Flüchtlingshilfe mit Sport4Refugees: «Geeignetes Umfeld, um Gutes zu tun»

Handball Schweiz  •  07.06.2022

Symbolbild Softhandball auf Trikots. (Marco Ellenberger)

Sport4Refugees unterstützt und begleitet Sportvereine, die Flüchtling in ihren Aktivitäten willkommen heissen. Alessandra Corsten von Uni Bern-Handball und Marlene Zbinden für Wacker und Rotweiss Thun haben am ersten Info-Austausch teilgenommen und wollen sich mit ihren Vereinen engagieren.

Alessandra Corsten erfuhr vom Angebot über Sport4Refugees im Internet, und dachte sich: «Warum nicht? Jeder Verein kann sich in diesem Gebiet engagieren.» Alessandra ist Spielerin und HmS-Botschafterin beim Stadtberner Verein Uni Bern-Handball. Der Verein zählt zwar «nur» Aktivteams, wäre aber bereit, für geflüchtete Personen ein angemessenes Umfeld zu bieten, um Sport treiben zu können. Darum hat Alessandra am ersten Info-Abend im Mai teilgenommen, den der SHV gemeinsam mit Sport4Refugees organisiert hat.

«Mir war wichtig zu erfahren, wie eine mögliche Integration konkret ablaufen kann – mit wem werden wir Kontakt haben, worauf müssen wir achten und welche Möglichkeiten bestehen, um die Personen weiter zu unterstützen?» Wertvoll für die Handballerin waren auch die praktischen Infos aus dem SHV-Spielbetrieb, wie die Lizenzierung von Flüchtlingen gehandhabt werden kann. «Allerdings betraf es hauptsächlich die Angebote im Kinder- und Jugendbereich», so die HmS-Botschafterin weiter. Je nach Bedürfnis hofft sie, dass eine Zusammenarbeit auch unter den Vereinen stattfinden wird. «Etwa mit Köniz Cats Handball, die auch an der Veranstaltung teilgenommen haben und Juniorenteams stellen.»

Handball-Schnuppertraining für ukrainische Kids

Auch Marlene Zbinden von Wacker Thun und Rotweiss Thun hat sich am Info-Abend erste Inputs für eine mögliche Aufnahme von geflüchteten Personen im Verein geholt. «Wir haben uns in den Vereinen bereits verschiedene Gedanken gemacht, was möglich wäre.» Mithilfe der ukrainischen Spielerin und Trainerin Olena Chubenko sowie der Unterstützung mehrerer bereits im Vereinsumfeld engagierter Personen soll bereits in den nächsten Tagen ein Spezialangebot für Flüchtlingskinder entstehen. Olena Chubenko ist im März mit ihrem Sohn in die Schweiz geflüchtet.

«In einer ersten Phase wollen wir Schnuppertrainings in ukrainischer Sprache anbieten, damit nicht von Beginn an die Sprachbarriere zum Hindernis wird», so Zbinden. Dazu ist in Thun eine zusätzliche Halle gemietet worden. «Wenn die Kids Gefallen finden und weiterspielen wollen, können sie in einer zweiten Phase in die jeweiligen Teams wechseln.» Das erste Schnuppertraining in ukrainischer Sprache findet bereits am Samstag, 11. Juni, statt.

Um das Angebot auch nachhaltig zu fördern, möchten die Thuner Vereine auch Olena Chubenko konkret bei der Integration in der Schweiz unterstützen. «Gemeinsam mit ihrem Sohn besucht sie bereits regelmässig das U9-Training – für beide ist das enorm hilfreich, um sich die Sprache weiter anzueignen und sich sicherer zu fühlen.» Marlene Zbinden hofft, dass der Verein den geflüchteten Personen so ein paar Stunden Abwechslung und sportliche Betätigung bieten kann.

Unterstützung und Netzwerk dank Sport4Refugees

Zusammen mit dem Projekt Sport4Refugees bietet der Schweizerische Handball-Verband (SHV) Hilfe und ein Netzwerk für Vereine und Flüchtlinge. Der Verband übernimmt etwa die Kosten für Neumeldungen und die Gebühren von Kinder- und Jugendlizenzen für Geflüchtete bis zum Gesamtbetrag von 2’000 Franken. Vereine, die bereit sind, mehrere Flüchtlinge in ihre sportlichen Angebote aufzunehmen, können sich direkt bei Sport4Refugees melden und am kostenlosen Workshop (8. Juni) teilnehmen. 

Sport4Refugees ist eine internationale Initiative der Non-Profit-Organisation Responsiball. Auch die schweizerische Heinz-Schöffler-Stiftung unterstützt das Projekt.

Quelle: Carolin Thevenin

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