SPAR Premium League • 31.05.2024
Der LC Brühl kürt sich im alles entscheidenden fünften Spiel der SPL1-Final-Serie dank einem 31:30 (12:11)-Sieg nach Verlängerung zum Schweizermeister 2024. Damit feiern die St. Gallerinnen das Triple.
Was für ein Spiel, was für ein Handball-Abend, was für eine Finalserie.
In der Belle des Playoff-Finals 2024 in der SPAR Premium League 1 setzt sich der LC Brühl gegen GC Amicitia Zürich nach einem veritablen Krimi mit 31:30 nach Verlängerung durch, gewinnt die Serie mit 3:2 und somit den Schweizermeister-Titel. Für die St. Gallerinnen ist es in dieser Saison das Triple. Den Cup holten sie vor Monatsfrist gegen den LK Zug, den Supercup vergangenen August gegen die Spono Eagles.
Rein in die Partie! Auch die Finalissima in St. Gallen ist hart umkämpft. Und der Favorit aus der Ostschweiz drückt dem Spiel seinen Stempel auf, geht angeführt von einer überragend aufspielenden Malin Altherr Mitte erster Halbzeit mit vier Längen in Führung (10:6). Wie so oft in dieser Serie kontrolliert der LCB das Spiel, scheint alles im Griff zu haben – lässt GCA wegen einfacher Fehler aber immer wieder rankommen. Weil acht torlose Minuten der St. Gallerinnen folgen, steht es zur Halbzeit lediglich 12:11. Auch Spiel 5 verkommt zum Krimi.
Der Start in die alles entscheidende Halbzeit der Spielzeit 2023/24 gelingt dem Gast aus Zürich besser. Und wie! Einen 15:16-Rückstand drehen Torhüterin Kuratli und ihre Vorderleute in eine 23:19-Führung. Schafft GCA in der Kreuzbleiche tatsächlich die ganz grosse Überraschung? Die mitgereisten Fans aus der Limmatstadt dürfen träumen.
Doch das Drehbuch dieser Final-Serie scheint Alfred Hitchcock höchstpersönlich geschrieben zu haben. Mit dem Rücken zur Wand und einem tobenden Publikum im Rücken kämpft sich das Team von Raphael Kramer tatsächlich wieder ran. Und dann wird’s dramatisch. Die Zürcher Altmeisterin Chantal Wick stellt mit einem Rückraum-Geschoss auf 26:25. Das Meister-Tor? Brühl hat noch einen Angriff, versenkt ihn. GCA hat den Ball und noch sechs Sekunden auf der Uhr. Trainer Kent Ballegaard nimmt das Timeout. Brunner/Salah pfeifen wieder an, die Halle hält den Atem an. Der Angriff versandet. Pustekuchen! Es gibt Verlängerung.
Jede Aktion kann jetzt entscheidend sein. Brühl nimmt nach fünf Minuten und dem Seitenwechsel eine 1-Tore-Führung mit. Die junge Era Baumann, eine der grossen Entdeckungen in dieser Saison, schafft dann den Ausgleich. Stephanie Lüscher verwirft auf der Gegenseite. Plötzlich hat das Momentum wieder auf GCA-Seite gekippt. Es folgt das grande Finale. Océane Meier unterläuft im dümmsten Moment ein technischer Fehler, Kinga Gutkowska versenkt den Gegenangriff. Die Zürcherinnen kriegen einen letzten Freiwurf – doch der will nicht rein. Die Kreuzbleiche-Halle bebt wie in ihren besten Zeiten. Brühl ist nach einem Herzschlagfinale zum 33. Mal Schweizer Handball-Meister der Frauen. Wow.
Herauszustreichen gilt es die tolle Kulisse in der Kreuzbleiche. Sie gleicht jener aus den glorreichen Jahren des TSV St. Otmar um die Jahrtausendwende. Petrus und strömender Regen können die 2250 Fans von einem Matchbesuch nicht aufhalten. Die Stimmung in der Halle ist zu jedem Zeitpunkt hervorragend, dazu tragen auch Hunderte aus Zürich angereiste Zuschauer bei. Der Kommentar eines alten Handball-Nostalgikers «Früener hetmr no dörfe rauche!» verkommt zur Randnotiz.
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