Nationaltrainer Michael Suter benennt seinen vorläufigen EM-Kader

Nationalteam Männer  •  14.12.2023

Michael Suter gibt seinen EM-Kader bekannt

20 Spieler befinden sich im vorläufigen Aufgebot der Schweizer Nationalmannschaft für die Men’s EHF EURO 2024 in Deutschland vom 10. bis 28. Januar. Dieser Kader wird vor Turnierbeginn noch auf 17 Mann reduziert werden.

In 27 Tagen ist es so weit. Die Schweiz eröffnet gemeinsam mit Deutschland, Frankreich und Nordmazedonien vor Weltrekord-Kulisse (53'000 Zuschauer) in Düsseldorf die EHF EURO 2024. Es ist dies eines der grössten Highlights in der Geschichte des Schweizer Handballs.

Rund vier Wochen vor EM-Start gibt Nationaltrainer Michael Suter nun sein vorläufiges Aufgebot bekannt. 20 Spieler werden sich am 27. und 28. Dezember im OYM in Cham ZG für zwei Trainingstage besammeln. Danach wird der Kader zuerst auf 18 Mann verkleinert – diese bestreiten für die Schweiz vom 4. bis 6. Januar den Yellow Cup in Winterthur mit Partien gegen Rumänien, Bosnien und Argentinien. An die EM reist Nationaltrainer Suter dann mit 17 Spielern.

Im vorläufigen 20-köpfigen Schweizer EM-Kader befinden sich neun Akteure aus der deutschen Bundesliga sowie 11 Spieler aus der heimischen Quickline Handball League. Angeführt wird das Aufgebot von Captain Nikola Portner (SC Magdeburg). Die weiteren Legionäre heissen Lucas Meister (SC Magdeburg), Samuel Röthlisberger und Lukas Laube (beide TVB Stuttgart), Lenny Rubin (HSG Wetzlar), Manuel Zehnder (ThSV Eisenach), Samuel Zehnder (TBV Lemgo Lippe), Max Gerbl (Hannover) und Leonard Grazioli (TV Hüttenberg).

Andy Schmid (40), Topskorer der abgelaufenen Gruppenphase der EHF European League, führt die Fraktion der 11 aufgebotenen QHL-Spieler an. Mit Jonas Schelker und Gino Steenaerts befinden sich zwei weitere Akteure des HC Kriens-Luzern im vorläufigen EM-Kader. Ein Quartett stellen mit Mehdi Ben Romdhane, Marvin Lier, Zoran Markovic und Luka Maros die Kadetten Schaffhausen. Auch mit dabei sind Pfadi-Flügel Cédrie Tynowski sowie Wacker Thun-Rückraumspieler Nicolas Raemy und das BSV Bern-Duo Felix Aellen und Michael Kusio.

Die Aufgebote von Cédrie Tynowski und Nicolas Raemy werden medizinisch noch final abgeklärt. Die Nominationen von Felix Aellen und Michael Kusio (letztes A-Länderspiel im Jahr 2018) im rechten Rückraum sind auch eine Folge des Ausfalls vom Dimitrij Küttel, der Nationaltrainer Suter aufgrund eines Innenbandrisses im linken Knie absagen musste.

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PROGRAMM

Die EM-Kampagne geht für die Schweizer Mannschaft am 27. Dezember los, dann stehen im OYM zwei Trainingstage an. Danach versammelt sich das Team am 2. Januar in Winterthur wieder und bestreitet als unmittelbare Vorbereitung auf die EHF EURO 2024 den Yellow Cup. Der Schweizer Spielplan gestaltet sich wie folgt:

  • Donnerstag, 4. Januar 18 Uhr: Schweiz-Rumänien
  • Freitag, 5. Januar 20.15 Uhr: Schweiz-Bosnien
  • Samstag, 6. Januar 18 Uhr: Schweiz-Argentinien

Am Montag, 8. Januar reist die Mannschaft dann an den ersten Spiel-Ort Düsseldorf, wo am 10. Januar um 20.45 Uhr in der Merkur Spiel-Arena – dem Fussballstadion von Fortuna Düsseldorf – vor 53'000 Zuschauern das erste Schweizer EM-Spiel gegen Gastgeber Deutschland auf dem Programm steht. Am Donnerstag, 11. Januar disloziert das Nationalteam dann nach Berlin. In der Mercedes Benz-Arena stehen die Vergleiche gegen Frankreich (14. Januar, 18 Uhr) und Nordmazedonien (16. Januar, 18 Uhr) auf dem Programm.

Vier Fragen an Michael Suter

Michael Suter Aufgebot

27 Tage vor dem Eröffnungsspiel in Düsseldorf hast Du deinen vorläufigen EM-Kader benannt. Wie gross ist die Vorfreude?
Die Vorfreude ist riesig und mit der Bekanntgabe dieses 20-köpfigen Kaders sind wir der EM wieder einen Schritt näher. Wir befinden uns in einer guten Situation, bis auf Dimitrij Küttel sind alle Mann an Bord und wir haben keine sonstigen gewichtigen Absenzen. Wir haben nun bewusst ein grösseres Kader bestimmt, um uns hinsichtlich des Yellow Cups und der EM verschiedene Optionen offen zu behalten. Ich freue mich sehr auf den Startschuss am 27. Dezember im OYM.

Wie gedenkst Du nach dem Ausfall von Dimitrij Küttel die Lücke auf Rückraum rechts zu schliessen?
Der Ausfall von Dimi tut weh und ich möchte ihm an dieser Stelle noch einmal eine schnelle Genesung wünschen. Für seine Position haben wir nun Nicolas Raemy, Michael Kusio oder auch Felix Aellen nominiert. Auch Kurzeinsätze von anderen Spielern auf Rückraum rechts sind möglich. Wir werden für die EM einen klaren Plan entwickeln. Die Erfahrungswerte, welche wir am Yellow Cup und in den Trainings über den Jahreswechsel sammeln, werden uns dabei helfen.

Auf der Torhüter-Position setzt Du auf ein Duo. Warum?
Nikola Portner und Leonard Grazioli sind ein eingespieltes Goalie-Team mit einer klaren Hierarchie. Sie passen sehr gut zusammen und verstehen sich glänzend. Und in einem Notfall könnten wir aus dem 35er-Kader immer noch auf weitere Torhüter zurückgreifen.

Welche EM-Chancen dürfen sich Youngsters wie Gino Steenaerts ausrechnen?
Alle Spieler im vorläufigen Kader dürfen sich grundsätzlich EM-Chancen ausrechnen. Niemand ist wegen seines jungen Alters aufgeboten, sondern alle wegen ihren guten Leistungen. Natürlich spielen am Ende auch die Fitnesszustände von gestandenen Nationalspielern eine Rolle. Unabhängig von einem finalen EM-Aufgebot wird die Handball-Schweiz an diesen Jungs in Zukunft viel Freude haben.

Der vorläufige EM-Kader

Felix Aellen
20 Jahre , BSV Bern, Rückraum Mitte, 3 Länderspiele, 6 Tore
Einer der Aufsteiger der vergangenen QHL-Saison. Durfte in der EM-Qualifikation erstmals A-Länderspielluft schnuppern und zeigte sich vor allem beim Auswärtsspiel in Ungarn als er 45 Minuten auf der Platte stand und fünf Tore erzielte.

Mehdi Ben Romdhane
22 Jahre, Kadetten Schaffhausen, Rückraum Mitte, 21 Länderspiele, 22 Tore
Sein Stern ging an der WM 2021 in Ägypten auf, als er bei seinem Nati-Debüt im Startspiel gegen Österreich gleich in der Startformation stand – und die Schweiz siegte. Seither ist er ein fixer Teil des Kaders der Nationalmannschaft.

Max Gerbl
28 Jahre, TSV Hannover-Burgdorf, Flügel rechts, 57 Länderspiele, 88 Tore
Wechselte im Sommer 2022 von Schaffhausen in die Bundesliga und blickt auf eine starke Premieren-Saison zurück, in welcher er gar als «Spieler des Monats März» ausgezeichnet wurde. In der Nati wechselt er sich auf seiner Position mit Cédrie Tynowski ab.

Leonard Grazioli
22 Jahre, TV Hüttenberg, Torhüter, 26 Länderspiele, 1 Tor
Seit anderthalb Jahren bei der HSG Wetzlar in Deutschland unter Vertrag, kommt aber mehrheitlich beim Partnerteam Hüttenberg in der 2. Bundesliga zum Einsatz, wo er eine wichtige Teamstütze ist. In der Nati bildet er das Goalie-Duo mit Captain Nikola Portner.

Michael Kusio
25 Jahre, BSV Bern, Rückraum rechts, 6 Länderspiele, 0 Tore
Rückte auch wegen dem Ausfall von Dimitrij Küttel in den vorläufigen EM-Kader. Der Linkshänder absolvierte 2018 seine letzten A-Länderspiele, befand sich aber regelmässig im Perspektivkader und darf nun um ein EM Ticket kämpfen.

Lukas Laube
23 Jahre, TVB Stuttgart, Kreis, 18 Länderspiele, 39 Tore
Hat einen bemerkenswerten Aufstieg hinter sich. Ausgebildet bei Suhr-Aarau, entwickelte er sich bei GCA  zu einem Nationalspieler. Im Winter 2022 folgte der Bundesliga-Wechsel nach Stuttgart, wo er mittlerweile zum Stamm zählt. In der Nati am Kreis gemeinsam erste Wahl mit Lucas Meister.

Marvin Lier
31 Jahre, Kadetten Schaffhausen, Flügel links, 99 Länderspiele, 244 Tore
Der zuverlässige und nervenstarke Flügelspieler steht im Januar vor seinem 100. Länderspiel und erreicht somit einen Meilenstein. Teilt sich die Einsatzminuten auf seiner Position mit Samuel Zehnder.

Zoran Markovic
28 Jahre, Kadetten Schaffhausen, Rückraum links, 31 Länderspiele, 43 Tore
Kommt mehrheitlich in der Defensive zum Einsatz. Mit seiner Erfahrung ist der langjährige Kadetten-Spieler ein wichtige Option im Spiel von Nationaltrainer Suter. 

Luka Maros
29 Jahre, Kadetten Schaffhausen, Rückraum links, 61 Länderspiele, 129 Tore
Im linken Rückraum hinter Lenny Rubin ein wertvolle Alternative. Besticht durch seine Dynamik und ist einer von gleich vier Kadetten-Spielern im vorläufigen EM-Aufgebot.

Lucas Meister
27 Jahre, SC Magdeburg, Kreis, 76 Länderspiele, 191 Tore
Steht beim aktuellen Champions-League-Sieger unter Vertrag, hat derzeit leider wenig Spielanteile, wenn er spielt, liefert er aber. Im Januar dürfte er sein Tor-Konto mit Spielen am Yellow Cup und an der EM auf über 200 Treffer schrauben.

Nikola Portner
30 Jahre, SC Magdeburg, Torhüter, 123 Länderspiele, 25 Tore
Der Captain des Teams und der grosse Rückhalt. Hat im Sommer bereits zum zweiten Mal die Champions League gewonnen und stellt seine internationale Klasse konstant unter Beweis. In dieser Saison am Vierländerturnier in Tunesien als bester Torwart ausgezeichnet und für Magdeburg einige Punkte festgehalten.

Nicolas Raemy
31 Jahre, Wacker Thun, Rückraum rechts, 81 Länderspiele, 227 Tore
Der langjährige Nationalspieler fehlte zuletzt verletzt im Kreis der Nationalmannschaft, spielt nun aber wieder bei Wacker Thun. Zeigte in den entscheidenden Qualifikationsspielen im April seinen Wert für das Nationalteam.

Samuel Röthlisberger
27 Jahre, TVB Stuttgart, Kreis, 78 Länderspiele, 22 Tore
Der erste Verteidigungsminister in der Nationalmannschaft. In der Defense klar die erste Wahl von Trainer Suter. Spielt seit 2017 in der Bundesliga und ist mittlerweile dienst-ältester Stuttgarter.

Lenny Rubin
27 Jahre, HSG Wetzlar, Rückraum links, 66 Länderspiele 243 Tore
Der 2.06m Hüne ist der Shooter vom linken Rückraum und absoluter Stammspieler. Einer der  Schweizer Topskorer, er hat bewiesen, dass er den Unterschied machen kann. Rubin ist bei Bundesliga-Klub HSG Wetzlar seit Jahren eine wichtige Teamstütze.

Jonas Schelker
24 Jahre, HC Kriens-Luzern, Rückraum Mitte, 34 Länderspiele, 32 Tore
Kehrte nach einem Jahr Bundesliga bei der HSG Wetzlar in die Schweiz zurück und läuft seit Sommer für den HC Kriens-Luzern auf. Schelker ist auf der Spielmacher-Position eine Alternative zu Altmeister Andy Schmid.

Andy Schmid
40 Jahre, HC Kriens-Luzern, Rückraum Mitte, 213 Länderspiele, 1060 Tore
Beim Weltrekord-Spiel werden die Augen auf den fünfmaligen Bundesliga-MVP gerichtet sein. Der wohl beste Schweizer Handballspieler aller Zeiten darf zum Ende seiner Karriere noch einmal auf der ganz grossen Bühne ran. Darauf hat er sich akribisch vorbereitet.

Gino Steenaerts
18 Jahre, HC Kriens-Luzern, Flügel rechts, 0 Länderspiele, 0 Tore
Der Neuling im provisorischen EM-Kader. Blickt auf ein starkes Jahr beim HCKL und in den U-Nationalmannschaften zurück. Er gehört in seiner Altersklasse zu den Top-Flügeln Europas. Absolvierte im November erste Trainings mit dem A-Team.

Cédrie Tynowski
27 Jahre, Pfadi Winterthur, Flügel rechts, 49 Länderspiele, 107 Tore
Der Pfadi-Flügel bildet auf seiner Position ein Duo mit Max Gerbl. Fester Bestandteil der Nati und auf seiner letzten grossen Mission – im Sommer tritt Tynowski vom Spitzen-Handball zurück. Derzeit noch angeschlagen.

Manuel Zehnder
24 Jahre, ThSV Eisenach, Rückraum Mitte, 16 Länderspiele, 55 Tore
Spielt seit Sommer bei Bundesliga-Aufsteiger Eisenach und trifft am Laufmeter, zählt er doch zu den Top-3-Torschützen der Bundesliga. Übernimmt viel Verantwortung und ist in der Nationalmannschaft in kurzer Zeit zu einem wichtigem Puzzleteil geworden.

Samuel Zehnder
23 Jahre, TBV Lemgo Lippe, Flügel links, 41 Länderspiele, 77 Tore
Wurde in seiner ersten Bundesliga-Saison gleich ins All-Star-Team der Liga gewählt. Der für sein junges Alter bereits routinierte Flügelflitzer ist auch ein zuverlässiger Siebenmeter-Schütze.

#AlleInRot

Die Schweizer Handball-Familie feiert vor Ort in Düsseldorf und Berlin ein Fest. Alle Nati-Fans sind aufgerufen, sich in Rot zu kleiden. In Düsseldorf gibt es einen Fan-Marsch. Alle Infos haben wir für euch auf der folgenden Unterseite zusammengefasst. 

Quelle: Raphael Bischof (Text), Muriel Fiechter (Übersetzung), Adrian Ehrbar / Estelle Zahner (Fotos)

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