Nationalteam Frauen • 20.11.2025

Das Schweizer Frauen-Nationalteam steckt mitten in den finalen Vorbereitungen auf die erste Weltmeisterschaft. Im Testspiel gegen Topnation Deutschland zeigte das Team in der ersten Halbzeit, wozu es fähig ist, musste aber nach der Pause der deutschen Qualität Tribut zollen.
Deutschland eröffnete die Partie mit Anspiel von Xenia Smits auf Jenny Behrend, die zum 1:0 traf. Doch die Schweiz hielt mutig dagegen und bot über weite Strecken der ersten Halbzeit ein starkes, kontrolliertes Spiel. Nationaltrainer Knut Ove Joa lobte später genau diese Phase: «Wir hatten in der ersten Halbzeit mehr Kontrolle über Deutschland.» Die Schweizerinnen verteidigten kompakt, gewannen ihre Duelle und blieben im Angriff geduldig. Folgerichtig ging das Team mit einem 12:13 in die Pause.
Nach Wiederanpfiff kippte die Partie allerdings schnell. Die Schweiz verlor an Tempo und Präzision. Etwas, das Ove Joa klar benannte: «Wir verlieren das Momentum aus der ersten Halbzeit, wir verlieren Tempo, wir verlieren viele Duelle in der Abwehr und machen zudem zu viele Fehler.» In der 32. Minute setzte Gautschi ihren ersten Abschluss nach der Pause aus zehn Metern ans Lattenkreuz, kurz darauf konnte Baumann einen Gegenstoss nicht verwerten. Deutschland nutzte die Unsicherheiten eiskalt und zog mit einem 0:6-Lauf auf 12:19 davon. Auch das Team-Timeout brachte keine Wende: «Und gegen ein so gutes Team wie Deutschland werden wir dafür sofort bestraft.»
Trotzdem bewies das Team Charakter, auch wenn der Rückstand inzwischen deutlich war. Für Daphne Gautschi war die Partie besonders herausfordernd: «Mir ist es konstant schwierig ergangen. Ein Gegner, den ich nicht so mag. Sie sind sehr, sehr gross und schwer, wir müssen mit viel Tempo gegen sie anlaufen und dafür waren wir heute zu statisch.» Positiv wertete sie, dass die jungen Spielerinnen wertvolle Minuten sammeln durften. Deutschland nutzte seine physische Überlegenheit und Kadertiefe konsequent, baute den Vorsprung weiter aus und gewann die Partie klar mit 17:35.
Drei wichtige Learnings aus dem Spiel von Knut Ove Joa direkt nach Abpfiff:
1) Wir verlieren das Momentum der ersten Halbzeit, das Tempo sowie viele Defensivduelle und leisten uns insgesamt zu viele Fehler.
2) Gegen ein so starkes Team wie Deutschland werden wir dafür direkt bestraft.
3) Wir hatten in der ersten Halbzeit mehr Kontrolle darüber.
Der Fokus richtet sich bereits auf das Rückspiel am Samstag in Göppingen (14:30 Uhr live auf RED+). Dort erhält die Schweiz unmittelbar die Chance, auf die heutigen Erkenntnisse zu reagieren, Fortschritte zu zeigen und die letzten Feinheiten für die Weltmeisterschaft weiter zu schärfen.
Schweiz – Deutschland 17:35 (12:13)
St. Gallen, Kreuzbeliche | 1’500 Zuschauende
Schweiz: Schüpbach (3 Paraden) / Kuratli (2 P.) / Hartz (n.E.); Kündig, Wolff (1), Schmid (3), Emmenegger, Gautschi (4), Coker, Baumann (3), Bucher (3), Kähr (2), Felber, Snedkerud, Truchot (1), Erni
Bemerkungen: 6 × 2 Minuten gegen die Schweiz, 2 × 2 Minuten gegen Deutschland; Bucher muss in der 60.’ verletzt vom Platz.
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch