European League: Füchse im Hinspiel für die Kadetten eine Nummer zu gross

Das Wichtigste in Kürze

Die Kadetten verlieren das erste Playoff-Hinspiel gegen den Favoriten Füchse Berlin mit 28:32. Nach einer ausgeglichenen ersten Spielhälfte und einem sehenswerten Auftritt der Schaffhauser zeigen die Füchse in der zweiten Halbzeit ihre Klasse und erspielen sich eine solide Ausgangslage für das Rückspiel am 2. April. Dort müssen die Kadetten eine 4-Tore-Hypothek gutmachen, um in die Viertelfinals einzuziehen. Ansonsten ist das europäische Abenteuer vorbei. 

Die Kadetten starten mit einem klaren Statement: Mit dem ersten Führungstreffer von Patrik Martinovic zum 2:1 gelingt der Auftakt in die Partie wie gewünscht. Dank mehrerer anschliessenden Paraden und einer guten Chancenauswertung in der Offensive können die Schaffhauser nach zehn Minuten ihre Führung auf +3 ausbauen (7:4). Doch direkt nach diesem lobenswerten Auftakt erleben die Kadetten einen Schreckensmoment: Schlüsselspieler Ariel Pietrasik muss das Feld nach den ersten Minuten hinkend verlassen und begibt sich kurz darauf in die Garderobe.

In der 19. Minute gelingt es den Füchsen, das erste Mal auszugleichen, kurz darauf fällt der Führungstreffer zum 10:9 durch Welthandballer Mathias Gidsel. In der 25. Minute erreichen die Kadetten durch ein Zuspiel auf Marvin Lier den 13:13-Ausgleich, doch die Aktion wird in einem ungünstigen Moment von Trainer Horvat mit einem Teamtimeout unterbrochen. In der ersten Spielhälfte begegnen sich die Kadetten und Füchse Berlin auf Augenhöhe: Mit einem Tor Rückstand von 15:16 geht es in die Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel finden die Füchse Berlin zu Beginn keine Lösung, um den Schaffhauser Angriff zu stoppen. Nach zehn Minuten und einem Rückstand von drei Toren ruft Trainer Horvat sein Team zum Timeout zusammen – ohne Erfolg. Die Füchse spielen clever und bauen ihre Führung weiter aus, auf +5. Doch diesen Rückstand lassen die Kadetten nicht auf sich sitzen: Sie kämpfen sich schnell auf zwei Tore heran (21:23). In der Schlussphase gelingt es ihnen immer wieder, mit guten Aktionen erfolgreich abzuschliessen, doch auch dem Gegner gelingt dies.

Letztendlich verlieren die Kadetten den intensiven Kampf gegen die favorisierten Berliner mit 28:32. Mit dieser Niederlage wird das Weiterkommen deutlich schwieriger: Im Rückspiel in einer Woche müssen sie eine Hypothek von vier Toren wettmachen. Am 2. April um 20.45 Uhr wird es nochmals ernst. Das Spiel kann – wie bereits heute – auch dann wieder live auf SRF Info verfolgt werden.

Sie sind European League Titelverteidiger, aktueller Bundesliga-Tabellenführer, IHF Super Globe Finalist und Final4-Teilnehmer im DHB Pokal: Mit den Füchsen Berlin kommt eine der besten Handballmannschaften, angeführt vom Welthandballer 2023 Mathias Gidsel, nach Schaffhausen. Kurzum: Auf die Schweizer Handballfans wartet am Dienstagabend ein ganz besonderer Handball-Leckerbissen.

Der prominente Gegner stellt die Kadetten Schaffhausen natürlich vor grosse Herausforderungen. Trainer Hrvoje Horvat: «Wir müssen im Angriff geduldig und gezielt agieren und schnell im Rückzugsverhalten sein. Unsere Deckung muss stabil sein. Wir dürfen Berlin nichts schenken und müssen von Beginn an gut ins Spiel kommen.» Horvat sagt aber auch: «Für uns sind das die Spiele, die wir uns verdient haben und in die wir mit Gelassenheit und ohne allzu grossen Druck gehen können.»  

Denn die Kadetten haben schon mehrfach bewiesen, dass sie in «David gegen Goliath»-Spielen ihre Stärken ausspielen können. Fast genau vor einem Jahr, am 18. April 2023, feierten sie einen 37:33-Heimsieg gegen die Füchse Berlin. Das Rückspiel verloren sie allerdings mit 24:30, der Final4-Traum war damit geplatzt. Umso klarer ist heute, dass sich die Füchse nicht noch einmal vom Underdog überraschen lassen.

Live mitverfolgen

Das EL-Playoff-Spiel am Dienstagabend in der BBC Arena in Schaffhausen ist nahezu ausverkauft. Einige wenige Stehplatz-Tickets sind laut Vereins-Website an der Tageskasse erhältlich. Das Spiel kann zudem live auf SRF info und DAZN mitverfolgt werden.

Das Rückspiel findet am Dienstag, 2. April (20.45 Uhr), in der Max-Schmeling-Halle in Berlin statt.

Quelle: Andrina Held (Text), Alexander Wagner (Bild)