Schweiz zeigt mutigen Auftritt gegen Vizeweltmeister Kroatien

Nationalteam Männer  •  30.10.2025

19 Seravalli Applaus

Rund 1’580 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Mobiliar Arena Gümligen erlebten ein intensives, lehrreiches Testspiel zwischen der Schweiz und Kroatien. Am Ende setzte sich der Vizeweltmeister knapp mit 29:26 durch. Doch das Team von Nationaltrainer Andy Schmid zeigte einen kämpferischen und mutigen Auftritt, der durch eine etwas schwächere Phase in Halbzeit zwei verloren ging.

In seiner Heimhalle fühlte sich Torhüter Mathieu Seravalli sichtlich wohl. Mit mehreren Paraden legte er den Grundstein für eine engagierte Startphase. Nach einem kurzen Abtasten beider Teams eröffnete Noam Leopold per Gegenstoss das Skore für die Schweiz. Eine offensive Ladehemmung mit zwei verworfenen Siebenmetern führte zu sechs torlosen Minuten für die Schweiz. Es brauchte Routinier Luka Maros, der das Heimteam mit dem zweiten Treffer erlöste.

Die Stimmung in der sehr gut gefüllten Halle war ausgezeichnet, getragen von Fangesängen beider Lager. In dieser Atmosphäre entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Schmid nahm beim Stand von 5:6 seine erste Auszeit und erzielte direkt Wirkung: Felix Aellen glich zum 6:6 aus, Sigrist und Leopold brachten die Schweiz erstmals in Führung. Bis zur Pause war es dann vor allem Seravalli, der mit einer 40-prozentigen Abwehrquote glänzte. Mit einem Treffer ins leere Tor sorgte Maros dann für die 13:12-Halbzeitführung.

Nach der Pause blieb die Schweiz mutig. Leopold verwandelte kurz nach Anpfiff erneut einen Siebenmeter, doch in Unterzahl drehte Kroatien die Partie. Seravalli und später Scheidiger, der einen weiteren Siebenmeter parierte, hielten die Schweiz im Spiel. Bis zum 22:22 blieb alles offen, ehe ein 5:0-Lauf der Gäste die Entscheidung brachte. «Wir hatten es selbst in der Hand und hätten Kroatien schlagen können. Über weite Strecken machen wir ein richtig gutes Spiel, aber in der Crunchtime passieren uns zwei, drei Fehler zu viel,» so Noam Leopold nach dem Spiel. In der Schlussphase setzte Schmid seine zwei Debütanten ein: Tiago Cuencas spielte gleich eine Zweiminutenstrafe gegen die Kroaten heraus, bereitete ein Tor von Maros vor und traf kurz darauf selbst erstmals im A-Nationaldress. Auch Niclas Mierzwa durfte kurz vor Schluss erstmals A-Länderspiel-Luft schnuppern.

Drei Learnings von Nationaltrainer Schmid

Nach dem Schlusspfiff zog Nationaltrainer Andy Schmid ein differenziertes Fazit. Zufrieden mit der Haltung seines Teams, aber auch selbstkritisch im Hinblick auf die entscheidenden Phasen:

1) «Einstellung, Kampfbereitschaft und Hilfsbereitschaft waren tadellos. Wir hatten einen mutigen Auftritt und haben über weite Strecken sehr erwachsen agiert», lobte Schmid. «Aber auf diesem Niveau werden schlechte Phasen knallhart bestraft. Uns haben heute zehn schwächere Minuten gereicht, um ein ansonsten sehr gutes Spiel aus der Hand zu geben.»

2) Gerade für die jungen Spieler sei das jedoch eine wertvolle Erfahrung: «Wir haben extrem viele Akteure mit grossem Talent, die alle auf einem steilen Lernpfad sind. Was heute noch fehlt, sind Details. Aber genau solche Tests sind entscheidend, um das zu entwickeln.»

3) Schmid betonte zudem den Mut und die Teamdynamik, die sein Kader gezeigt habe – zentrale Elemente seiner Führungsphilosophie. «Was mir gefällt, ist die Bereitschaft, füreinander zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Das ist die Basis, auf der wir weiter aufbauen. Wir sind auf dem richtigen Weg.»

Die Schweiz verlor zwar 26:29, gewann aber wertvolle Erkenntnisse auf ihrem Weg. Weiter geht es schon in zwei Tagen in der ausverkauften Pilatus Arena (01.11.25 | Anpfiff 18:00 | live auf RED+), in der das Team nochmals an wichtigen Stellschrauben drehen kann.

Telegramm
Schweiz - Kroatien 26:29 (13:12)
Gümligen, Mobiliar Arena | 1'580 Zuschauende

Schweiz: Seravalli (11 Paraden)/Scheidiger (2 P.); Meister, Aellen (1 Tor), Kusio (3), Küttel, Maros (6), Steenaerts (1), Laube, Wanner (3), Sigrist (4), Willecke (1), Cuencas (1), Mierzwa, Leopold (6), Wolfisberg

Strafen: 5x 2 Minuten gegen die Schweiz, 4x 2 Minuten gegen Kroatien.

Quelle: SHV / Beni Rachad (Text); Benjamin Faes/Freshfocus (Bild)

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