NLA PLAYOFF-FINAL: Kadetten gewinnen dramatisches Duell in Winterthur

Quickline Handball League  •  19.05.2019

Ivan Stevanovic (Bild: Martin Deuring)

Die Kadetten Schaffhausen haben das zweite Playoff-Finalspiel im Männerhandball für sich entschieden. Die Munotstädter siegten vor 1'950 Zuschauern in der AXA Arena in Winterthur mit 32:30 nach Verlängerung. In der Serie führt der Finalrundensieger nun mit 2:0 und kann am kommenden Donnerstag zuhause den Titel gewinnen.

Der Sonntagabend in der AXA Arena in Winterthur sollte in vielerlei Hinsicht ein Abend von historischem Ausmass werden. Dass hierzu auch das Geschehen auf dem Spielfeld beitragen würde, war den zahlreichen Zuschauern zunächst noch nicht klar. Sicher war aber schon vor dem Anpfiff, dass die neue Arena in Winterthur zum ersten Mal in der Geschichte (des Handballs) ausverkauft sein würde. Und die 1'950 Zuschauer sollten in den folgenden zwei Stunden ihr Kommen nicht bereuen.

Die Gäste aus Schaffhausen starteten ebenso keck in die Partie, wie sie auch die Verlängerung im ersten Spiel bestritten. 4:2 legten die Kadetten nach zehn Minuten vor. Da aber auch die Heimmannschaft munter drauf los spielte, entwickelte sich in den ersten Minuten ein temporeiches Auf und Ab. Ab der 13. Minute bekam Pfadi das Geschehen besser in den Griff. Die Pfader belohnten sich mit der ersten Führung durch den in Halbzeit 1 omnipräsenten Kevin Jud (5:4/14.). Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs hatten die Gastgeber die Nase stets knapp vorne. Folglich nahmen die Eulachstädter beim Stand von 14:12 auch ein kleines Polster mit in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste zunächst gar keinen Zugriff zum Spiel. Nach einem 4:1-Lauf der Pfader (18:13) holte Kadetten-Coach Petr Hrachovec früh seine Mannen zum zweiten Timeout zusammen (36.). Seine mahnenden Worte schienen zunächst überhaupt nicht zu fruchten. Die Kadetten wurden von Pfadi förmlich überrannt. In der 40. Minute führte das Heimteam erstmals mit sieben Toren (21:14), ebenso in Minute 42. Als die Gäste in der 47. Spielminute zum dritten und letzten Mal eine Auszeit nahmen, stand es aus Sicht von Schaffhausen 20:25. Nicht wenige in der Arena glaubten, speziell nach den Eindrücken der zweiten Halbzeit, an den Pfader Ausgleich in der Finalserie. Doch es kam alles anders.

Schaffhauser Comeback
Die Kadetten setzten in der Offensive auf den siebten Feldspieler und nahmen in der Deckung Pfadis Spielgestalter Kevin Jud an die kurze Leine. Allen voran lief aber der Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselte Ivan Stevanovic im Tor der Schaffhauser zur Höchstform auf. Die Folge war ein 6:0-Lauf der Gäste und die 26:25-Führung in der 56. Minute. In Front lagen die Kadetten davor letztmals nach zwölf Spielminuten. Pfadi wirkte angenockt, hatte jedoch noch eine Antwort parat. Gleich zweimal in Folge traf die Equipe von Adrian Brüngger per empty goal zur 27:26-Führung. Die Kadetten glichen jedoch erneut aus und beim Stand von 28:28 lancierte Pfadi einen letzten Angriff. Nach einem Foul an Peter Schramm schritt Kevin Jud Sekunden vor Spielende zum Penalty-Strich. Dort fand er allerdings in Stevanovic seinen Meister und die zweite Verlängerung in der Finalserie war Gewissheit.

Die folgenden zehn Extraminuten waren ein Duplikat der Verlängerung aus Spiel 1. Die Kadetten gingen zweimal in Führung und Pfadi schaffte es nicht, dagegen zu halten. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt verfielen die Gastgeber in das Schema vom ersten Duell. Torchancen waren zu Genüge vorhanden, allein der Abschluss war mangelhaft oder aber Ivan Stevanovic parierte grossartig. So jubelten nach 70 Minuten abermals die Kadetten. Nach dem grossen Rückstand war die Freude bei den Gästen umso grösser. Auf der Gegenseite sass der Schock bei Pfadi merklich tief.

Schaffhausen erspielte sich mit dem Auswärtssieg und dem 2:0 in der Serie nun drei Matchbälle für den Meistertitel 2018/19. Die erste Chance auf den Titelgewinn bietet sich den Kadetten am Donnerstag, 23. Mai, um 20.15 Uhr (live auf MySports) vor heimischer Kulisse. Pfadi muss dann gewinnen, um die Serie weiter offen zu halten.

Statistik

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Studioanalyse

Quelle: Matthias Schlageter/Bild: Martin Deuring/Video: MySports

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