Die WM-Hauptrundengegner Island, Portugal und Algerien im Check

Portugal entwickelt sich Schritt für Schritt zum Handballschwergewicht. Nach Rang 6 bei der EM 2020 lautet das Ziel für die WM in Ägypten Viertelfinale. Dass die Runde der letzten Acht keinesfalls vermessen ist, zeigen die drei Siege aus der Vorrunden ebenso wie die kontinuierliche Entwicklung des portugiesischen Vereinshandballs. Sinnbildlich für die positive Entwicklung steht der FC Porto, der einen Platz in der verkleinerten Champions League ergatterte und dort auf Rang 5 von 8 mit den besten Vereinsteams Europas mithalten kann. Ein Grossteil des portugiesischen Kaders in Ägypten besteht aus Spielern von Porto. Ergänzt wird die Mannschaft von Trainer Paulo Pereira mit einigen Legionären, darunter Luis Frade (Barcelona), Pedro Portela (Tremblay), Gilberto Duarte (Montpellier) oder der in der Schweiz aktive Joao Ferraz (HSC Suhr Aarau). Die Wege mit der Schweizer Nationalmannschaft kreuzten sich zuletzt häufiger. In den letzten fünf Jahren trafen die Schweiz und Portugal sechsmal aufeinander. Alle vier Testspiele entschied die Schweiz für sich. Die beiden Pflichtspiele 2017 in der EM-Qualifikation gewann Portugal. 

Im dritten Hauptrundenspiel trifft die Schweiz dann endlich auf einen nicht-europäischen Gegner. Die Eidgenossen bekommen es mit Algerien, dem Dritten der letzten Afrikameisterschaft, zu tun. Den grössten Erfolg der Historie feierten die Nordafrikaner 2014, als sie die Afrikameisterschaft gewinnen konnten. Der letzte Platz an der WM 2015 läutete dann aber eine Durststrecke auf dem internationalen Handball-Parkett ein. Erst jetzt, 2021, qualifizierte sich das Team wieder für die WM. Trainiert wird die Mannschaft vom Franzosen Alain Portes. Der 58-jährige coacht Algerien seit drei Jahren. Die Schlüsselspieler in seinem Team sind der für Toulouse aktive Abdi Ayoub und Goalie Khalifa Ghedbane, der für Ademar Leon in Spanien spielt. Zwei weitere Spieler aus dem Kader von Algerien sind zudem in Europa (Frankreich) aktiv.

Dass es an der WM 2021 zum Duell Island gegen die Schweiz kommen würde, dachte vor zehn Monaten noch niemand. Als im März 2020 die WM-Playoffs ausgelost wurden, brachte das Los die Paarung Schweiz gegen Island zu Tage. Im Juni 2020 sollten sich die beiden Nationen erstmals seit 16 Jahren wieder gegenüber stehen und in zwei Spielen einen WM-Teilnehmer ermitteln. Corona machte dem Duell vorerst einen Strich durch die Rechnung, um nun, mit einiger Verzögerung doch für das Aufeinandertreffen mit zwischen den Eidgenossen und den Nordeuropäern zu sorgen. Das von Gudmundur Gudmundsson (ehemals Rhein-Neckar Löwen, aktuell MT Melsungen) trainierte Team verfügt über Spieler, die überwiegend in Deutschland und Dänemark in Teams mit Rang und Namen angestellt sind. Bekannte Gesichter sind Alexander Petersson (Rhein-Neckar Löwen), Bjarki Elisson (TBV Lemgo), Gisli Kristjansson (SC Magdeburg) oder Arnar Arnarsson (MT Melsungen). Schmerzlich vermisst wird auf Seiten der Isländer aber ihr bester Spieler. Aron Palmarsson (Barcelona) fehlt verletzungsbedingt. 

 

Quelle: Matthias Schlageter / Bild: IHF