Hochspannung im Mittelfeld – Analyse vor Re-Start der QHL

Quickline Handball League  •  03.02.2022

Pfadi KAD Deuring

Die Kadetten sind die Kronfavoriten bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Quickline Handball League. Während die Ausgangslage ganz an der Tabellenspitze sowie am Tabellenende aussagekräftig und klar ist, präsentiert sich die Situation im sehr breiten Mittelfeld ausgesprochen spannend.

Mit dem Nachtragsspiel zwischen dem klaren Tabellenführer Kadetten Schaffhausen und dem amtierenden Schweizermeister und Tabellenzweiten Pfadi Winterthur wird in der Quickline Handball League (QHL) der Spielbetrieb nach der EM-Pause dieser Tage wieder aufgenommen. Nach dem Spitzenkampf heute Abend steigt dann die erste QHL-Vollrunde zum Auftakt des dritten Drittels in der Qualifikationsphase ab Mitte nächster Woche. Schon am Wochenende werden zudem die spannenden Cup-Viertelfinals ausgetragen. 

Die Rangliste zeigt ein deutliches Bild – auch wenn bis Ende Dezember Corona bedingt nicht alle Teams gleich viele Partien absolvieren konnten. Die Kadetten Schaffhausen haben nach 15 Spielen mit 29 Punkten fast eine reine Weste – der einzige Punktverlust resultierte beim 33:33- Unentschieden am 25. November im damaligen Spitzenkampf bei GC Amicitia Zürich. Ansonsten gab es für die Munotstädter nur Siege und nach Verlustpunkten beträgt der Vorsprung auf das zweitplatzierte Pfadi Winterthur bereits acht Zähler. Die Positionen sind also klar bezogen, auch wenn im Hinblick auf die Playoffs (ab Mitte April) keinerlei Punkte mitgenommen werden.

Hinter dem Spitzenduo figurieren die Teams aus den Plätzen drei bis acht innerhalb von nur gerade sieben Punkten, was einige Verschiebungen im Hinblick auf die Playoff-Plätze erwarten lässt. Der Rückstand des Duos am Tabellenende ist bereits deutlich (RTV 1879 Basel) und aussichtslos (CS Chênois Genève Handball). Der achtplatzierte HC Kriens-Luzern hat zwar nur drei Punkte mehr als Basel, aber zwei Partien weniger ausgetragen.

Wegen den Pandemie-Auswirkungen und des engen Spielplans hat die QHL übrigens den Modus angepasst. Weil im Dezember einige Spiele abgesagt werden mussten, wird die laufende QHL-Saison bis zu den Playoffs nach Punkte-Quotienten gewertet. >> Details Tabelle

Während der EM-Pause im Januar haben etliche Vereine bereits erste Weichenstellungen im Hinblick auf die nächste Saison getätigt.

Sämtliche Partien der QHL werden als Livestreams auf handball.asport.tv übertragen. Jeden Donnerstag gibt es ein TV-Livespiel auf Sport1, ab den Playoffs (ab Mitte April) wird auch SRF live übertragen.

Tabelle QHL Short

CS Chênois Genève Handball

Cschenoisgenfhb

10. Rang; 18 Spiele/0 Punkte - Die Calvinstädter agierten im bisherigen Saisonverlauf wiederholt bei weitem nicht so inferior, wie es die Tabelle auf den ersten Blick zum Ausdruck bringt. Noch im Dezember waren verbal punktuelle Verstärkungen angekündigt worden, offiziell ist bislang allerdings nichts. Die Zeichen stehen klar auf Abstieg.

RTV 1879 Basel

Rtvbasel

9. Rang; 18/11 - Das erklärte Ziel (Playoffs) dürfte nur schwer zu erreichen sein. Das Team um den slowenischen Liga-Topscorer Aleksander Spende (129 Tore in 15 Spielen) liess im Dezember zwar einen Aufwärtstrend erkennen, verschenkte aber bei den Heim-Unentschieden gegen St. Gallen und Bern wichtige Punkte. Auch wenn das knappe Kader mit Dylan Brandt (HSC Suhr Aarau) ergänzt wurde: der Weg zeigt Richtung Playouts gegen Chênois. Und wehe, Spende fällt aus...

HC Kriens-Luzern

Hckriensluzern

8.Rang; 16/14 - Die Innerschweizer wurden bislang deutlich unter Wert geschlagen, blieben in Anbetracht ihrer nominell zweifellos hohen Qualität oft vieles schuldig und liessen einige Fragezeichen zurück. Trotzdem dürfte die Playoff-Qualifikation eine Formalität sein. Nach Andy Schmid wurde mit Dimitrij Küttel (von den Kadetten Schaffhausen) ein weiterer Top-Transfer im Hinblick auf die Saison 2022/23 verpflichtet. Da wird Erfolg zur Pflicht – ansonsten ziehen am Fusse des Pilatus’ dunkle Wolken auf.

TSV St. Otmar St. Gallen

Tsvstotmarsg

7.Rang 17/16 - Die bisherige Saison war geprägt von vielen Verletzten und einer wenig überzeugenden Defensive (am zweitmeisten Gegentore erhalten). An der EM stand Ariel Pietrasik mit Polen im Einsatz und zeigte wiederholt gute Leistungen. Noah Haas fällt mit einer Ellbogenverletzung aus, neue dabei ist der 24-jährige österreichische Kreisläufer Antonio Juric (199cm/100kg), Dominik Jurilj hat seinen Vertrag vorzeitig verlängert, Aurel Bringolf (BSV Bern), Jan Gwerder und Filip Maros werden Otmar verlassen.

HSC Suhr Aarau

Hscsuhraarau

6.Rang; 16/16 - Der Herbst stand unter dem Motto defensiv top (am zweitwenigsten Tore erhalten), offensiv überschaubar. Im Aargau stehen die Zeichen tendenziell auf Umbruch. Spielmacher Manuel Zehnder zieht es auf die neue Saison zum HC Erlangen in die deutsche Bundesliga, per sofort nicht mehr dabei sind der Portugiese Nuno Silva sowie Dylan Brandt (RTV Basel). Dennoch dürften die Playoffs problemlos erreicht werden.

GC Amicitia Zürich

Gcamicitiazh

5.Rang; 18/19 - Die auf diese Saison hin massiv verstärkten Zürcher starteten im Herbst furios und grüssten zwischenzeitlich sogar als Tabellenzweiter. Im Dezember war dann aber, weshalb auch immer, die Luft draussen und aus fünf Spielen resultierten gerade mal noch zwei Punkte. Das Auftaktspiel nach der EM-Pause in Basel (am Donnerstag, 10. Februar) wird wohl den Weg weisen und Aufschluss geben über die wahre Performance.

BSV Bern

Bsvbern

4.Rang; 18/21 - Nach vielen Höhen, aber auch einigen Tiefen im Herbst, stellt der vierte Platz ein Top-Resultat für den neuen Trainer Martin Rubin und sein Team dar. Nach den Verletzungen von Pontus Zetterman und Claudio Vögtli wurde für den rechten Rückraum kurzfristig der Routinier Mirko Popovic (37, Serbien) verpflichtet. Ansonsten herrscht in Bern Ruhe und Kontinuität.

Wacker Thun

Wackerthun

3.Rang; 18/21 - Die bisherigen Auftritte des routinierten Teams waren mehrheitlich erstaunlich solid. Nach dem Exil in Spiez spielt Wacker fortan wieder in der Lachenhalle, ein erster Höhepunkt ist der Cup-Kracher am Sonntag, 6. Februar, gegen Pfadi Winterthur. Die Playoffs hat «Wacker» schon jetzt praktisch auf sicher.

Pfadi Winterthur

Pfadiwinterthur

2.Rang; 16/23 - Die Titelverteidigung wird wie erwartet sehr schwierig, der Substanzverlust konnte bislang nie wirklich kaschiert werden. Neu dabei ist der französische Kreisläufer Rémi Leventoux als Ersatz für Markus Sjöbrink (Abgang aus gesundheitlichen Gründen). Zudem vermeldete Pfadi den Zuzug des bosnischen Nationaltorhüters Admir Ahmetasevic (27) von Orlen Wisla Plock auf die neue Saison. Nationalspieler Roman Sidorowicz tritt Ende Saison zurück.

Kadetten Schaffhausen

Kadettensh

1. Rang 15/29 - Trotz des enormen Programms: die Kadetten ziehen an der Tabellenspitze einsame Kreise und sind klarer Titelfavorit. Joan Cañellas stand mit Spanien im EM-Final, Samuel Zehnder geht auf die neue Saison zu Lemgo in die Bundesliga, Dimitrij Küttel zum HC Kriens-Luzern. Bisherige Zuzüge (auf die neue Saison) sind Jost Brücker, Mehdi Ben Romdhane (beide von GC Amicitia Zürich), der slowenische Kreisläufer Igor Zabic und der isländische rechte Flügel Odinn Thor Rikhardsson.

Quelle: Meinrad Stöcklin

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