Heiko Grimm: «Es ist uns eine Ehre, den Schweizer Handball in Europa zu vertreten»

SPAR Premium League  •  14.10.2021

HSC Kreuzlingen (Foto: Felix Walker)

Die Frauen des HSC Kreuzlingen bestreiten am kommenden Samstag zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins ein Spiel im Europacup. Eine Belohnung für die jahrelange harte Arbeit und die daraus resultierenden Entwicklungen. Was die weiteren Ziele des Vereins sind und wie diese mit seinem Aufgabenprofil zusammenhängen, erklärt der neue Sportchef des HSCK, Heiko Grimm, im Interview.

handball.ch: Im Januar 2018 bist du aus der Zentralschweiz zurück nach Deutschland gegangen. Etwas mehr als drei Jahre später verkündete der HSC Kreuzlingen im März 2021, dass du beim Team vom Bodensee als Sportchef einsteigen würdest. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und warum hast du dich für das Engagement entschieden?
Heiko Grimm (HG): «Ich hatte schon immer eine Verbindung zum HSC Kreuzlingen. Mit dem früheren Sportchef Alexander Mierzwa habe ich jahrelang zusammen Handball gespielt und auch zum Präsidenten Patrick Müller habe ich privat regelmässigen Kontakt. Die Aufgabe als Sportchef reizte mich sehr, zudem war der mittelfristige Plan meiner Frau und mir ohnehin in die Schweiz zurückzukommen.»

Wie hast du die ersten Wochen und Monate beim HSCK erlebt und was war für dich bisher die grösste Herausforderung?
HG: «In meinem privaten sowie in meinem Arbeitsumfeld fühle ich mich sehr wohl – ich habe mich bestens eingelebt und neben dem Engagement beim Club auch ein zweites Standbein in einem Treuhand-Büro. Bis anhin war ich immer als Trainer tätig, die Aufgabe als Sportchef ist also neu für mich. Die vielen administrativen Tasks sind eine Herausforderung, aber keine, die nicht zu meistern wäre.»

Was beinhaltet dein Aufgabenprofil in Kreuzlingen?
HG: «Als sportlicher Leiter beschäftige ich mich vor allem mit der Kaderplanung der Fanionteams im Frauen- und Männerbereich. Darüber hinaus berate und unterstütze ich die Trainer, was das Sportliche und die Führung der Teams angeht. Zudem nehme ich für den Jugendbereich eine beratende Funktion ein.»

Welche Ziele möchtest du mit dem Verein erreichen? Gibt es auch Zielsetzungen bezüglich der Nachwuchsförderung? 
HG: «Ein Hauptziel ist sicherlich, die Leistungsmannschaften nachhaltig weiterzuentwickeln und in den jeweiligen Ligen vorne mitzuspielen. Dafür ist auch ein starker Nachwuchs wesentlich. Folglich möchten wir den Juniorinnen- und Juniorenbereich verbreitern und langfristig gesehen mehr Spielerinnen und Spieler aus der Region in die Leistungsmannschaften integrieren.»

Heiko Grimm

"Wir wollen die Leistungsmannschaften nachhaltig weiterentwickeln und in den jeweiligen Ligen vorne mitspielen"
Heiko Grimm

Was sind die Stärken des Vereins und wo siehst du noch Entwicklungspotenzial?
HG: «Eine grosse Stärke besteht klar darin, dass wir ein ausgesprochen familiärer Verein sind. Wir kümmern uns sehr um unsere Spielerinnen und Spieler. Auch profitieren wir von einer bemerkenswerten Führung rund um den Präsidenten Patrick Müller im Zusammenspiel mit den weiteren Vorstandsmitgliedern. Potenzial sehe ich klar im Bereich Infrastruktur.»

Am kommenden Wochenende tritt das Frauenteam zum allerersten Mal im Europacup an. Wie wichtig ist er erste internationale Auftritt des HSCK?
HG: «Es ist für uns eine Ehre, den Schweizer Handball auf europäischer Ebene vertreten zu dürfen. Die Möglichkeit, im Europacup zu spielen, zeigt uns, dass wir mit dem Team auf dem richtigen Weg sind. Es ist eine Belohnung für die beeindruckende Entwicklungen, die wir in den vergangenen Jahren geleistet haben. Die Spielerinnen können dabei viel Erfahrung sammeln, vor allem aber dürfen sie die Spiele geniessen!»

Wie schätzt du eure Gegnerinnen, den UHC Stockerau, und eure Chancen gegen Sie ein?
HG: «Als Sportchef kenne ich den Gegner nicht so detailliert wie unser Trainerteam. Ich gehe aber davon aus, dass die Gegnerinnen mit uns auf Augenhöhe spielen werden. Wenn wir mit Willen und Spass unser Spiel durchziehen, bin ich überzeugt davon, dass wir eine gute Chance haben, die nächste Runde zu erreichen.»

Vier Schweizer Vereine im Europacup

Das erste Europacupspiel der Kreuzlinger Frauen findet am Samstag, 16. Oktober, in der heimischen Sporthalle Egelsee statt. Zum Rückspiel kommt es eine Woche später in Österreich. Ebenfalls am kommenden Wochenende international aktiv sind die Spono Eagles. Die Nottwilerinnen treffen am Samstag und am Sonntag im Hin- und Rückspiel zu Hause auf Vushtrria aus dem Kosovo. Der dritte Schweizer European Cup-Teilnehmer LK Zug bestreitet seine Partien erst kommendes Wochenende. Gleiches gilt für den LC Brühl in der European League.

Quelle: Estelle Zahner / Fotos: Felix Walker

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