Nationalteam Männer • 11.05.2025
Die Schweiz verliert zum Abschluss der EM-Qualifikation zwar mit 33:34 (15:16) in Graz gegen Österreich, fährt als einer der besten vier Gruppendritten der ganzen EM-Quali aber dennoch an die EHF EURO 2026 im kommenden Januar in Dänemark, Norwegen und Schweden.
Die Schweizer Handballer haben es geschafft: Trotz einer knappen 33:34-Niederlage in Graz ist sie an der EHF EURO 2026 dabei!
Es ist das erwartete enge Spiel gegen das östliche Nachbarland. Die Schweiz startet nervös in das Spiel, macht zu viele technische Fehler und läuft nach den ersten fünf Minuten einem 1:4-Rückstand hinterher. Doch angeführt durch Lenny Rubin holt sich das Team sein am Mittwoch gegen Deutschland erarbeitetes Selbstvertrauen zurück, kommt Tor um Tor wieder an die Österreicher heran. In der 19. Minute gleicht Noam Leopold zum 9:9 aus, doch die erste Hälfte bleibt ausgeglichen. Österreich kann sich nie auf mehr als zwei Tore absetzen, hingegen schafft es auch die Schweizer Nati nicht, genügend Druck aufzubauen und die Führung zu übernehmen. In der Abwehr bekommen sie das Überzahlspiel und besonders Janko Bozovic kaum unter Kontrolle, er trifft 5 Mal in den ersten dreissig Minuten (von insgesamt 9 Treffern). Beim Halbzeitstand von 15:16 gehen beide Teams in die Kabinen.
Die zweite Hälfte ist nichts für schwache Nerven – zumindest nicht aus Schweizer Sicht. Zunächst legen Luca Sigrist und Lukas Laube mit drei Treffern vor und bringen so die Schweiz erstmals in Führung (18:17). Doch danach gelingt nichts mehr im Schweizer Spiel, was die Hausherren eiskalt ausnutzen. Auf den 3:0-Lauf der Nati folgt ein 6:0-Lauf der Österreicher, der den mit 3112 Zuschauer*innen gefüllte Raiffeisen Sportpark zum Erbeben bringt und Nationaltrainer Andy Schmid in der 40. Minute zum Team-Time-Out zwingt. Durch die Auszeit finden die Schweizer etwas Nervenstärke zurück, ab jetzt gilt: «Jedes Tor zählt!» Angeführt von Spielmacher Felix Aellen, Luca Sigrist, Lukas Maros und Noam Leopold verkürzt die Nati abermals und kann sich in den letzten Minuten nah an die Österreicher heranschieben. Auch wenn die Torhüter insgesamt keinen guten Tag erwischen – in der 52. Minute trifft Nikola Portner nach einer Parade zum wichtigen 28:30 ins leere Tor und pariert in den letzten Minuten drei gegnerische Würfe.
Mit den letzten Treffern der Schweizer Topscorer Luca Sigrist (8), Noam Leopold (7) und Felix Aellen (6) endet das nervenaufreibende Duell gegen Österreich mit einer knappen 33:34-Niederlage. Dennoch können die Spieler von Nationaltrainer Andy Schmid stolz auf die Qualifikations-Kampagne sein – mit sechs Punkten und einem Remis gegen Deutschland qualifiziert sich die Nati verdient für die EM-Finalrunde.
STIMMEN
Andy Schmid: «Irgendwie ist es blöd, eine Niederlage zu feiern. Ich habe den Jungs gesagt: In der Kabine dürft ihr die Köpfe hängenlassen, wir haben verloren und sind heute nicht an unser Leistungsmaximum gekommen. Aber sobald wir wieder im Hotel angekommen sind, freuen wir uns über die EM-Qualifikation! Dieses Team ist extrem talentiert, hat das Herz am richtigen Fleck, ist ehrgeizig und fokussiert – damit ist vieles möglich, und ich freue mich sehr darauf!»
Nikola Portner: «Trotz der Niederlage sind wir stolz, dass wir es an die EM geschafft haben – in dieser starken Gruppe hätte wohl kaum einer mit uns gerechnet. Wir haben durch unsere Leistungen beeindruckt, etwa mit dem Unentschieden gegen Deutschland und gegen Österreich. Für das kommende Turnier dürfen wir mit Selbstbewusstsein auftreten, von unserem jungen Team können wir noch viel erwarten. Heute hat es uns etwas an Geduld und wohl auch etwas an Cleverness gefehlt, besonders in der Abwehr konnten wir unseren Matchplan nicht umsetzen. Dennoch haben alle gefighet und alles für die Qualifikation gegeben.»
Felix Aellen: «Mit unseren heutigen Leistung können wir definitiv nicht zufrieden sein, wir hatten uns mehr vorgenommen – dennoch freuen wir uns darüber, dass wir beim nächsten Grossturnier wieder mit dabei sind. Wir haben in dieser Kampagne und auch an der WM im Januar gezeigt, was in uns steckt – jetzt müssen wir konstanter und sicherer werden, um das grosse Potenzial voll ausschöpfen zu können.»
ÖSTERREICH - SCHWEIZ 34:33 (16:15)
Raiffeisen Sportpark, Graz, 3112 Zuschauer, SR: Mitrevski/Todorovski
Österreich: Möstl (10 Paraden)/Bergmann; Bozovic (9 Tore), Albek, Frimmel (7/2), Belos (4), Herburger (1), Schweighofer, Paulnsteiner, Damböck, Wagner (4), Nigg (5), Kofler, Hutecek (4), Lastro, Miskovez.
Schweiz: Portner (9 Paraden/1 Tor)/Scheidiger; Meister (1 Tor), Rubin (3), Aellen (6), Röthlisberger, Küttel, Maros (2), Steenaerts (2), Laube (3), Wanner, Sigrist (8), Samuel Zehnder, Willecke, Leopold (7/2), Wolfisberg.
Strafen: 4 mal 2 Minuten gegen Österreich und 5 mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Bemerkungen: Schweiz ohne Manuel Zehnder, Ben Romdhane und Schelker (alle verletzt).
GRUPPE 7
Rangliste
* Die Schweiz qualifiziert sich als einer der besten Gruppendritter für die EHF EURO 2026. Weiter qualifiziert sind Italien, Ukraine und Rumänien.
Alle Ergebnisse
Deutschland - Schweiz 35:26
Österreich - Türkei 31:28
Türkei - Deutschland 29:36
Schweiz - Österreich 29:29
Türkei – Schweiz 34:38
Österreich – Deutschland 26:26
Deutschland – Österreich 31:26
Schweiz – Türkei 30:27
Türkei - Österreich 29:34
Schweiz - Deutschland 32:32
Österreich - Schweiz 34:33
Deutschland - Türkei 44:26
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch