Lehrgang «Club Management» geht weiter - Zwei Absolventen über ihre Erfahrungen

Handball Schweiz  •  11.09.2025

Swissolympic Academy Masterlayouts DE

Der Lehrgang «Club Management» von Swiss Olympic wird auch in der Saison 2025/26 für Handballvereine angeboten. Zwei Teilnehmer der diesjährigen Ausgabe sprechen darüber, welche konkreten Herausforderungen sie in ihren Vereinen antreffen und was sie als erstes umsetzen wollen.

Die Herausforderungen für Schweizer Sportvereine sind vielfältig – von der Mitgliedergewinnung über rechtliche Fragen bis hin zur strategischen Ausrichtung. Mit seinem modularen Aufbau bietet der Lehrgang «Club Management» von Swiss Olympic praxisnahe Lösungen und regt dazu an, Strukturen im Verein kritisch zu hinterfragen und zu verbessern. Absolviert werden dabei ein E-Learning mit allgemeinen Themen sowie zwei Präsenztage beim Schweizerischen Handball-Verband.

Felix Saaro (28), Präsident des HC Uzwil, und Simon Schild (27), Trainer bei GC Amicitia Zürich, haben den Lehrgang im letzten Frühling erfolgreich abgeschlossen und im Anschluss einige Fragen von handball.ch beantwortet.

Warum habt ihr euch entschlossen, den Lehrgang Club Management zu absolvieren?

Simon Schild: «Ich bin zwar in keiner Führungsposition im Verein aktiv, doch ich habe den Lehrgang aus persönlichem Interesse absolviert. Ich wollte besser verstehen, was es braucht, damit ein Verein gut funktionieren kann. Für den Preis bekommt man einen umfassenden Einblick und viele Vorlagen, die für eine Umsetzung im Verein hilfreich sein können.»

Felix Saaro: «In meinem ersten Jahr als Präsident kämpfe ich noch damit, die Aufgaben und Prozesse in und um den Verein zu verstehen. Der Lehrgang hat mir dabei geholfen zu sehen, welche Rolle der SHV übernimmt und wer dahintersteht. Eine persönliche Erkenntnis war, dass wir alle den gleichen Herausforderungen begegnen – egal, wie gross ein Verein ist oder in welcher Liga deren Mannschaften spielen.»

Felix Saaro HC Uzwil

Felix Saaro (28), ist aktiver Spieler seines Vereins, dem HC Uzwil, und hat vor einem Jahr das Präsidentenamt übernommen. Was ihn dazu bewogen hat? «Mir war bewusst, dass ein Verein Veränderung braucht, um attraktiv zu bleiben. Darum ergriff ich die Chance gemeinsam mit zwei weiteren Neu-Funktionären.» Saaro wünscht sich, dass noch mehr Mitglieder diese Chance erkennen – und hofft, dass weiterhin viele neue Ideen umgesetzt werden können.

Welche Ideen oder Massnahmen wolltet ihr nach dem Austausch direkt im Verein umsetzen?

Felix Saaro: «Wie viele Vereine kämpfen wir mit der Gewinnung und Bindung von Freiwilligen und Ehrenamtlichen. Im Lehrgang haben wir diese Thematik intensiv diskutiert und Lösungsansätze gesucht. Dabei ist hervorgegangen, dass ein durchdachtes Konzept zur Gewinnung essenziell ist: Wen spreche ich an? Eltern, Angehörige, Aktive? Wie finde ich heraus, welche Fähigkeiten Personen aus unserem Umfeld haben, die dem Verein hilfreich sein können? Ein weiterer Punkt ist, die Aufgaben möglichst genau zu definieren, denn potenzielle Helfer*innen wollen wissen, was genau von ihnen erwartet wird und welcher zeitliche Aufwand auf sie zukommt.»

Simon Schild: «Als wertvollen Input habe ich mitgenommen, dass das Wissen der verschiedenen Funktionsträger*innen im Verein dokumentiert werden sollte, damit bei einem Amtswechsel nicht wieder bei Null begonnen werden muss. Auch die Aufgabenverteilung unter den Verantwortlichen können wir klarer strukturieren – je besser das geschieht, umso eher kann man danach die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen.»

 

Was hat euch im Austausch mit den anderen Teilnehmenden besonders inspiriert?

Simon Schild: «An den beiden Präsenztagen waren auch Vertreter von Pallamano Ticino anwesend. Ich fand es besonders spannend zu hören, wie im Tessin der Handballsport verbreitet wird und mit welchem Engagement die Freiwilligen am Werk sind.»

Felix Saaro: «Das Wertvollste aus diesen zwei Präsenztagen ist der persönliche Kontakt zu anderen Vereinen unterschiedlichster Grösse. Ich denke, dass ich auch in Zukunft den einen oder anderen kontaktieren werde, um zu fragen, wie er oder sie ein bestimmtes Problem lösen würde. Konkret ist mir der Ansatz geblieben, die Helfereinteilung mit einem separaten Tool zu organisieren, bei dem sich die Helfer direkt selbst eintragen können. Das spart Zeit und Nerven.»

Simon Schild GC Amicitia Zürich

Simon Schild (27) ist Trainer, Spieler und Ehrenamtlicher im Verein GC Amicitia Zürich. Eine offizielle Vorstandsfunktion habe er im Moment eigentlich nicht – «Ich habe diesen Kurs eher aus Interesse besucht» und mit Blick auf ein mögliches künftiges Engagement. 

Welche Zukunftstrends seht ihr bereits heute als Chance oder Herausforderung für euren Verein? Und wie geht ihr diese an?

Felix Saaro: «Aus meiner Sicht sind das einerseits die Integration der Generation Z & Alpha, und andererseits die Digitalisierung unserer Vereinsarbeiten. Die jüngeren Generationen wollen wir vor allem durch Förderprogramme besser integrieren, etwa als Assistanten Trainerluft zu schnuppern oder an U11- und U13-Spieltagen als Spielleitende zu fungieren. Wir wissen, dass wir künftig aktiv Schiedsrichter*innen rekrutieren müssen. Dafür gibt es sogar ein aktuelles E-Learning vom Handball-Verband.» 

Simon Schild: «Als Trainer sehe ich besonders die Herausforderung, Juniorinnen und Junioren künftig noch professioneller zu betreuen – sei es durch gezielte Videoanalysen, eine bessere Förderung der Athletik oder durch konsequente Verletzungsprävention. Gleichzeitig wollen wir auf Vereinsebene junge Trainerinnen und Trainer fördern, die aktuelles Wissen aus diesen Bereichen mitbringen und damit entscheidend zur Weiterentwicklung unseres Vereins beitragen können.»

 

Wenn ihr einen Wunsch frei hättet für die Zukunft eures Vereins – was wäre das?

Felix Saaro: «Dass wir weiterhin genügend Helfer*innen haben werden, um unser Schülerturnier durchzuführen. Dieses ist besonders wichtig, da fast alle unserer U9-/U11-Kinder über dieses Angebot zum Handballspielen gekommen sind.»

Simon Schild: «Ich würde mir wünschen, dass es noch viel mehr Wissensaustausch zwischen den Vereinen gibt. Nur gemeinsam können wir den Schweizer Handball nachhaltig fördern. »

Lehrgang 2025 Absolventen

Club Management Handball 2025/26

Der Lehrgang «Club Management» richtet sich an Vorstandsmitglieder und Funktionär*innen, die ihren Verein zukunftsorientiert aufstellen und vom Austausch mit anderen profitieren möchten.

Die beiden Präsenztage beim SHV in Olten vermitteln praxisnahes Wissen rund um Organisation, Strukturen und Prozesse im Verband sowie Themen wie Mitgliedergewinnung, Ehrenamt, Kinderhandball, Ethik, Trainer*innenförderung und Marktentwicklung im Handball. SHV-Zentralpräsident Pascal Jenny wird für einen direkten Austausch zur Verfügung stehen.

Termine

  • Freitag, 20. März 2026
  • Freitag, 24. April 2026

Anmeldung bis zum 9. Februar 2026 hier: Jetzt anmelden

Nutze die Gelegenheit, dein Wissen zu erweitern, neue Kontakte zu knüpfen und deinen Verein fit für die Zukunft zu machen!

Das könnte dich auch interessieren

Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.

Schweizerischer Handball-Verband ,
Tannwaldstr. 2, 4600 Olten
Tel +41 31 370 70 00 -
shv-fsh@handball.ch


Zum Seitenanfang