Nationalteam Frauen • 22.11.2025

Im letzten Härtetest vor dem historischen WM-Abenteuer zeigte die Schweiz in Göppingen eine klare Reaktion auf das Spiel vom Donnerstag und lieferte Deutschland über weite Strecken einen Kampf auf Augenhöhe. Trotz einer 35:32-Niederlage darf das Team von Knut Ove Joa mit Selbstvertrauen in die Niederlande reisen.
Deutschland eröffnete die Partie nach ganzen drei Minuten mit dem ersten Treffer, dann allerdings ging es schnell. Zwei Gegenstosstore später stand es 3:0, während die Schweiz im Angriff zu wenig Tiefe fand. Erst nach sieben Minuten sorgte Gautschi für die erlösende Premiere zum 5:1, Tabea Schmid verkürzte kurz danach vom Siebenmeterstrich auf 6:2. Die Schweizerinnen bissen sich in der Folge lange an der offensiven und sehr agilen deutschen Abwehr die Zähne aus und mussten sich dann in der 13. Minute durch Baumann spektakulär per Kempa zum nächsten Tor zaubern. Offensiv war die Flügelzange Emmenegger/Baumann ohnehin einer der konstantesten Schweizer Faktoren.
Defensiv blieb die Rückraum/Kreis-Achse der Deutschen jedoch schwer kontrollierbar. Nach der deutschen Auszeit agierte die Schweizer Abwehr aggressiver, Goldmann verkürzte auf 15:11, musste im nächsten Moment aber selbst für zwei Minuten raus. Deutschland blieb über den Kreis gefährlich und ging verdient mit 19:14 in die Pause.
Der Start in die zweite Hälfte gelang den Schweizerinnen dann einiges besser: Nun funktionierte die eigene Rückraum/Kreis-Achse hervorragend. Deutschland stellte auf vier Rückraumspielerinnen um, ein taktischer Wechsel, den die Schweiz bis zur 38. Minute nutzte und die ersten 10 Minuten nach der Pause mit 4:6 für sich entschied. Der deutsche Nationaltrainer Gaugisch reagierte mit einem Teamtimeout, sein Team setzte sich daraufhin wieder bis auf 30:23 ab. Doch auch Knut Ove Joa griff zum Timeout. Die Schweiz kämpfte sich in der Folge mehrfach auf drei Tore heran. Beide Teams nutzten den restlichen Spielverlauf für Tests und Rotationen, bevor Deutschland die Partie schlussendlich mit 35:32 ins Trockene brachte. Trotz Niederlage: Die Schweiz hat sich klar rehabilitiert, zeigte Spielfreude, Mut und Lösungen.
Am 27. November beginnt in s’Hertogenbosch die erste Weltmeisterschaft des Schweizer Frauen-Nationalteams überhaupt mit dem Auftaktspiel gegen Iran (18:00 Uhr). Es folgen die Begegnungen gegen Senegal (29.11.) und Ungarn (01.12.). Bei erfolgreicher Qualifikation beginnt ab dem 03.12. die Hauptrunde. Alle Schweizer Spiele werden live auf SRF übertragen.
Deutschland – Schweiz 35:32 (19:14)
Göppingen, EWS-Arena | 3’254 Zuschauende
Schweiz: Schüpbach (3 Paraden) / Kuratli (2 P.) / Hartz (n.E.); Kündig (2 Tore), Wolff (3), Schmid (7), Emmenegger (7), Gautschi (1), Coker (1), Baumann (7), Goldmann (3), Kähr, Felber, Snedkerud (1), Truchot, Erni
Strafen: 2 × 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 × 2 Minuten gegen Deutschland; Schweiz ohne Bucher (verletzt)
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