Mehdi Ben Romdhane: «Dürfen keine Angst vor Frankreich haben»

Nationalteam Männer  •  13.01.2024

Medhi Ben Romdhane In Berlin

Das Schweizer Team bereitet sich in Berlin auf seine nächsten beiden Vorrunden-Gegner Frankreich und Nordmazedonien vor. Für Mehdi Ben Romdhane (22), einziger Spieler aus der Westschweiz, wird es am Sonntag (18 Uhr) bereits das zweite Duell gegen Frankreich sein.

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Januar 2021, Weltmeisterschaft in Ägypten: Es war Mehdi Ben Romdhane's erster Auftritt mit der Schweizer Nationalmannschaft. Nach einem Express-Sieg gegen Österreich und dem Einzug in die Hauptrunde hatte die Schweiz gegen Frankreich fast die Sensation geschafft, verlor am Ende hauchdünn mit 24:25. Heute, drei Jahre später, trifft der Westschweizer in den Diensten der Kadetten Schaffhausen bereits zum zweiten Mal auf die Topnation Frankreich.

 

Mehdi, vor drei Jahren hast du nach deinem ersten Spiel für die A-Nationalmannschaft gesagt: «Dieser Tag wird mir in Erinnerung bleiben.» Hat es sich bewahrheitet?

Mehdi Ben Romdhane: Ja, natürlich, an meine ersten Schritte, mein erstes Spiel im Trikot der Nationalmannschaft gegen Österreich werde ich mich in meiner ganzen Karriere erinnern. Ich habe auch viele Erinnerungen an das Spiel gegen Frankreich - ich war es ja, der den letzten Wurf genommen hat, der leider nicht im Tor landete. Aber ich habe auch positive Erinnerungen an das Spiel, als Team haben wir damals eine enorme Leistung gegen diesen Top-Gegner erbracht.

Wie siehst du deine Entwicklung in den vergangenen drei Jahren?

2021 war ich der Neue im Team. Seitdem habe ich sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft viel gelernt, im taktischen und spielerischen Bereich. Auch körperlich habe ich mich in den letzten Saisons weiterentwickelt. Im Vergleich mit anderen bin ich aber immer noch unerfahren - es ist völlig normal, dass ich weniger als andere spiele. Wenn ich die Chance erhalte, mich zu zeigen, versuche ich, sie zu nutzen.

Was muss sich im Vergleich zur Niederlage gegen Deutschland ändern?

Wir müssen sicher abgeklärter spielen als im Eröffnungsspiel. Dort haben wir zu viele technische Fehler gemacht und Bälle verloren, weil wir zu schnell nach vorne spielen wollten.

Mit Frankreich wartet immerhin der aktuelle Olympiasieger auf euch. Wie geht ihr mit dem Druck um?

Frankreich ist geboren, um zu siegen. Sie sind immer an der Spitze, haben viele erfahrene Spieler, die in der Champions League und in den besten Vereinen der Welt spielen. Trotzdem denke ich, dass wir keine Angst vor ihnen haben sollten. Wir werden zeigen, dass auch wir unseren Anteil bringen wollen, wir werden uns nicht so leicht geschlagen geben. Vielleicht nehmen sie uns ja etwas auf die leichte Schulter, so wie 2021.

Zwischen den beiden Spielen hast Du drei Tage Pause. Wie bereitest Du dich auf das Aufeinandertreffen mit Frankreich vor?

Mir wäre es lieber gewesen, alle zwei Tage zu spielen, aber es ist klar, dass andere Spieler, die länger gespielt oder sich verletzt haben, diese Tage nutzen konnten. Wir müssen in Form bleiben, trainieren und uns vor allem mental vorbereiten. Wir werden noch einige taktische Sitzungen mit Videoanalyse durchführen, um das Spiel so gut wie möglich vorzubereiten.

Schweiz - Frankreich

EURO24M France Vs North Macedonia

Am Sonntagabend um 18 Uhr trifft die Schweiz also im zweiten Spiel der Vorrunde auf den Nachbarn Frankreich. Die Franzosen gewannen ihr erstes Spiel gegen Nordmazedonien deutlich, doch hinter dem Ergebnis von 39:29 verbirgt sich eine ausgeglichene erste Halbzeit, in der die Mazedonier geschickt gegen «Les Bleus» verteidigten. Diese hatten zunächst Schwierigkeiten, das 7:6-Spiel der Mazedonier in den Griff zu bekommen; dank taktischem Feinschliff konnte der Titelfavorit vor der Halbzeit aber in Führung gehen.

Die Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten und die immense Breite des Kaders machen das Team von Trainer Guillaume Gille so gefährlich. Karabatic, Mem, Fabregas, Mahé oder Descat (bester Spieler im ersten Spiel mit 7 Toren) – die Franzosen gehören ohne Frage zu den Favoriten auf den Europameistertitel. Frankreich ist der aktuelle Olympiasieger und Vizeweltmeister, die Titelliste ist lang. Dennoch stammt der letzte EM-Titel aus dem Jahr 2014.

In den direkten Begegnungen mit der Schweiz sind die Kräfteverhältnisse ziemlich klar: In 69 Begegnungen hat die Schweiz 23 Mal gewonnen und 37 Mal verloren (bei 9 Unentschieden). Der letzte Erfolg datiert aus dem Jahr 1993 bei der Weltmeisterschaft in Schweden (26:24).

Schweizer Fantreff

Auch in Berlin wird es wieder einen Schweizer Treffpunkt geben. Von 15 bis 17 Uhr können sich Fans im Hampton by Hilton Berlin Zentrum - East Side Gallery im Wintergarten des Hotels treffen. Dieses befindet sich nur wenige Minuten zu Fuss von der Mercedes Benz-Arena. Es werden wieder Fan-Utensilien werden bereitgestellt.

Adresse: Mildred-Harnack-Strasse 15, Berlin.

Quelle: Carolin Thevenin (Text), Estelle Zahner (Foto)

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