Nach Champions-League-Bronze: Mia Emmenegger als «Best Young Player» ausgezeichnet

Es ist die erste Auslandssaison für die 20-jährige Mia Emmenegger – doch die Flügelspielerin schliesst sie mit einem dicken Ausrufezeichen ab! Der europäische Handballverband (EHF) zeichnet das Schweizer Toptalent mit dem Titel «Best Young Player 2024/25» aus, wie er anlässlich der Champions League Gruppenauslosung für die kommende Saison bekanntgibt. Als MVP der Königsklasse wird Emmeneggers Teamkollegin Henny Reistad ausgezeichnet.

«Auf Vereinsebene spielte Emmenegger ihre erste Saison in der EHF Champions League Women, zunächst bei Vipers Kristiansand, dann beim Team Esbjerg», schreibt der europäische Verband auf seiner Website. «Im Spiel um den dritten Platz beim EHF FINAL4 Women in Budapest erzielte sie fünf Treffer und verhalf Esbjerg zum Sieg.» 

Bereits 2021 im U17 All-Star-Team

Die 1.61 Meter grosse Flügelspielerin machte bereits 2021, anlässlich der weiblichen U17-EM, international von sich reden: Mit 50 Toren trug sie damals massgeblich zum starken 9. Rang des Schweizer Teams bei und wurde ins All Star Team gewählt – als einzige Spielerin, die nicht zu den Top5-Nationen gehörte.

Seitdem zeigt die sportliche Karriere der Innerschweizerin steil nach oben: Mit Spono holt sie 2022 den Schweizermeistertitel, debütiert in der gleichen Saison auch im A-Nationalteam. Mittlerweile steht Mia Emmenegger bei 44 Länderspiel-Einsätzen und 217 Toren im Nati-Dress. Für Aufmerksamkeit sorgte sie nicht zuletzt an der Frauen-EM im Dezember in Basel und Wien, an der sie 30 Tore schoss und als beste Nachwuchsspielerin nominiert wurde.

Turbulente Monate

2024 wagt Emmenegger den Schritt ins Ausland, schliesst sich dem norwegischen Topclub Vipers Kristiansand an. Doch Ende September 2024 kämpft ihr Arbeitgeber mit grossen finanziellen Problemen: Der Konkurs, im Herbst noch in letzter Sekunde abgewendet, ist im Januar besiegelt. Auf der Suche nach einem neuen Verein wird Emmenegger schnell fündig. Der dänische Spitzenklub Esbjerg lässt sich die Chance auf das Toptalent nicht entgehen und stattet die Schweizerin mit einem Dreijahresvertrag aus. Mit ihren Einsätzen in der Champions League – bis ins Final4 in Budapest – unterstreicht sie ihr Potenzial, trifft unter anderem fünf Mal im Spiel um Rang 3 gegen Metz. Die Bronzemedaille in der Champions League ist für Emmenegger ein weiterer Meilenstein in der noch jungen Karriere.

Auch nächste Saison in der Königsklasse

In der kommenden Saison kann Mia Emmenegger auf eine weitere Schweizerin als Teamkollegin zählen: Kreisläuferin Tabea Schmid glänzte 2024/25 bei ihrem bisherigen Verein Kopenhagen Handball, wurde mit 205 Toren Torschützenkönigin der dänischen Liga und wechselt im Sommer zu Esbjerg.

Für die beiden Schweizerinnen geht es dann auf europäischer Ebene in der Champions League Gruppe A zur Sache. Dort warten mit den Titelverteidigerinnen aus Györi Audi ETO KC sowie Metz Handball zwei grosse Brocken. Dazu kommt das norwegische Team Storhamar Handball Elite, der BV Borussia Dortmund, Gloria Bistrita aus Rumänien, OTP Group Buduchnost (Montenegro) und DVSC Schaeffler (Ungarn).

Quelle: Carolin Thevenin (Text), Uros Hozewar / kolektiff (Bild)