.03.2024

Sladana Dokovic

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft verliert im EHF EURO Cup auch das zweite Spiel innert vier Tagen gegen Ungarn. In Gümligen BE unterliegt man dem Favoriten mit 27:35 (16:17).

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

Besser gespielt, weniger deutliches Resultat - aber dennoch klar verloren. Die Schweiz zeigt vor Heim-Publikum in der Mobiliar Arena in Gümligen BE eine gute Leistung gegen Ungarn. Allerdings demonstrieren die Gäste anfangs zweite Halbzeit ihre Klasse und machen da den Unterschied aus. 

Somit verbleibt die Schweiz nach vier gespielten Partien im EHF EURO Cup weiter bei einem Sieg und zwei Punkten. Im April geht das Turnier mit einem Auswärtsspiel in Österreich und einem Heimspiel gegen Norwegen zu Ende. 

SPIELVERLAUF

Der Spielverlauf in Gümligen ähnelt jenem in Tatabanya von vor vier Tagen. Mit einem gewichtigen psychologischen Unterschied: Die Schweizerinnen gehen zu Beginn in Führung, schiessen in der Person von Malin Altherr das erste Tor. Nach der 3:2-Führung dreht Ungarn angeführt von einer starken Petra Vamos das Spiel, zieht bis Minute 19 auf fünf Tore davon. Wie schon am Mittwoch fangen sich die Schweizerinnen aber vor der Pause, verkürzen bis zum Halbzeit-Pfiff auf 16:17.

Dort gelingt Emma Bächtiger der 17:17-Ausgleich – doch die grosse Wende vor einem stimmungsvollen Publikum in Bern bleibt aus. Im Gegenteil. Die Ungarinnen überfordern die Schweiz mit ihrem Tempo Mal für Mal und schaffen da die entscheidende Differenz. Am Ende steht eine 27:35-Niederlage auf der Resultattafel.

Highlights Schweiz-Ungarn 2. März 2024

AUFGEFALLEN

Trotz der deutlichen Niederlage ist es ein guter Auftritt des Frauen-Nationalteams. Ihm gelingt die geforderte Leistungssteigerung gegenüber dem Mittwoch. Zwar zieht man auch am Samstag den von Trainer Knut Ove Joa im Vorhinein angesprochenen «Hänger» ein – dieser dauert aber nicht so lange an, dementsprechend fällt die Niederlage weniger deutlich aus.

Joa beginnt in der Defensive mit Norma Goldmann, die in der Offensive Akzente setzen kann. Defensiv verbessert man sich vor der Pause mit der Hereinnahme von Chantal Wick. Im Tor ist Sladana Dokovic wie schon am Mittwoch gut aufgelegt, hält insgesamt zehn Bälle und wird bei der Publikums-Wahl zur Best Playerin erkoren. Kreisläuferin Tabea Schmid kann viele gefangene Bälle in Tore verarbeiten und ist mit acht erzielten Treffern erneut Schweizer Topskorerin.

Kerstin Kündig nimmt ihre Leaderrolle auf der Spielmacherinnen-Position wahr, dirigiert die Mannschaft. Knut Ove Joa schenkt aber auch anderen Spielerinnen sein Vertrauen. Anstelle von Kündig darf auch mal eine Laurentia Wolff ran, auf dem linken Flügel erhält die 16-jährige Era Baumann ihre Einsatzzeit und erzielt zwei Tore – ein Highlight für die 1240 Zuschauer in der Mobiliar Arena.

STIMMEN

Tabea Schmid: «Es war eine positive Reaktion im Vergleich zum Mittwoch - notabene gegen Weltklasse-Spielerinnen. Wir sind viel aggressiver und kompakter aufgetreten, verlieren aber zu viele 1:1-Situationen, eine Petra Vamos ist halt auch schwierig auszuschalten. Insgesamt dürfen wir aber zufrieden sein. In guten Phasen können wir mit Ungarn mithalten, leider aber noch nicht über 60 Minuten. Wenn wir das schaffen, liegt in Zukunft auch gegen grosse Nationen etwas drin.»

TELEGRAMM

SCHWEIZ - UNGARN 27:35 (16:17)

Mobiliar Arena Gümligen BE, 1240 Zuschauer; SR: Weijmans/Wolbertus (NED)

Schweiz: Brütsch (4 Paraden) Dokovic (10); Wick (1 Tor), Kündig (3/1), Wolff, Frey (1), Schmid (7), Emmenegger M. (3), Gautschi (3), Baumann (2), Goldmann, Kähr, Riner (2), Altherr (4), Bucher, Bächtiger (1).

Ungarn: Böde-Biro (1 Paraden), Janurik (11); Füzi-Tovizi (1), Szollosi-Schatzl (3), Albek (2), Marton (1), Papp, Pasztor, Vamos (9), Kacsor, Faluvegi, Juhasz (2), Bordas (1), Kuczora (7/3), (), Gyori-Lukacs (2), Simon (7). 

Strafen: 2x2 Minuten gegen Ungarn und 2x2 Minuten gegen die Schweiz.

EHF EURO CUP

Schweiz - Österreich 33:27 (18:11)
Ungarn - Norwegen 31:38 (17:19)

Norwegen - Schweiz 44:29 (23:18)
Österreich - Ungarn 32:34 (15:19)

Ungarn - Schweiz 38:26 (16:14)
Norwegen - Österreich 44:22 (19:10)

Schweiz - Ungarn 27:35 (16:17)
Österreich - Norwegen 22:39 (8:19)

1. Norwegen  4/8
2. Ungarn 4/4 
3. Schweiz  4/2
4. Österreich  4/0

3./4. April: Österreich-Schweiz / Norwegen-Ungarn
6. April: Schweiz-Norwegen / Ungarn-Österreich

Quelle: Raphael Bischof (Text), Alexander Wagner (Foto)

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