Nationalteam Frauen • 03.09.2025

Auch in Deutschland, Dänemark, Frankreich und Rumänien fliegt ab dieser Woche wieder der Ball. Mit dabei: 13 Schweizer Nationalspielerinnen, die in den Top-Ligen Europas ihre nächsten Karriere-Schritte gehen. Die Übersicht unserer Legionärinnen vor dem Saisonstart.

Den ersten Schritt ins Ausland wagte Charlotte Kähr vom LK Zug in der Saison 21/22. Der Weg führte sie damals zum Buxtehuder SV. Für ihre mittlerweile fünfte Bundesligasaison wechselt Kähr nun zum BSV Sachsen Zwickau. Mit dem Team will sie den grossen Umbruch nutzen, etwas Neues aufbauen und schnellstmöglich den Ligaerhalt sichern.
Kähr zu ihrem Wechsel: «Der Wechsel nach Zwickau ist für mich eine Chance, mich sportlich weiterzuentwickeln, neue Impulse zu bekommen und gemeinsam mit dem Team etwas aufbauen zu können. Ich blicke mit Vorfreude auf diese Zeit. Der Verein hat ehrgeizige Ziele und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, diese zu erreichen.»
Foto: Marko Unger

Als frischgebackene Schweizermeisterin mit dem LC Brühl und MVP im Schweizer Frauenhandball der abgelaufenen Saison wagt Laurentia Wolff den nächsten Schritt in ihrer Karriere. Für ihre erste Saison im Ausland unterschreibt die 22-Jährige einen 3-Jahresvertrag beim Bundesligisten VfL Oldenburg.
Wolff zu ihrem Ortswechsel: «Schon in meinem ersten Telefonat hatte ich ein gutes Gefühl. Alle, mit denen ich vor Ort in Oldenburg gesprochen habe, waren sehr offen. Und die Stimmung in der Halle war bei meinem Besuch grossartig.»
Foto: Imke Volkers

Gemeinsam mit Laurentia Wolff läuft auch Emma Bächtiger ab dieser Saison für den VfL Oldenburg auf. Die CONCORDIA Handball-Akademie Abgängerin unterschreibt in Oldenburg für drei Saisons. Bächtiger zu ihrem Wechsel: «Mein Bauchgefühl hat von Anfang an ,Ja‘ gesagt. Ich habe viel Gutes gehört. Ich glaube, dass Oldenburg ein sehr guter nächster Schritt für mich ist.»
Letzte Saison beendete der VfL Oldenburg in der ersten deutschen Bundesliga die Saison im vorderen Mittelfeld. Gemeinsam mit den beiden Schweizer Spielerinnen will der Verein die Position auch in dieser Saison wieder sichern.
Foto: Imke Volkers

In der kommenden Saison spielt auch Nuria Bucher in der deutschen Bundesliga. Von den Spono Eagles wechselt die Abgängerin der CONCORDIA Handball‑Akademie zur HSG Blomberg Lippe. Seit 2018 prägte Bucher das Spiel der Spono Eagles und beweist mit 33 Länderspielen und 64 Toren ihre Qualität auch auf internationaler Ebene. Der Wechsel zum Final4 Teilnehmer der European League 2025 kommt also nicht von ungefähr und ist der logische nächste Schritt in Buchers noch jungen Karriere.

Auch Norma Goldmann meldet sich zurück in der Bundesliga. Nach einem halben Jahr in Schweden wechselte Goldmann bereits im Januar 2025 zur HSG Bensheim Auerbach. Die letzte Saison beendeten die Flames die Saison auf dem fünften Tabellenplatz. Mit einem neuem Trainerduo, frischen Impulsen und einer klaren Vision soll diese Saison der nächste Schritt in der Entwicklung der Flames und Norma Goldmann folgen.
Foto: Tom Weller / 24passion / HSG Bensheim/Auerbach

Alessia Riner, die seit 2023 für den Bundesligisten Sport-Union Neckarsulm aufläuft muss einen herben Rückschlag einstecken. In der Vorbereitung für ihre dritte Saison im Ausland zieht sich die Flügelspielerin einen Kreuzbandriss zu und muss nun lange pausieren. Riner gehört seit 2021 zum Kader des Schweizer A-Nationalteams und ist da eine feste Grösse. In ihren 47 Länderspielen erzielte sie 115 Tore. Die WM 2025 in den Niederlanden und Deutschland wird Riner verletzungsbedingt verpassen.

Tabea Schmid schliesst sich dem dänischen Rekordmeister und EHF Champions League Final Four Teilnehmer Esbjerg an. Zwei Jahre nach ihrem Wechsel vom LC Brühl zu Kopenhagen Handball erfolgt nun der nächste grosse Schritt zu Team Esbjerg. Ihr neuer Verein ist eine Top-Adresse im internationalen Frauen-Handball. Die Däninnen standen in den letzten drei Ausgaben der EHF Champions League der Frauen stets im Final Four. Die Teamkolleginnen von Tabea Schmid heissen ab nächster Saison Henny Reistad oder Nora Mork.
Schmid zu ihrem Wechsel: «Ich war überrascht, als ich die Anfrage vom Team Esbjerg erhielt. Esbjerg ist für mich eine absolute Traum-Destination. Nach anderthalb super Jahren in Kopenhagen, in welchen ich mich erst in der körperlich viel stärkeren dänischen Liga einleben musste, wollte ich unbedingt in Dänemark bleiben und auch in der Champions League spielen. Nun kann ich ebendies mit Esbjerg tun, Titel gewinnen und mich als Spielerin weiterentwickeln, indem ich mit den Weltbesten spiele.»

Ebenfalls für Team Esbjerg auflaufen wird Mia Emmenegger. Nach dem Konkurs von ihrer ersten Station im Ausland, den Vipers Kristiansand, wechselte Emmenegger im Januar 2025 zu Team Esbjerg und untschrieb einen Vertrag bis Sommer 2028. Gemeinsam mit Tabea Schmid möchte Emmenegger erneut auch in der EHF Champions League vorne mitmischen. Bereits in der vergangenen Saison konnte Emmenegger gemeinsam mit Esbjerg die Bronzemedaille in der Champions League holen und wurde von der EHF als bestes Talent Europas (!) ausgezeichnet.

Zum dänischen Duo Emmenegger/ Schmid gesellt sich ab dieser Saison noch eine weitere junge Schweizer Spielerin. Era Baumann, ebenfalls Abgängerin der CONCORDIA Handball-Akademie, spielt ab dieser Saison für Viborg HK in der dänischen Liga.
Für Baumann ist es die erste Station im Ausland. Sie wusste besonders an der WOMEN'S EHF EURO 2024 zu überzeugen und zog dadurch internationales Interesse auf sich. Baumann zu ihrem Wechsel: «Es war schon immer mein Traum, professionelle Handballspielerin zu werden. Bei meinem Besuch in Viborg im Januar habe ich einen wirklich guten Eindruck sowohl vom Verein als auch vom Heimstadion gewonnen. Ich freue mich darauf, meine neuen Teamkolleginnen kennenzulernen und für Viborg HK zu spielen.»
Foto: Johnny Pedersen

Nach fünf Jahren in der Bundesliga zieht es Schüpbach wieder zurück in die französische Liga. Nach drei Jahren beim Bundesliga-Vertreter TuS Metzingen unterschreibt die Torfrau nun beim französischen Verein Plan-de-Cuques. In der letzten Saison im Mittelfeld platziert, will Plan-de-Cuques auch in diesem Jahr seinen Platz halten und einen Schritt nach vorne machen.
Schüpbach zu ihrem Wechsel: «Ich freue mich sehr, in der nächsten Saison Teil der Plan-de-Cuques-Familie zu sein. Diese neue Herausforderung bedeutet mir sehr viel, denn der Verein bietet mir die Möglichkeit, mich sportlich weiterzuentwickeln, neue Erfahrungen zu sammeln und meine Ziele zu verfolgen. Ich freue mich darauf, die Mannschaft, die Trainer, die Betreuer und alle, die den Verein unterstützen, kennenzulernen.»

Auch in die französische Liga wechselt Nora Snedkerud. Ursprünglich aus dem Nachwuchs des LK Zugs kommend, entwickelte sich Snedkerud in den letzten drei Jahren bei den Spono Eagles zu einer zentralen Figur im Angriff und der Deckung. Nun folgt der Wechsel zu Strasbourg Achenheim Truchtersheim und somit der nächste Schritt in der Karriere. Snedkerud ist die nächste Akademie-Spielerin, die den Sprung ins Ausland wagt.

Novum für Daphne Gautschi: Die linke Rückraumspielerin aus dem Aargau schliesst sich mit Beginn der neuen Saison dem rumänischen Top-Verein Râmnicu Vâlcea an. Die Rumäninnen sind in den internationalen Wettbewerben Stammgäste und waren in der EHF European League – dem zweithöchsten Wettbewerb nach der Champions League –für die Viertelfinals qualifiziert. Der Wechsel nach Rumänien rückt die Nationalspielerin Gautschi also auch auf Klub-Ebene zurück ins internationale Rampenlicht.

Mit Avril Mikkelsen Frei stösst ein neues Gesicht zum A-Nationalteam. Die 22-jährige Rückraum-Spielerin steht beim norwegischen Erstligisten Tertnes Bergen unter Vertrag und besitzt den Schweizer Pass. Sie soll unter anderem die Lücke, die die zurückgetretenen Chantal Wick und Lisa Frey hinterlassen haben, schliessen.
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
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