Überzeugender Sieg gegen Bosnien-Herzegowina – Verband lanciert «starch gmacht»-Kampagne

Nationalteam Frauen  •  16.10.2025

20251016 SUI BIH Era Baumann A Wagner

Die neue Ära im Schweizer Frauenhandball ist erfolgreich in Winterthur gestartet. In der EM-Qualifikation wird die Schweiz ihrer Favoritenrolle gerecht und holt gegen Bosnien-Herzegowina souverän die ersten zwei Punkte (35:19, 19:11).

In Kürze

Erfolgreicher Start in die EM-Qualifikation und in den heissen Handball-Herbst: Das Schweizer Team um Tabea Schmid, Daphne Gautschi und Era Baumann (Bild) setzt sich eindrucksvoll und vor heimischem Publikum in Winterthur gegen Bosnien-Herzegowina mit 35:19 (19:11) durch. Für den Schweizer Frauenhandball ist der Heimsieg eine weitere Etappe, sich sportlich in der europäischen Spitze zu etablieren und die Vision «Olympische Spiele 2032» zu erreichen. Gleichzeitig fiel der Startschuss zur neuen SHV-Kampagne «starch gmacht».

Spielverlauf

Mit Beginn des ersten Qualifikationsspiels für die EM 2026 lässt die Schweiz keinen Zweifel ob ihrer Durchschlagskraft: Im schnellen Umschaltspiel holen sie innerhalb weniger Minuten einen 7:1-Vorsprung heraus, wobei Torhüterin Lea Schüpbach solide hält. Obwohl Bosnien im Verlaufe der ersten Hälfte mehr ins Spiel findet und sich die Schweizer Abwehr einige Flüchtigkeitsfehler erlaubt, bleibt der Vorsprung mit 5 Toren überschaubar. Knapp vor der Halbzeit zieht die Schweiz wiederum das Tempo an und geht mit 19:11 in die Pause. Dabei sticht besonders Rückraum-Shooterin Daphne Gautschi (7 Tore) heraus, die am Ende zur Best Player gewählt wird. Auch Tabea Schmid (8 Tore) verwandelt sowohl vom Kreis als auch von der 7-Meter-Linie unhaltbar ihre Tore.

Die zweite Hälfte ist schnell erzählt: Nach einem weiteren Sprint, der die Schweiz von 19:11 auf 31:11 (46. Minute) bringt, gibt Nationaltrainer Knut Ove Joa allen Spielerinnen Einsatzzeit und nutzt den klaren Spielstand, um Neues auszutesten. Clairebel Coker und Louise Truchot treffen beide in ihrem ersten A-Länderspiel, sehenswert ist besonders Era Baumanns Fliegertor (in doppelter Unterzahl) in den letzten Spielsekunden. Insgesamt tragen sich elf Schweizerinnen in die Torschützenliste ein.

Telegramm

Schweiz – Bosnien-Herzegowina 35:19 (19:11)
WIN4, Winterthur, 1420 Zuschauer, SR: Gytis Sniurevicius, Andrius Grigalionis (LTU)

Schweiz: Schüpbach (9 Paraden), Hartz (6); Altherr, Baumann (7 Tore), Bucher, Coker (1), Emmenegger (5), Erni, Gautschi (7), Goldmann (1), Kähr (1), Kündig (2), Schmid (8), Snedkerud (1), Truchot (1), Wolff (1).

Strafen: 5x2 Minuten gegen die Schweiz, 2x2 Minuten gegen Bosnien-Herzegowina.

Reaktionen

Knut Ove Joa: «Es war für unser Team nicht einfach, zu Beginn gegen einen unbekannten Gegner sein Niveau zu finden. Mit der Zeit konnten wir uns besser auf unsere Gegner einstellen, und ich freue mich über unseren Sieg!»

Daphne Gautschi: «Wir sind sehr zufrieden mit dem Start in die EM-Qualifikation. Das heimische Publikum hat uns zusätzlich beflügelt, daher vielen Dank an alle Fans, die gekommen sind.»

Bosnien-Trainer Adnan Bašic: «Wir sind mit einer geschwächten Mannschaft angereist und wussten, dass es sehr schwer werden würde. Wir sind froh, dass es während des Spiels keine weiteren Verletzungen gab, und sind mit dem Ergebnis nicht unzufrieden.»

Desire Kolasinac: «Die Schweizer Mannschaft hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Gegen eine so starke, gut eingespielte Mannschaft konnten wir heute nichts mehr ausrichten. Deshalb sind wir nicht allzu enttäuscht.»

Neue Kampagne «starch gmacht»

Im Rahmen des Frauen-Länderspiels lancierte der Verband auch seine neue Kampagne «starch gmacht», mit der mehr Mädchen und Frauen für den Handballsport begeistert werden sollen. Dabei rückt der SHV den Frauenhandball ins Rampenlicht, indem er die Vielfalt der Frauen im Handball sichtbar macht – sei es als Spielerin, Trainerin, Schiedsrichterin, Funktionärin oder Freiwillige.

«Wir wollen starke Frauen sichtbar machen, sei das auf dem Spielfeld oder im Leben. Das ist wichtig, damit sich alte Klischees endlich verabschieden», so Karin Weigelt, die die Kampagne leitet. Vier Persönlichkeiten berichteten anlässlich des Awareness Panels «Playmakers in Sport und Wirtschaft» über ihren Werdegang: Diana Engetschwiler (Wellershoff & Partners und Swiss {ai} Weeks), Lea Eberle (Ringier Medien und EqualVoice), Claudia Lässer (blue Sport & News) und Alina Halank (Sulzer Management) unterhielten das zahlreich erschienene Publikum mit vielen unterhaltsamen Anekdoten. Moderiert wurde der Anlass von der SRF-Journalistin Seraina Degen. 

«Der Sport ist eine sehr gute Lernplattform für den Berufsweg», so etwa Claudia Lässer. «Man lernt, mit Druck umzugehen, in allen Situationen bereit zu sein.» Lässer gratulierte dem SHV zur Kampagne «starch gmacht», dessen Ziele sie vollumfänglich unterstütze – ebenso wie die über hundert anwesenden Gäste.

Starch Gmacht Kampagne

EM-Qualifikation Frauen

Am Sonntag steht bereits die zweite Begegnung für das Schweizer Team auf dem Programm: Sie treffen auswärts auf Italien, die ihre erste Begegnung gegen die Niederlande verloren haben (42:19).

Ergebnisse

  • Schweiz - Bosnien-Herzegowina 35:19
  • Niederlande - Italien 42:19

Programm

  • Samstag 18. Oktober, 20 Uhr: Bosnien-Herzegowina - Niederlande, Cazin (BIH)
  • Sonntag 19. Oktober, 18 Uhr: Italien - Schweiz, Chieti (ITA) 

EM Quali-Gruppe 2

  1. Niederlande (1/2)
  2. Schweiz (1/2)
  3. Bosnien-Herzegowina (1/0)
  4. Italien (1/0)

 

Quelle: Carolin Thevenin (Text), Alex Wagner (Bild)

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