Nationalteam Männer • 08.05.2024
Die Schweizer Nationalmannschaft trifft diese Woche in den WM-Playoffs in Hin- und Rückspiel auf Slowenien. Alle News gibt es hier im Ticker.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
Der 12. Mai 2024 ist ein guter Tag um Handball-Geschichte zu schreiben. Setzt sich die Schweiz heute im WM-Playoff-Rückspiel gegen Slowenien durch, wäre es definitiv historisch. Die letzte Weltmeisterschaft, für welche sich die Nati sportlich qualifizierte, fand nämlich 1995 statt. Dreissig Jahre später ist die Schweiz nun so nahe dran wie lange nicht mehr. Gelingt der Coup? Schaltet man den Favoriten und Olympia-Teilnehmer vom Sommer in Paris, den aktuellen EM-Sechsten Slowenien aus?
Nationaltrainer Andy Schmid könnte in seinem erst dritten Spiel an der Seitenlinie schon eine Riesen-Überraschung schaffen. «Wir müssen an unser Leistungsmaximum herankommen, um wieder eine Chance zu haben. Wir freuen uns auf die Partie heute und hoffen auf ein Publikum, das viel Druck ausübt.»
Die Slowenen sind am Samstag in die Schweiz gereist. Im Gegensatz zum Hinspiel müssen sie auf Aleks Vlah und Torhüter Klemen Ferlin verzichten. Ferlin sass am Donnerstag zwar auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz. Vlah kämpfte sich angeschlagen durch, war slowenischer Top-Torschütze, muss nun aber fürs Rückspiel passen.
Für den Showdown um 16 Uhr sind am Sonntagmorgen um 7.55 Uhr noch 34 Sitzplatz-Tickets verfügbar gewesen. Der SHV öffnet die Tageskasse und wird bei Bedarf auch noch vereinzelte Stehplatz-Billette verkaufen.
Zum Saisonende gibt es auch immer Abschiede. Das ist an diesem Wochenende bei der Männer-Nationalmannschaft nicht anders. Marvin Lier und Nicolas Raemy haben ihren Rücktritt bereits nach der EM im Februar bekannt gegeben. Und heute ist mit Cédrie Tynowski der Nächste an der Reihe. Der Flügelspieler von Pfadi Winterthur hängt nach der Partie im WIN4 die Handballschuhe an den berühmt-berüchtigten Nagel. 58 mal ist er bislang für die Nationalmannschaft aufgelaufen. Heute folgt das 59. und letzte Mal. Im kurzen Video-Interview an der windigen slowenischen Riviera blickt er auf seine Karriere zurück - und nach vorne.
Unterdessen haben die Schweizer ihr Abschlusstraining in Winterthur absolviert, via Ticketcorner sind noch Restkarten verfügbar. Die Spannung für den WM-Playoff-Showdown am Sonntag um 16 Uhr steigt ...
Die Schweiz betrieb an Auffahrt beste Werbung in eigener Sache. Der Überraschungs-Sieg in Slowenien, der erste seit 1996 über den Olympia-Teilnehmer, lässt im In- und Ausland aufhorchen. Bemerkbar machte er sich auch am Kartenverkauf für das Rückspiel am Sonntag im WIN4 in Winterthur. Der Schweizerische Handball-Verband setzte in den Stunden nach dem Sieg über 400 Tickets ab, am Freitagnachmittag um 16 Uhr sind nun noch die letzten 150 Tickets im Verkauf. Heisst für alle Nati-Fans: Jetzt zuschlagen und für eine ausverkaufte, einmalige Kulisse in Winterthur sorgen - wenn die Schweiz die vielleicht erste sportliche WM-Quali seit 30 Jahren schafft!
«Wir haben etwas Geiles erreicht», so Nationaltrainer Andy Schmid nach dem heroischen 27:26-Erfolg auswärts bei Olympia-Teilnehmer Slowenien. Die Freude über den Coup ist im Schweizer Lager dann auch 24 Stunden später noch spürbar. Trotz dem Ausrufezeichen ist bezüglich WM-Qualifikation aber noch nichts erreicht. Das weiss auch das Team. Lenny Rubin: «Am Sonntag fangen wir wieder bei 0:0 an.» Doch die Zuversicht ist gross. «Wenn wir mit 100 Prozent in das Spiel gehen und noch eine Schippe drauflegen können, bin ich überzeugt, dass wir eine gute Chance haben», so der 2.04-Meter-Mann aus dem linken Rückraum. Jannis Scheidiger, der am Donnerstag im Tor über sich hinausgewachsen ist: «Wir werden zu Hause vor den eigenen Zuschauern alles geben und für den Sieg kämpfen.»
Die Nati ist am frühen Freitagmorgen zurück nach Zürich gereist. Von dort ging es per Bus an den Spielort Winterthur, wo sie im Hotel Banana untergebracht ist. Heute und morgen Samstag stehen noch zwei Trainings-Einheiten an, bevor es am Sonntag ernst gilt.
An die WM fährt bekanntlich, wer nach Hin- und Rückspiel das bessere Skore aufweist. Was aber, wenn dieses am Sonntag nach weiteren 60 gespielten Minuten ausgeglichen ist? Tritt dieser Fall ein, gibt es direkt ein Siebenmeterschiessen. Eine Verlängerung wird keine gespielt, und auch die Auswärtstor-Regel gilt nicht. Kurzum: Sollte Slowenien nach 60 Minuten mit +1 Tor führen, folgt der WM-Quali-Showdown direkt im Penaltyschiessen. Bei einem Sieg oder Unentschieden, fährt die Schweiz definitiv an die WM.
Spieltag in Koper! Wer fährt an die WM? Die Schweiz oder Slowenien? Die ersten 60 der 120 entscheidenden Minuten werden heute ab 18 Uhr (live auf SRFzwei) in der Arena Bonifika in Koper ausgetragen. Wie die Schweiz (Portner, Schelker, Laube) müssen auch die Slowenen auf den einen oder anderen Akteur verzichten. Spielmacher Miha Zarabec (Wisla Plock) wie auch Abwehrspieler Borut Mackovsko fehlen Trainer Uros Zorman. Allerdings kann dieser noch immer auf ein herausragendes Spieler-Repertoire, wie beispielsweise Dean Bombac (Szeged), Blaz Janc (Barcelona) oder den 193-fachen (681 Tore) Nationalspieler Jure Dolenec (Limoges) zurückgreifen. So gehen die Slowenen, welche die Europameisterschaft in Deutschland auf Rang 6 abschlossen und auch an die Olympischen Spiele in Paris fahren, als klarer Favorit in die Partie.
Die Schweiz wird in Koper aber alles reinwerfen, um den Spielverderber machen zu können. Die Arena Bonifika fasst 3410 Zuschauer und soll heute Abend gut gefüllt sein. Die frühe Anspielzeit um 18 Uhr ist deswegen, weil am Abend der Eurovision Song Contest stattfindet. Das Schiedsrichter-Duo für das WM-Playoff-Hinspiel kommt aus Dänemark und heisst Jesper Kirkholm Madsen / Henrik Mortensen.
Erster Tag in Slowenien. Die Schweizer Mannschaft ist im Hotel Belvedere in Izola untergebracht, das ist rund 15 Bus-Minuten vom Spielort Koper entfernt. In der Arena Bonifika absolviert sie am Mittwochnachmittag das Abschlusstraining bevor es am Donnerstag um 18 Uhr (live auf SRFzwei) ernst gilt. Alle 16 Spieler absolvierten die Einheit und sind gesund.
In Abwesenheit von Nikola Portner rücken die beiden jungen Torhüter Leonard Grazioli (Wetzlar, 23 Jahre) und Jannis Scheidiger (HSC Suhr Aarau, 21 Jahre) in den Fokus. Goalie-Trainer Miloš Čučković sagt in Koper vor Ort: «Zum Glück kenne ich sowohl Jannis als auch Leo schon länger aus unseren gemeinsamen Zeiten beim HSC Suhr Aarau. Denn die Zeit ist knapp. Wir jammern aber nicht, knien uns voll rein und sowohl Jannis wie auch Leo machen es sehr gut. Ich bin überzeugt, sie präsentieren sich von einer guten Seite - am Donnerstag wie auch am Sonntag.» Zum A-Länderspiel-Debüt wird Gino Steenaerts kommen. Der Flügelspieler des HC Kriens-Luzern, der schon des Öfteren Trainingsgast in den Camps der A-Nati war, wird am Auffahrtsdonnerstag in Koper seine Feuertaufe im A-Nati-Dress erleben.
Für Nationaltrainer Andy Schmid ist das WM-Playoff-Hinspiel hingegen der erste Ernstkampf als Coach. Nach der 25:30-Niederlage gegen Weltmeister Dänemark in einem Testspiel wartet zwei Wochen später schon der nächste grosse Brocken auf seine Spieler.
Er zählt zu den Aufsteigern der Saison. Joël Willecke überzeugte beim HSC Suhr Aarau in der Qualifikation und im Playoff und zählt mittlerweile auch fix zum Kader der A-Nationalmannschaft. Nach dem knappen Out in den Playoff-Viertelfinals und vor der WM-Playoff-Woche war Joël Willecke zu Gast im Podcast von Handballworld. Jetzt reinhören!
Dienstag ist Reise-Tag. Nach einer weiteren Trainingseinheit und Medienterminen am Vormittag in Schaffhausen disloziert der Nati-Tross am Nachmittag an den Hinspiel-Ort Koper in Slowenien. Die Nati fliegt von Zürich erst in die slowenische Hauptstadt Ljubljana. Danach geht es per 90 minütiger Busfahrt runter ans Mittelmeer.
In Abwesenheit von Captain Nikola Portner übernimmt diese Aufgabe in der WM-Playoff-Woche Samuel Röthlisberger. Der Berner in Diensten des TVB Stuttgart zählt mittlerweile zu den Dienstältesten in der Nati, lief 79mal für das A-Team auf. Nationaltrainer Andy Schmid: «Sämu ist schon lange dabei und hat die absolut richtige Persönlichkeit um in dieser Zeit das Captain-Amt auszuführen. Er wird seine Sache gut machen.»
Das Hinspiel in den WM-Playoffs wird am Auffahrts-Donnerstag ab 17.50 Uhr live auf SRFzwei übertragen. Die Schweizer gehen dabei als Aussenseiter in das Duell. Slowenien schloss die vergangene EM auf Rang 6 ab und nimmt im Sommer auch an den Olympischen Spielen in Paris teil. Schmid streicht unter anderem das starke Torhüter-Duo aber auch Spielmacher Dean Bombac (116 Spiele, 239 Tore) heraus. «Im Endeffekt wollen wir auch gegen Slowenien mit Spass und Freude auftreten, gepaart mit einem guten taktischen Konzept in welchem sich alle Spieler wohlfühlen», gibt Schmid die Marschrichtung vor.
Die Auffahrtswoche steht dieses Jahr ganz im Zeichen der WM-Playoffs. Am Donnerstagabend kommt es im slowenischen Koper zur Primetime um 18 Uhr zum ersten Vergleich zwischen Slowenien und der Schweiz. Nationaltrainer Andy Schmid hat für dieses Unterfangen insgesamt 16 Spieler aufgeboten. Die Akteure aus der Quickline Handball League trainieren schon seit Sonntag in Schaffhausen, die Bundesliga-Legionäre sind bis am Montagmittag auch alle in der BBC Arena eingetroffen, wo Schmid am Nachmittag die erste Einheit mit dem kompletten Kader leitete. Nebst den 16 aufgebotenen Spielern sind in diesen Tagen mit Valentin Wolfisberg und Mathieu Seravalli auch zwei Trainingsgäste dabei. Gino Steenaerts wird in Slowenien zu seinem A-Nati-Debüt kommen. Verzichten muss die Schweiz auf Nikola Portner (positive Dopingprobe, suspendiert), Lukas Laube und Jonas Schelker (beide verletzt).
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
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