Nationaltorhüter Leonard Grazioli wechselt zur HSG Wetzlar in die Bundesliga

Quickline Handball League  •  15.02.2022

Grazioli wechselt in die Bundesliga

Mit Leonard Grazioli (21) wechselt im Sommer der bereits vierte Schweizer Nationalspieler von der QHL in die Bundesliga. Und: die Schweizer Fraktion bei der HSG Wetzlar wächst auf drei.

Leonard Grazioli ist nach Manuel Zehnder bereits der zweite Spieler des HSC Suhr Aarau, der im Sommer 2022 den Schritt Bundesliga, der vielleicht stärksten Handball-Liga der Welt, wagt. Der 21-jährige Torhüter hat bei der HSG Wetzlar einen Vertrag für zwei Jahre unterschrieben

In Wetzlar trifft Grazioli auf zwei Landsmänner: Lenny Rubin absolviert schon seine vierte Saison im Dress der HSG, seit November ist bekannt, dass im Sommer mit Jonas Schelker ein weiterer Schweizer zu Wetzlar wechseln wird. Nach den Transfers von Samuel Zehnder (Lemgo) und Manuel Zehnder (Erlangen) gehen nach Saisonende also gleich vier Schweizer den Weg von der QHL in die Bundesliga (siehe Kasten unten). 

Ein Traum geht in Erfüllung

Grazioli hat beim HSC einen steilen Aufstieg hinter sich. Der beim TV Birsfelden ausgebildete Torhüter kam schon in seiner ersten Saison bei Aarau zu vielen Einsätzen. Das brachte ihm auch Aufgebote bei der Schweizer Nationalmannschaft ein. Nachdem bekannt geworden ist, dass Dragan Marjanac länger ausfällt, wurde Grazioli auf diese Saison hin zur neuen Nummer 1 im Tor des HSC. Dieses Vertrauen rechtfertigt er mit vielen sehr guten Leistungen. Dank den grossen Spielanteilen konnte er sich wie erhofft weiterentwickeln und wagt nun den Schritt nach Deutschland. Diesen bezeichnet er als «Traum», der wohl jeder Spieler habe. 

Der Schritt ist auch einer, der ihn raus aus seiner Komfortzone führen wird. Leonard Grazioli verlässt sein gewohntes Umfeld, seine Familie und seine engsten Freunde. Diese Menschen werde er auf jeden Fall vermissen, sagt er. «Aber man findet sicher auch neue Freunde.»

Vor dem Wechsel will er mit dem HSC Suhr Aarau noch weiterhin gute Leistungen abliefern. Zwar ist man im Schweizer Cup ausgeschieden, im Europacup ist man aber noch immer mit dabei. Nach dem Sieg im Hinspiel will Grazioli mit dem Team am Samstag den Viertelfinaleinzug perfekt machen. Leider durchlebe man in der Meisterschaft «nicht die einfachste Phase», sagt der 21-Jährige weiter. Deshalb wolle man da noch «einen Zahn zulegen» – gerade auch mit Blick auf die Playoffs. «Da ist dann sowieso alles möglich», sagt Grazioli.

Für den HSC Suhr Aarau ist es ein weiterer gewichtiger Abgang. Sportchef Mike Conde spricht von einem «Verlust». Aber, und das betont er auch: «Leo ist der nächste Spieler, der in der Bundesliga eine Chance erhält. Das ehrt uns natürlich auch und wir wollen dem jungen Mann auch keine Steine in den Weg legen.» Man sehe es deshalb auch positiv, welch gute Arbeit man leiste in Bezug auf die Ausbildung junger Spieler. 

Vorfreude bei Wetzlar

Bei der HSG Wetzlar freut man sich auf den Neuzugang. Wetzlars Leiter Scouting und Torwarttrainer Jasmin Camdzic: «Leos Wechsel zur HSG Wetzlar ist eine Investition in die Zukunft, von beiden Seiten. Trotz dem, dass er bereits Teil der Schweizer Nationalmannschaft ist, gilt es den Spieler in Ruhe und ohne Druck nachhaltig weiterzuentwickeln. Wir haben ihn schon einige Zeit beobachtet und der Wechsel nach Deutschland ist für Leo nunmehr notwendig, um als Profihandballer die nächsten Schritte in Sachen Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung zu machen.»

Grazioli wird bei der HSG gemeinsam mit Till Klimpke und Anadin Suljakovic das Torhütergespann der kommenden Saison bilden. 

Schweizer in der Bundesliga

Bereits in der Bundesliga

Lenny Rubin (HSG Wetzlar)
Samuel Röthlisberger (TVB Stuttgart)
Lucas Meister (GWD Minden - wechselt im Sommer zu Magdeburg)
Andy Schmid (Rhein Neckar Löwen - wechselt im Sommer zum HC Kriens-Luzern)

Wechsel im kommenden Sommer

Jonas Schelker: Kadetten --> HSG Wetzlar
Samuel Zehnder: Kadetten --> TBV Lemgo
Manuel Zehnder: HSC Suhr Aarau --> HC Erlangen
Leonard Grazioli: HSC Suhr Aarau --> HSG Wetzlar
Nikola Portner: Chambéry (FRA) --> SC Magdeburg

Quelle: Raphael Bischof / HSC / HSG (Text) ; Alexander Wagner (Foto)

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