Der gastgebende Titelverteidiger und Hauptrundenzweite und der Tabellensiebte der Hauptrunde lieferten sich zu Beginn des Entscheidungsspiels ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In der Startviertelstunde vermochte sich kein Team abzusetzen, die Pfader führten nach 15 Minuten mit 8:7. In der 19. Minute gelang es dem Heimteam erstmals drei Tore davonzuziehen (11:8). Die Antwort der Gäste folgte aber prompt in Form eines eigenen 3:0-Laufs und dem neuerlichen Ausgleich (11:11/22.). Pfadi, das im ersten Durchgang eine etwas geringere Fehlerquote aufwies, zog dann bis zum Pausenpfiff immerhin wieder auf 16:14 davon. Grosse Unterschiede waren zwischen den Kontrahenten aber nicht auszumachen.

Umso mehr überraschte es, dass Winterthur zu Beginn der zweiten Halbzeit plötzlich Tor um Tor enteilen konnte. Dem 20:15 nach 34 Minuten folgte gar der der 6-Tore-Vorsprung zehn Minuten später (26:20). Wer dachte, dass dies dem Titelverteidiger reichen sollte, um den Heimsieg locker einzufahren, der täuschte sich. Der TSV St. Otmar stemmte sich, angeführt von seinen Schlüsselspielern Pietrasik, Pendic und Geisser, gegen das drohende Saisonende und fand zurück ins Spiel. Fünf St. Galler Treffer in Folge sorgten für den 27:28 Anschluss in der 52. Minute. Das Momentum war auf Seiten der Gäste aus der Ostschweiz und mit einem Spielstand von 30:30 ging es in die letzten fünf Minuten.

In diesen trumpften die zuvor durchschnittlich spielenden Torhüter auf. Zunächst vereitelte St. Gallens Aurel Bringolf mit zwei Paraden die Führung für die Gastgeber, dann konnte sich Yahav Shamir dreimal nacheinander auszeichnen. So stand es 120 Sekunden vor dem Ende immer noch 30:30. Giorgi Tskhovrebadze für Pfadi, Andrija Pendic für den TSV St. Otmar und Kevin Jud wiederum für Pfadi waren dann doch erfolgreich. Den Gästen blieb aber zu Beginn der letzten Spielminute noch ein weiterer Angriff, den Shamir jedoch erneut abwehren konnte. So jubelten nach dem Schlusspfiff die Pfader über den Sieg in extremis, der sie ins Halbfinale brachte. Dort wartet ab dem 12. Mai Wacker Thun. Für den TSV St. Otmar endet eine Saison, in der schlussendlich mehr drin war, als viele zuvor vermutet hatten und auf die die St. Galler stolz sein können.

Playoff-Stand: 3:2 für Pfadi Winterthur

Top-Torschützen: Giorgi Tskhovrebadze (10/3, PFA), Ariel Pietrasik (9, OTM), Andrija Pendic (7/4, OTM), Benjamin Geisser (7, OTM)

Quelle: Matthias Schlageter (Text), Martin Deuring (Bild)