Nationalteam Frauen • 23.11.2023
Im ersten von drei Spielen in Rumänien muss sich die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft den Gastgeberinnen mit 28:33 geschlagen geben. Nach einer verhaltenen ersten Halbzeit zeigt das Team von Nationaltrainer Knut Ove Joa aber Charakter und Kampfgeist. Goalie Manuela Brütsch wird als Best Player ausgezeichnet.
Der Schweizer Auftritt an der «Carpati Trophy» in Bistrita gegen Rumänien wird zum erwarteten ersten Härtetest. Sowohl das Team um Kerstin Kündig und Co. als auch die Gastgeberinnen zeigen sich zu Beginn der Partie verhalten, noch funktionieren nicht alle Abläufe. Doch bereits jetzt macht Rekord-Keeperin Manuela Brütsch mit zwei Paraden auf sich aufmerksam, im Angriff treffen Tabea Schmid vom Kreis und Mia Emmenegger im Gegenstoss. Während die Rumäninnen zunehmend Sicherheit und Schnelligkeit in ihr Spiel bringen, unterlaufen den Schweizerinnen hingegen zu viele technische Fehler und Fehlwürfe. Vier Zeitstrafen in den ersten dreissig Minuten und mehrere Gegentreffer ins leere Tor tun das ihre zum Halbzeitresultat von 11:20 hinzu.
Doch die Schweizer Nati schafft es direkt zu Beginn der zweiten Hälfte, ihre kämpferische Seite zu zeigen: Malin Altherr, Alessia Riner und Mia Emmenegger verkürzen innerhalb von wenigen Minuten auf 5 Tore Differenz - und zwingen den rumänischen Nationaltrainer Constantin Pera zum frühen Time-Out in der 36. Minute und einer deutlichen Ansprache an die für die anstehende WM qualifizierten Spielerinnen. Auch wenn die physisch starken Rumäninnen auch in der zweiten Hälfte ein ums andere Mal zum erfolgreichen Abschluss kommen, scheint im Schweizer Spiel nun der Knoten geplatzt zu sein. Mit 1:1-Situationen aus dem Rückraum und Zuspielen an den Kreis verkürzen die jungen Spielerinnen bis zur 46. Minute auf 23:26. Das konsequente Kreisspiel ihrer Gegnerinnen bekommen sie allerdings weiter nicht unter Kontrolle und müssen sich Rumänien am Ende mit 28:33 geschlagen geben.
Aufgefallen
Nach Lea Schüpbachs Knieverletzung hütet die 163-fache Nationaltorhüterin Manuela Brütsch das Schweizer Tor – und das mit beeindruckender Leistung. In der Startphase des Spiel hält sie ihr Team mit mehreren Paraden im Geschehen; in der 42. Minute pariert sie drei (!) freie Würfe in Folge und gibt ihren Mitspielerinnen das nötige Selbstvertrauen in dieser Phase. Mit insgesamt 16 Paraden wird sie zu Spielende als «Best Player» des Schweizer Teams ausgezeichnet.
Vroni Keller, Assistenztrainerin: «In der ersten Halbzeit waren wir zu unsicher und haben uns nicht so gezeigt wie gewollt. Uns sind zu viele technische Fehler unterlaufen, auch die Chancenauswertung war ungenügend – klar, dass ein international versierter Gegner wie Rumänien das voll ausnutzt. Wir haben aber in der zweiten Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt, viel durchgewechselt und mehr in der Breite gespielt, wodurch wir uns gute Torchancen erspielt haben. Für uns war diese Begegnung eine gute Lehrstunde – wir wissen, dass wir an der Konzentration und der Chancenauswertung arbeiten müssen, um uns in den nächsten beiden Spielen besser präsentieren zu können.»
Zur Best Player Manuela Brütsch: «Manu hat ein sehr gutes Spiel gezeigt. Sie hat im Tor bewiesen, dass sie auch international gute Akzente setzen und das Team unterstützen kann.»
Rumänien - Schweiz 33:28 (20:11)
TeraPlast Arena Bistrita (ROU), SR: Corina Constantin/Daniela Enache
Rumänien: Ciuca (6 Paraden, 2 Tore), Dumanska (4), Serban (3), Hosu (4); Dinca, Pascan, Buceschi (4 Tore), Tanasie, Laslo (2), Bazaliu (6), Dindiligan, Badea (2), Ostase (4), Seraficeanu (2), Balog (1), Popa (4), Gogirla, Pintea (6).
Schweiz: Brütsch (16 Paraden), Dokovic; Altherr (4 Tore), Bächtiger, Bucher (3), Emmenegger (7), Felber, Frey (1), Gautschi (2), Goldmann (1), Kündig (1), Riner (2), Schmid (5), Wick, Wolff (2).
Strafen: 3x 2 Minuten gegen Rumänien, 6x 2 Minuten gegen die Schweiz.
Das Vierländerturnier «Carpati Trophy» geht am Freitag weiter. Dann steht die Schweiz bereits um 14 Uhr den Österreicherinnen gegenüber. Das zweite Spiel des Tages zwischen Portugal und Rumänien beginnt um 18.30 Uhr. Die Spiele können im Livestream des rumänischen TV-Sender «Voyo» mitverfolgt werden (kostenloses Probeabo, alle Details hier) oder über den Liveticker des rumänischen Handball-Verbands.
Tabelle
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