Nationalteam Männer • 17.03.2022
Die Schweizer Nationalmannschaft unterliegt im Hinspiel der ersten WM-Playoff-Runde Portugal klar mit 26:33. Am Sonntag muss in Winterthur ein Sieg mit mindestens sieben Toren Unterschied her.
Die Schweizer haben in Guimaraes Mühe, ins Spiel zu finden. Ganz anders die Portugiesen: Von den ersten acht Angriffen verwerten sie gleich deren sieben, das Team von Michael Suter liegt nach zehn Minuten schon mit vier Toren und 3:7 im Hintertreffen. Die Schweizer aber bäumen sich auf und schaffen dank drei Treffern von Lier, Raemy und Schmid in Serie den Anschluss zum 7:8. Der Ausgleich bleibt der Nationalmannschaft allerdings verwehrt. Denn das eingespielte Portugal stellt schnell wieder auf 14:10. Es folgen abwechslungsreiche Minuten: Andy Schmid verschiesst erst einen Siebenmeter, verkürzt dann mit einem Doppelpack zum 12:14, ehe die Schweiz nach einem herrlich herausgespielten «Flieger»-Tor der Portugiesen den 12:15-Pausenrückstand hinnehmen muss.
Der Beginn der zweiten Halbzeit ist umkämpft, die Schweizer vermögen zwischenzeitlich wieder auf 17:19 und 18:20 verkürzen. Doch dann reisst der Faden, man kassiert vier Tore in Folge und sieht sich plötzlich mit einem Sechs-Tore-Rückstand (18:24) konfrontiert. Noch einmal hat die Nati eine Antwort parat. Auf das 20:27 reagiert sie mit drei Toren en suite, dann aber muss man Portugal definitiv ziehen lassen. Am Ende steht eine 26:33-Niederlage zu Buche.
Gegen ein mit Champions-League-Spielern gespicktes Portugal fehlt den Schweizern über 60 Minuten die Konstanz. Schwierige Startminuten können zwar kompensiert werden, dann aber folgt schon wieder ein Einbruch. Dasselbe Bild in der zweiten Halbzeit. Auch lässt man im Angriff die Präzision vermissen. Die Wurf-Quote aus dem Rückraum beträgt lediglich 37 Prozent. Der Schweizer Topskorer Lenny Rubin braucht für seine sieben Tore 13 Versuche, Andy Schmid für seine sechs Treffer ebenfalls deren 13. Auf portugiesischer Seite fällt vor allem Kreisläufer Victor Iturriza auf: Er bringt sämtliche seiner acht Versuche im Tor von Nikola Portner unter.
Schon am Sonntag um 14.30 Uhr steigt im Winterthurer Win4 das Rückspiel der WM-Playoffs gegen Portugal. Nach der Niederlage vom Donnerstag ist klar: Am Sonntag ist ein deutlicher Sieg mit mindestens sieben Toren Unterschied gefordert. Ansonsten ist der WM-Traum frühzeitig ausgeträumt. In der zweiten Playoff-Runde würde in der Osterwoche die Niederlande warten. Wer diese Playoff-Spiele gewinnt, fährt an die WM 2023 in Polen und Schweden.
Bilder zum Hinspiel der WM-Playoffs zwischen Portugal und der Schweiz vom 17. März 2022 in Guimaraes (Niederlage 26:33).
PORTUGAL – SCHWEIZ 33:26 (15:12)
Multiusos de Guimaraes; 3000 Zuschauer; SR: Marin/Garcia Serradilla (ESP)
Portugal: Capdevile, Gaspar; Portela (4), Brito, Sousa, Iturriza (8), Martins Soares (3), Moreira (1), Gaspar, Silva Sousa (4), Salina (3), Branquinho, Cavalcanti, Areia (3), Gomes (3), Fernandes (4), Capdeville, Magalhaes.
Schweiz: Portner (1), Bringolf ; Schmid (6), Meister (3), Rubin (7), Tynowski (1), Lier (5), Sidorowicz, Raemy (2), Röthlisberger, Küttel, Maros (1), Schelker, Gerbl, Laube, Weingartner.
Strafen: Portugal 1x2 Minuten, Schweiz 2x2 Minuten
Torfolge: 1:0; 1:1; 3:1, 5:3, 7:3, 8:7, 12:8, 14:10, 14:12, 15:12; 16:13, 17:14, 19:16, 21:18, 24:18, 27:20, 27:23, 29:24, 32:24, 33:26.
Michael Suter über ...
... den Schweizer Auftritt: Keinen Vorwurf an die Mannschaft. Wir haben uns sehr seriös auf Portugal vorbereitet. In der Umsetzung gab es aber Sachen, die genügten nicht, um Portugal ernsthaft gefährden zu können. Trotzdem haben wir uns in zwei Phasen des Spiels wieder herangekämpft. Da sind wir mit zwei Toren dran, haben eine gute Phase, dann aber kommt der Einbruch und Aktionen, in welchen wir zu wenig gut sind. Im Angriff verwerfen wir Bälle, in der Deckung fehlte es an Kompaktheit.
... den Gegner: Portugal war zu routiniert und stark. Auf allen Positionen. Die Präzision, die sie sich in CL-Spielen angeeignet haben, haben wir demonstriert bekommen. Da konnten wir nicht dagegenhalten. Das Resultat ist aus meiner Sicht aber ein wenig zu hoch. Eine Halbzeit verlieren wir mit drei und eine mit vier Toren. Das ist sicher höher, als dass wir uns das erwünscht hätten.
... über das Rückspiel: Im Sport ist alles möglich. Wir müssen eine Halbzeit mit drei gewinnen, eine mit vier - schon sind wir wieder auf x. Das streben wir an. Wir haben gute Erinnerungen an Winterthur, führten da einst gegen die Dänen nach 20 Minuten mit plus 6. Darum geht’s. Gute Phasen ins Spiel hineinbringen und das durchziehen. Jetzt muss die Stabilität her.
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