Guter Schweizer Auftritt trotz klarer Niederlage gegen Norwegen

Nationalteam Frauen  •  14.10.2023

Kerstin Kündig in Norwegen

Das Schweizer Frauen-Nationalteam unterliegt im zweiten Spiel des EHF EURO Cups Norwegen mit 29:44 (18:23). Gegen die norwegische Star-Equipe verkauft sich das Team von Knut Ove Joa trotz deutlichem Resultat beachtlich.

Das Wichtigste in Kürze

Camille Herrem, Nora Mork, Stine Oftedal – es sind die ganz grossen Namen des internationalen Frauen-Handballs, mit welchen es die Schweizerinnen diesen Samstag aufnehmen. Die meist jungen Schweizerinnen teilen mit ihren Vorbildern die Platte.

Trotz der klaren Stärkeverhältnisse schiessen die Schweizerinnen das erste Tor. Diese lassen sich auch von einem 5:2-Lauf der Norwegerinnen nicht beeindrucken gleichen aus auf 5:5 und später 9:9. Der norwegische Coach Thorir Hergeirsson nimmt sein erstes Timeout und bringt zum ersten Mal Starspielerin Nora Mork. Die Schweiz findet in der Defensive bis auf einige starke Paraden von Lea Schüpbach allerdings keinen Zugriff und muss die Norwegerinnen davon ziehen lassen. Vorne passt angeführt von Kerstin Kündig (5 Tore bis zur Halbzeit) und Daphne Gautschi (4) aber nach wie vor viel, zur Pause steht es 18:23.

In der zweiten Halbzeit können die Schweizerinnen das Skore lange ausgeglichen gestalten, die Favoritinnen lassen von Minute 45 bis zum Schluss aber noch einmal die Muskeln spielen. Die Nati ist in den Schlussminuten aber zu wenig fokussiert, zu wenig konsequent im Abschluss - und so steht trotz guter Leistung am Ende eine deutliche 29:44-Niederlage zu Buche. 

Somit fährt das Team von Trainer Knut Ove Joa im zweiten Spiel des EHF EURO Cups die erwartete Niederlage ein. Am Sonntagabend besiegte Ungarn die vierte Nation im Cup, Österreich, mit 34:32, damit rückt die Schweiz auf den dritten Tabellenplatz.

Erste Reaktionen

Daphne Gautschi: «Ich bin sehr stolz auf mein Team. Wir haben gegen Norwegen viele Tore geschossen - auch wenn wir ein paar mehr erhalten haben. Es war eine gute Leistung und ich finde es war die beste in den vielen Vergleichen, welche wir mit Norwegen in den vergangenen Jahren hatten. Alle konnten sehen, dass die Schweiz in den letzten Jahren Fortschritte gemacht hat.» 

Knut Ove Joa: «Wir hatten richtig gute Phasen gegen das vielleicht beste Team der Welt. Sie spielten teilweise aber auch unglaublich stark und wenn wir nur eine Sekunde nicht fokussiert waren, kriegten wir die Quittung, sprich kassierten zu viele Tore. Wir sind aber zufrieden mit vielen Spiel-Abschnitten.»

Alessia Riner fliegt in Larvik durch die Luft

AUFGEFALLEN

Am Ende resultiert gegen Norwegen eine hohe Niederlage von -15. Über lange Zeit aber sind die Schweizerinnen dran, man geht zwischenzeitlich 10:9 in Führung, und liegt nach 38 Minuten nur 24:28 zurück. Über die 60 vollen Minuten fehlt dann aber Kraft und Konzentration. Trotz allem zeigt die Schweiz in der Offensive phasenweise aber guten Handball – gegen die Weltbesten.

Im Rückraum stechen besonders Best Player Daphne Gautschi und Kerstin Kündig hervor. Gautschi krönt ihre starke Leistung mit einem herrlichen Treffer kurz vor der Halbzeitpause, welchen sie genau ins Kreuz wirft. Kündig geht im Vergleich zum Spiel in St. Gallen wieder vermehrt in den Abschluss und ist zur Halbzeit Topskorerin auf Seiten der Schweizerinnen. Beste Torschützin nach Spielende ist Tabea Schmid mit sechs Toren aus sieben Versuchen. 

Wie angekündigt, gibt Neo-Nationaltrainer Knut Ove Joa im Spiel gegen sein Heimatland allen Feldspielerinnen Einsatzzeit. Junge Akteurinnen wie Emma Bächtiger oder Laurentia Wolff kommen so zu wertvollen Minuten. Zu Beginn stellt Lea Schüpbach mit einigen starken Paraden ihren Wert im Schweizer Tor einmal mehr unter Beweis und hat einen wesentlichen Anteil daran, dass die Schweiz da auch resultatmässig mit den Norwegerinnen mithalten kann. In den Schlussminuten darf dann Team-Oldie Manuela Brütsch ran, auch sie kann sich gegen in dieser Phase stark aufspielende Gastgeberinnen dreimal auszeichnen

Der Schweizer Nationalmannschaft wird in Larvik ein schöner Empfang bereitet. Die Nati wird mit grossem Applaus in der ausverkauften Jotron-Arena begrüsst. 3380 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgen für eine tolle Atmosphäre.

TELEGRAMM

NORWEGEN - SCHWEIZ 44:29 (23:18)

Larvik, Jotron-Arena, 3380 Zuschauer, SR: Hansen/Jensen (DEN)

Norwegen: Davidsen (5 Paraden), Nygaard (13); Arntzen, Aardahl (1 Tor), Skogrand (1), Mork (3), Oftedal (3), Larsen (1), Dale (4), Breistol (3), Ingstad (7), Bakkerud (6), Herrem (4), Solberg-Isaksen, Hovden (6), Deila (5). 

Schweiz: Schüpbach (5 Paraden), Dokovic, Brütsch (3); Kündig (5 Tore), Wolff, Frey, Schmid (6), Emmenegger M (4)., Gautschi (5), Goldmann (1), Kähr (1), Riner (3), Altherr (1), Bucher (2/2), Heinzer, Bächtiger (1). 

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Norwegen und 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz. 

Tabea Schmid gegen die norwegische Defensive

EHF EURO Cup

Schweiz - Österreich 33:27 (18:11)
Ungarn - Norwegen 31:38 (17:19)
Norwegen - Schweiz, 44:29 (23:18)
Österreich - Ungarn, 32:34 (15:19)

  1. Norwegen  2/4
  2. Ungarn 2/2
  3. Schweiz  2/2
  4. Österreich  2/0

28. Feb/29. Feb: Ungarn-Schweiz / Norwegen-Österreich
2./3. März: Schweiz-Ungarn / Österreich-Norwegen

3./4. April: Österreich-Schweiz / Norwegen-Ungarn
6./7. April: Schweiz-Norwegen / Ungarn-Österreich

Quelle: Raphael Bischof (Text) / Svein André Svendsen (Foto)

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