Handball Schweiz • 26.12.2025

Der Mobiliar Handball Cup schreibt ab heute ein neues Kapitel. In der Pilatus Arena treffen sich zwischen Weihnachten und Neujahr die vier verbliebenen Teams zum Final4-Turnier, an welchem die erste Trophäe der aktuellen Saison vergeben wird. Ein kompaktes, modernes Format nach internationalem Vorbild. Zwei Halbfinals am Samstag, das Spiel um Platz drei und der grosse Final am Sonntag: Mehr Drama in kürzerer Zeit ist kaum möglich. Mit Pfadi Winterthur setzt sich der erste Favorit durch und steht im Cupfinal.
Die Ausgangslagen könnten unterschiedlicher kaum sein. Auf der einen Seite trifft mit Pfadi Winterthur ein ambitioniertes QHL-Topteam auf den leidenschaftlichen Underdog BSV Stans, der als einziger NLB-Vertreter nicht nur sportlich, sondern auch emotional für besondere Farben auf den Rängen sorgt. Auf der anderen Seite stehen der Serienfavorit Kadetten Schaffhausen und der traditionsreiche TSV St. Otmar St. Gallen, die im zweiten Halbfinal aufeinandertreffen. Titelroutine, Historie und klare Ambitionen prallen auf einen Herausforderer im Umbruch, der sich mit Mut, Ausbildung und Teamgeist ins Rampenlicht gespielt hat. Gemeinsam ist allen vier Teams der Weg nach Luzern: Der Mobiliar Handball Cup verzeiht keine Niederlage, dramatische Wendungen in engen Partien und das Bewusstsein, dass im Cup andere Gesetze gelten. Genau diese Mischung macht den Reiz des Final4 aus und bildet den Rahmen für zwei Halbfinals, die Spannung, Emotionen und unterschiedliche Spielanlagen versprachen.
Der Auftakt zum ersten Cup-Halbfinal hätte aus Sicht des BSV Stans kaum emotionaler sein können. Kurz vor dem Anpfiff stimmten die Stanser Fans ein Geburtstagsständchen für Captain Nando Kuster an und auf dem Feld legte der NLB-Vertreter passend nach. Die Nidwaldner erzielten die ersten beiden Treffer und gaben, getragen von ihren lautstarken Fans, klar den Ton an. Pfadi Winterthur bekundete in den ersten zehn Minuten Mühe und lag mit 2:5 zurück. Erst die Einwechslung von Cuencas brachte mehr Stabilität, dennoch hielt Stans den QHL-Vertreter zunächst auf Abstand. Pfadi fand nun vermehrt über das Tempo ins Spiel, vor allem Mierzwa sorgte mit schnellen Gegenstössen für Akzente. Auf der Gegenseite glänzte Stanser Torhüter Estermann mit einer Siebenmeter-Parade samt Nachwurf, ehe Pfadi-Keeper Kusnandar ebenfalls doppelt vom 7m-Strich parierte. Der Lohn für die Zürcher folgte in der 21. Minute mit dem Ausgleich zum 10:10. Eine kurze doppelte Überzahl nutzte Pfadi schliesslich zur ersten Führung, ehe es mit 15:17 für die Winterthurer in die Pause ging.
Nach dem Seitenwechsel erwischte Pfadi Winterthur den besseren Start und zog mit einem 3:0-Lauf auf 20:15 davon. Doch wer meinte, der BSV Stans würde sich davon entmutigen lassen, täuschte sich. Die Nidwaldner hielten dagegen, kämpften weiter mit viel Herz, standen jedoch vor der Frage, ob der Rückstand nicht bereits zu gross war. Pfadi kontrollierte die Partie nun weitgehend und hielt Stans konstant auf vier bis fünf Tore Distanz, auch als der Aussenseiter mit zwei Kreisläufern taktisch variierte. Spätestens als Mierzwa erneut über den Tempogegenstoss zum 25:19 traf, schien das Momentum endgültig auf Seiten des QHL-Vertreters zu kippen. Zu viele technische Fehler verhinderten eine weitere Annäherung der Stanser. In der Schlussphase liess der Finalfavorit nichts mehr anbrennen und spielte den Vorsprung souverän nach Hause. Pfadi Winterthur setzte sich folgerichtig 34:25 durch und löste das erste Ticket für den Cupfinal.








Zunächst bietet das Spiel um Platz drei um 15.00 Uhr jenen Teams eine letzte Bühne, die den Finaleinzug knapp verpasst haben. Sie treten mit offenem Visier und ohne taktische Zurückhaltung an, um die Wunden aus dem Halbfinalspiel heilen zu lassen. Wer folgt Pfadi Winterthur in den Final? Der emotionale Höhepunkt folgt um 18.00 Uhr mit dem grossen Cupfinal, wenn die beiden Teams um die prestigeträchtige Trophäe kämpfen und ein intensives Wochenende seinen sportlichen Abschluss findet. In der Pilatus Arena wartet damit ein Finalsonntag, der Spannung, Emotionen und Cup-Geschichte verspricht – und einen Sieger, der den Weg nach Luzern bis ganz ans Ziel gegangen ist.
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