Für starke erste Halbzeit gegen Ungarn nicht belohnt

Nationalteam Frauen  •  01.12.2025

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Die Schweizerinnen starteten mutig und überzeugend in die Partie gegen Ungarn, verloren nach der Pause jedoch den Zugriff im Angriff. Eine lange Torflaute und individuelle Strafen ebneten dem Favoriten den Weg, sodass die Schweiz am Ende einem zu deutlichen Rückstand hinterherlaufen musste. Weiter gehts am Mittwoch in der Hauptrunde aus Rotterdam, live auf SRF!

Die Schweizerinnen erwischten einen starken Start in die Partie: Daphne Gautschi eröffnete den Score und Lea Schüpbach war von Beginn an voll da. Mehrere frühe Paraden gaben dem Team Sicherheit. Offensiv setzte Tabea Schmid gleich ein Ausrufezeichen: Drei Treffer in Serie stellten auf 5:2, ein nahezu perfektes Startdrittel. Kurz darauf entschärfte Schüpbach auch einen ungarischen Gegenstoss, bevor Gautschi zum 6:2 erhöhte. Beim Stand von 9:5 nutzte das ungarische Team bereits in der 12. Minute ein frühes Time-out. Danach musste die Schweiz erstmals in Unterzahl agieren, da Schmid nach einem Gesichtstreffer auf die Strafbank musste. Mit Schüpbachs 55% gehaltenen Bällen in 13 Minuten blieb das Team im Spiel.

In der Folge schlichen sich bei den Schweizerinnen einige technische Fehler ein. Eine harte zweite Zweiminutenstrafe gegen Schmid brachte Ungarn den Anschlusstreffer 9:8. Die Unterzahl überstand das Team aber ohne Gegentreffer, dennoch blieb die doppelte Vorbelastung von Schmid eine spürbare Hypothek.

In den letzten Minuten vor der Pause entwickelte sich ein zähes Ringen um jedes Tor. Eine weitere Zeitstrafe gegen die Schweiz ermöglichte den Ungarinnen schliesslich den Ausgleich, bevor beim 14:13 aus Schweizer Sicht die Seiten gewechselt wurden.

Die zweite Halbzeit begann für die Schweizerinnen zäh. Zwar gelang der erste Treffer nach Wiederanpfiff, doch im Angriff wurde zunehmend keine Lösungen mehr gegen die kompakt stehende ungarische Defensive gefunden. Ungarn nutzte diese Phase konsequent, glich zunächst aus und setzte sich in der 40. Minute erstmals mit zwei Toren ab. Nationaltrainer Joa reagierte sofort und nahm sein zweites Team-Time-out, um sein Team neu zu justieren. Direkt danach zeigte die Schweiz eine erste Antwort: Gautschi traf aus rund zehn Metern wuchtig zum Anschluss. Doch die Abschlussprobleme blieben bestehen und wurden bitter bestraft.

Ungarn baute den Vorsprung Tor um Tor aus, während die Schweiz zwischen der 41. und 50. Minute ganze neun Minuten ohne eigenen Treffer blieb. Erst Era Baumann erlöste ihr Team per Siebenmeter und stoppte die Torflaute. Doch der Rückstand wurde in dieser Phase grösser. Bis zur 55. Minute erhöhte Ungarn auf 22:29, eine deutliche Hypothek für die Schlussminuten, in denen sich Tabea Schmid mehrfach auszeichnete. Schlussendlich musste sich die Schweiz den Ungarinnen 25:32 geschlagen geben.

3 Learnings von Knut Ove Joa

1) Gegen die besten Teams wird man sofort bestraft, wenn man nicht in beiden Halbzeiten performt.

2) Es ist schwierig, drei konkrete Punkte zu nennen. Ich denke vor allem daran, dass wir in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung gezeigt haben. Das beweist, dass wir ihnen nahekommen.

3) Wir müssen es schaffen, auch in der zweiten Halbzeit wieder so aufzutreten, das ist die Herausforderung, die wir haben. Aus solchen Spielen müssen wir lernen, das ist für mich das Wichtigste gegen diese Gegner.

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Schweiz - Ungarn 25:32 (14:13)

Schweiz: Schüpbach (13 Paraden), Kuratli (3 P); Gautschi (5), Coker (1), Baumann (1), Goldmann (1), Kähr, Felber (4), Altherr, Kündig, Snedkerud, Truchot, Wolff, Erni, Schmid (12), Emmenegger (1)

Bemerkungen: 3 x 2 Minuten für die Schweiz, 2 x 2 Minuten für Ungarn. Die Schweiz spielte ohne Bucher und Hartz (überzählig)

Hauptrunde in Rotterdam

Die Hauptrunde wird in vier Sechsergruppen ausgetragen, wobei jeweils zwei Vorrundengruppen zusammengelegt werden. Dadurch treffen die Schweizerinnen in Rotterdam auf drei neue Gegnerinnen aus der Parallelgruppe: Japan, Dänemark und Rumänien. Gegen die Teams, auf die man bereits in der Vorrunde getroffen ist (Ungarn und Senegal), wird nicht erneut gespielt. 

Für das Kollektiv von Headcoach Knut Ove Joa beginnt die nächste Phase der WM am Mittwoch, 3. Dezember, gefolgt von weiteren Spielen am Freitag, 5. Dezember und Sonntag, 7. Dezember. Bereits am Dienstag reist das Team nach Rotterdam, wo nicht nur die komplette Hauptrunde, sondern später auch die finalen Spiele ausgetragen werden.

Die Hauptrundenspiele in der Übersicht

  • Mittwoch, 3. Dezember, 15.30 Uhr: Japan – Schweiz
  • Freitag, 5. Dezember, 20.30 Uhr: Schweiz – Dänemark
  • Sonntag, 7. Dezember, 18 Uhr: Schweiz – Rumänien

Sämtliche Spiele mit Schweizer Beteiligung werden auf SRF live gezeigt.

Das Nationalteam live in der Schweiz

Das Schweizer Frauen-Nationalteam schreibt derzeit Geschichte: Erstmals überhaupt nimmt ein Schweizer Frauenteam an einer Weltmeisterschaft teil und kämpft in den Niederlanden um ein erfolgreiches Debüt auf der ganz grossen Bühne. Während die WM-Premiere voll in Action ist, läuft zuhause bereits der Countdown auf die nächsten wegweisenden Aufgaben: Ab sofort startet der Vorverkauf für die beiden Heimspiele der EHF EURO Qualifiers, in denen die Schweiz im März und April 2026 auf die Niederlande und Italien trifft.

Quelle: SHV / Beni Rachad (Text); kolektiff (Bild)

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