Nationalteam Frauen • 21.10.2024
Einen Monat vor der Heim-EM triumphiert die Frauen-Nationalmannschaft sensationell an der Carpati Trophy in Rumänien.
Die Schweiz gewinnt im rumänischen Cluj innert nur 42 Stunden (!) drei Partien gegen drei EM-Co-Teilnehmerinnen und holt sich den Turniersieg an der Carpati Trophy 2024. In ihrem abschliessenden Spiel ringen die Schweizerinnen Nordmazedonien mit 27:22 nieder – vor allem auch wegen einer überragenden Daphne Gautschi.
Die Frauen-Nati zeigt sich einen Monat vor der Heim-EM in Basel in sehr guter Form. Mit drei Siegen über die Türkei, Rumänien und Nordmazedonien - verbunden mit dem Turniersieg in Cluj - hätten nur die wenigsten gerechnet.
Die Schweiz lanciert die drei Tage in Rumänien am Freitagabend mit einem klaren Sieg über die Türkei. Der Nati, die an der EHF EURO 2024 wohl das jüngste Team aller Teilnehmerinnen stellen wird, entgleitet die Partie zwar teilweise, am Ende fällt der Erfolg mit 37:26 dennoch deutlich aus. Die eigentliche Überraschung folgt am Samstag. Rumänien, an der EM im Topf 2 gesetzt, wird mit neun Toren Unterschied geschlagen (36:27). Tabea Schmid glänzt mit 14 Toren aus 14 Versuchen, Torfrau Lea Schüpbach hält fünf Penaltys.
Rein in die letzte Partie vom Sonntag. Die Schweiz erwischt einen formidablen Start. Nuria Bucher eröffnet das Skore, Tabea Schmid trifft ins leere mazedonische Tor, Daphne Gautschi versorgt ihren Ball im Winkel während Lea Schüpbach schon in den ersten drei Minuten zwei Paraden zeigt – 3:0. Knut Ove Joa setzt auch im dritten Spiel auf seine gleiche Start-Formation und diese scheint in der Startviertelstunde und bis zur 10:5-Führung alles unter Kontrolle zu haben. Nordmazedonien setzt im Angriff 55 Minuten lang (!) auf ein 7-gegen-6 und kann sich vor der Halbzeit steigern. Das Momentum scheint zu kippen, doch die Schweizerinnen bringen das 14:12 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel folgt der schnelle Ausgleich der Mazedonierinnen. In Rückstand gerät die Nati in dieser Partie aber nie. Das liegt an der heftigen Reaktion nach dem 15:15-Ausgleich. Anführerin? Daphne Gautschi. Die linke Rückraumspielerin zieht einen starken Tag ein, erobert Bälle hinten, bedient Teamkolleginnen vorne und wirft selber acht Tore – zwei in dieser äusserst wichtigen Phase, als die Schweiz von 15:15 auf 19:16 stellt und den Vorsprung in der Folge halten kann.
Eine besondere Geschichte schreibt Seraina Kuratli. In ihrem dritten Spiel im A-Nationalteam darf sie eine ganze Halbzeit lang ran und weiss zu glänzen. Die erst 17-Jährige hält einen Penalty, zeigt insgesamt sechs Paraden und als I-Tüpfelchen trifft sie auch noch ins verlassene mazedonische Tor. Schlüssel für den dritten Schweizer Sieg innert 42 Stunden ist aber erneut das Kollektiv. Hatte die Nati gegen die Türkei noch ein richtiges Tief zu überstehen, hält sie heuten wie am Samstag konstant an ihrem Game-Plan fest und bringt den Sieg souverän ins Trockene.
So reist die Nationalmannschaft am Montag zurück in die Schweiz – mit einem Pokal und ganz viel Selbstvertrauen im Gepäck. In drei Wochen beginnt dann die unmittelbare EM-Vorbereitung in Schaffhausen mit zwei Testspielen gegen Island. Am 29. November steht die EM-Auftaktpartie gegen die Färöer auf dem Programm. Die Vorfreude ist riesig!
SCHWEIZ – NORDMAZEDONIEN 27:22 (14:12)
SCHWEIZ: Schüpbach (5 Paraden), Brütsch, Kuratli (6 Paraden, 1 Tor); Wick, Frey, (1 Tor) Schmid (5), Emmenegger (4), Erni, Gautschi (8), Baumann, Goldmann (1), Kähr, Mosimann, Riner (4), Bucher (2), Schläpfer, Snedkerud, Bächtiger (1).
Strafen: 2x2 Minuten gegen die Schweiz und 3x2 Minuten gegen Nordmazedonien.
CARPATI TROPHY 2024
Brasilien - Slowakei 34:30
Rumänien - Nordmazedonien 36:25
Schweiz - Türkei 37:26
Nordmazedonien - Slowakei 27:29
Schweiz - Rumänien 36:27
Brasilien - Türkei 33:28
Schweiz - Nordmazedonien 27:22
Türkei - Slowakei 31:36
Rumänien - Brasilien 31:34
1. Schweiz 3/6
2. Brasilien 3/6
3. Slowakei 3/4
4. Rumänien 3/2
5. Türkei 3/0
6. Nordmazedonien 3/0
Die Schweiz setzt in den rumänischen Karpaten in der unmittelbaren Vorbereitung zur erstmaligen Heim-EM in Basel ein dickes Ausrufezeichen. Sie schlägt die favorisierten Gastgeberinnen gleich mit neun Toren Unterschied und kämpft am Sonntag um den Turniersieg. Zur Einordnung: In den bisherigen 10 Duellen gegen Rumänien gabs 10 Niederlagen. Basis für den Exploit in Cluj sind eine sackstarke Lea Schüpbach im Tor und eine treffsichere Tabea Schmid (14/14) am Kreis.
Der Reihe nach. Die Schweizerinnen kommen eigentlich nicht gut rein in die Partie, verwerfen in der Offensive gleich dreimal und liegen 1:4 hinten. Das bringt sie aber nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil. Tabea Schmid beweist am Kreis vorne wiederholt ein feines Händchen, Lea Schüpbach hält in den ersten 15 Minuten ihre ersten zwei Penaltys. Am Ende sollten es fünf gehaltene Siebenmeter und 11 Paraden sein. Wenig später stempelt Daphne Gautschi in die Partie ein und dreht die Affiche dank zweier Tore innert weniger Sekunden auf 9:8. Die Schweiz vermag in der Folge gar auf 12:9 und 15:12 wegziehen. Kurz vor der Pause scheint das Momentum wieder zu kippen, Tabea Schmid rettet mit ihrem 16:16 aber ein Unentschieden in die Pause.
Besser aus der Kabine kommen wieder die Rumäninnen, die auf 18:16 stellen. Dann knipst die Nati das Licht aber aus in der BT Arena von Cluj. Schmid-Schmid-Riner-Schmid-Bächtiger-Schmid-Schmid-Gautschi heisst die Reihenfolge der Torschützinnen der nächsten acht Tore. Mit anderen Worten: Die Schweiz legt einen sensationellen 8:0-Lauf auf die Platte und geht 24:18 in Führung.
Das Team von Nationaltrainer Knut Ove Joa spielt sich in einen Rausch. In Abwesenheit von Kerstin Kündig, Malin Altherr und Laurentia Wolff (alle verletzt) glänzen im Rückraum an erster Stelle Daphne Gautschi, aber auch eine Nuria Bucher, Emma Bächtiger oder Chantal Wick. Rumänien findet jedenfalls kein Rezept mehr. Und wenn die Gastgeberinnen mal durch sind, steht da Lea Schüpbach wie ein Turm im Kasten. Zur Best Playerin wird Tabea Schmid gewählt. Die Kreisläuferin überzeugt hinten und vor allem vorne. 14 ihrer 14 Abschlüsse versenkt sie im rumänischen Kasten. Ein Statement.
Somit führen die Schweizerinnen auch nach Tag 2 die Tabelle der Carpati Trophy an. Je nach Ausgang des Abendspiels Brasilien-Türkei reichen am Sonntag in jedem Fall zwei Punkte für den Turniersieg. Da wird die Nati schon um 11.30 Uhr MEZ vom dritten EM-Teilnehmer in drei Tagen gefordert: Nordmazedonien. 34 Tage später steigt dann an der Heim-EM in Basel gegen die Färöer die Auftaktpartie. Die Vorfreude ist riesig – nach Leistungen wie der heutigen sowieso.
SCHWEIZ – RUMÄNIEN 36:27 (16:16)
SCHWEIZ: Schüpbach (11 Paraden), Brütsch, Kuratli; Wick (2 Tore), Frey, Schmid (14), Emmenegger (4), Erni, Gautschi (7), Baumann (1), Goldmann, Kähr, Mosimann, Riner (1), Bucher (3), Schläpfer, Snedkerud (1), Bächtiger (3).
Strafen: 7x2 Minuten gegen die Schweiz und 6x2 Minuten gegen Rumänien.
CARPATI TROPHY 2024
Brasilien - Slowakei 34:30
Rumänien - Nordmazedonien 36:25
Schweiz - Türkei 37:26
Nordmazedonien - Slowakei 27:29
Schweiz - Rumänien 36:27
Brasilien - Türkei 33:28
SO, 11.30 Uhr MEZ: Schweiz - Nordmazedonien
SO, 13.30 Uhr MEZ: Türkei - Slowakei
SO, 16.30 Uhr MEZ: Rumänien - Brasilien
1. Schweiz 2/4
2. Brasilien 2/4
3. Rumänien 2/2
4. Slowakei 2/2
5. Nordmazedonien 2/0
6. Türkei 2/0
Die Schweiz startet mit einem klaren 37:26-Sieg in die Carpati Trophy und übernimmt somit nach dem ersten Spieltag auch die Tabellenführung. Gegen die Türkinnen reicht ein starker Beginn und ein starker Schlussspurt um den Unterschied auszumachen.
Nationaltrainer Knut Ove Joa beginnt mit der wiedergenesenen Lea Schüpbach im Tor, sowie Alessia Riner, Daphne Gautschi, Emma Bächtiger, Nuria Bucher, Tabea Schmid und Mia Emmenegger. In der Startphase hat diese Formation gegen die Türkinnen alles im Griff und führt nach 16 Minuten scheinbar beruhigend mit 11:5. Dann aber kommen die Schweizerinnen von ihrem Weg ab, die Offensive stockt plötzlich. Die Türkinnen können bis zur Pause auf 16:14 verkürzen, besonders im Schweizer Angriff stimmt nicht mehr viel. Nach der Pause dasselbe Bild. Technische Fehler reihen sich aneinander, die Türkei - ebenfalls für die EHF EURO 2024 qualifiziert - kann gar die Führung nehmen. Doch die Schweiz zeigt Moral, findet den Zugriff in der Defensive wieder und überrascht ihren Gegner mal für mal mit schnellen Gegenstössen, kann wegziehen und am Ende einen klaren 37:26-Sieg einfahren.
Knut Ove Joa: «Wir gewinnen mit elf Toren Unterschied, also bin ich glücklich. Aber wir haben zu viele Schwankungen in diesem Spiel. Wir haben in der ersten Halbzeit das Momentum verloren – sicher auch, weil wir viele Wechsel vorgenommen haben und dadurch in der Defensive zu wenig Sicherheit hatten. Stark aber, dass wir an unserem Konzept festhalten und den Tritt wieder finden. Die Basis ist eine starke Defensive, auch deshalb hat unser Flügelspiel so gut funktioniert. Nuria und Emma haben auf diesem Level noch nicht so viel Erfahrung, haben das aber gut gelöst und nehmen sehr viel mit aus Partien wie diesen.»
Gleich vier Spielerinnen kommen in Cluj zu ihrem Nati-Debüt. Kim Erni und Angelina Schläpfer erhalten bei ihrem Debüt auch Einsatzzeit, Yara Mosimann und Seraina Kuratli bleiben auf der Bank. Als Topskorerinnen glänzen Mia Emmenegger, Alessia Riner und Tabea Schmid mit je sieben Toren. Speziell: Flügelspielerin Mia Emmenegger wirft ihre sieben Treffer alle in der ersten Halbzeit, ihr Pendant auf dem anderen Flügel, Alessia Riner, sechs von sieben in der zweiten.
Schon am Samstag geht es für die Schweiz weiter. Um 16.30 Uhr MEZ fordert sie Gastgeber Rumänien. Die Partie kann auf Voyo live mitverfolgt werden - allerdings müssen Fans sich zuerst registrieren.
SCHWEIZ – TÜRKEI 37:26 (16:14)
SCHWEIZ: Schüpbach (9 Paraden), Brütsch (1), Kuratli; Wick (2 Tore), Frey, Schmid (7), Emmenegger (7), Erni, Gautschi (4), Baumann (2), Goldmann (1), Kähr, Mosimann, Riner (7), Bucher (4), Schläpfer, Snedkerud, Bächtiger (3).
Strafen: 3x2 Minuten gegen die Schweiz und 5x2 Minuten gegen die Türkei.
CARPATI TROPHY 2024
Brasilien - Slowakei 34:30
Rumänien - Nordmazedonien 36:25
Schweiz - Türkei 37:26
1. Schweiz 1/2
2. Rumänien 1/2
3. Brasilien 1/2
4. Slowakei 1/0
5. Türkei 1/0
6. Nordmazedonien 1/0
Schweizer Nati-Fans können die Partien auch zuhause im Livestream verfolgen, allerdings ist ein wenig Flexibilität gefragt.
Die Schweiz ist gut in Rumänien angekommen. Der Wetterbericht? Die Nati erwartete am Morgen noch etwas Hochnebel, der am Nachmittag einem stahlblauen Himmel weicht. Die Temperatur in den Karpaten ist derweil merklich kühler als in der Schweiz. Dem Nationalteam kann es egal sein. In der BT Arena absolviert es am Donnerstagnachmittag das Abschlusstrainig.
Sämtliche 18 Spielerinnen sind fit und stehen am Freitag auch auf dem Matchblatt. Somit wird gleich ein Quartett zu seinem Nati-Debüt kommen. Die GCA-Spielerinnen Kim Erni, Seraina Kuratli und Angelina Schläpfer, sowie Brühl-Akteurin Yara Mosimann.
Die Carpati Trophy 2024 wird vom rumänischen Handball-Verband organisiert. Dieses Jahr sind sechs Teams nämlich die Gastgeberinnen, die Schweiz, die Türkei, Slowakei, Nordmazedonien und Brasilien dabei. Alle Teams bestreiten von Freitag bis Sonntag ein Spiel pro Tag (detaillierter Spielplan siehe unten). Somit wird nicht jedes Team gegen jedes antreten. Eine Tabelle wird trotzdem geführt, die Siegerinnen gewinnen am Ende die Turnier-Trophäe.
Für die Schweiz sind es wichtige Testspiele vor dem Mega-Highlight "Heim-Europameisterschaft". Man testet innerhalb von drei Tagen gegen drei weitere EM-Teilnehmerinnen - eine echte Nagelprobe. In der Woche vor dem EM-Start stehen dann noch zwei Testspiele in der Schweiz gegen Island auf dem Programm.
Reise-Tag im Camp der Schweizerinnen. Um 19.30 Uhr hebt in Zürich die Maschine Richtung München ab. Danach geht es mit dem zweiten Flug weiter nach Rumänien. Um 1 Uhr in der Früh erreicht die Nati dann ihr Camp in Cluj. Knut Ove Joa hat 18 Spielerinnen für die Carpati Trophy nominiert. Aus dem Torhüterinnen-Quartett macht wie angekündigt Sladana Dokovic die Reise nicht. Zudem haben auch die verletzten Kerstin Kündig, Laurentia Wolff und Malin Altherr das Nati-Camp am Mittwochabend verlassen. Die exakte Kaderliste gibt es weiter unten.
Am Morgen Kraft-, am Nachmittag Handball-Training - in Schaffhausen wird weiter fleissig trainiert. Am Mittag stösst Mia Emmenegger zum Team und komplettiert somit das Aufgebot. Am Nachmittag fand dann auch noch das alljährliche Foto-Shooting statt. Die Nati rüstet sich für die EM.
Zum Auftakt der Rumänien-Woche besammelt sich die Nationalmannschaft im BBC-Komplex in Schaffhausen. Knut Ove Joa hat 22 Spielerinnen aufgeboten, die drei angeschlagenen Kerstin Kündig, Laurentia Wolff und Malin Altherr machen die Reise in die Karpaten vom Mittwoch aber nicht mit. Zwecks Team-Building und Reha-Programmen sind die drei aber trotzdem drei Tage vor Ort in Schaffhausen.
Nicht dabei ist am Montag Mia Emmenegger. Die 19-jährige Flügelspielerin und Teamleaderin in der Schweizer Nati kämpft mit einer hartnäckigen Erkältung. Vor allem aber waren die letzten Tage für die Emmenegger herausfordernd. Nach tagelangem Hin und Her kündete ihr Klub, das norwegische Spitzenteam Vipers Kristiansand, am späten Sonntagabend Konkurs an. Wenige Stunden später folgte die Rettung doch noch. Zum Bericht des Schweizer Fernsehens inklusive Interview mit Mia Emmenegger geht es mit einem Klick auf den untenstehenden Link.
Verletzt / Zu Beginn des Lehrgangs anwesend:
SPIELPLAN (MEZ)
Freitag, 25. Oktober:
13.30 Uhr: Brasilien - Slowakei
16.30 Uhr: Rumänien - Nordmazedonien
18.30 Uhr: Schweiz - Türkei
Samstag, 26. Oktober
13.30 Uhr: Nordmazedonien - Slowakei
16.30 Uhr: Rumänien - Schweiz
18.30 Uhr: Brasilien - Türkei
Sonntag, 27. Oktober
11.30 Uhr: Schweiz - Nordmazedonien
13.30 Uhr: Türkei - Slowakei
16.30 Uhr: Rumänien - Brasilien
TABELLE
1. Schweiz 0/0
2. Brasilien 0/0
3. Nordmazedonien 0/0
4. Rumänien 0/0
5. Slowakei 0/0
6. Türkei 0/0
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Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
,
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