Mobiliar Cupfinal-Tag: Kadetten und Brühl holen die Titel

Handball Schweiz  •  26.04.2024

Cupsieger 2024: Kadetten Schaffhausen

Am Final-Tag des Mobiliar Handball Cups wurden in Gümligen BE gleich vier Pokale übergeben. Bei den Männern setzen sich die Kadetten Schaffhausen gegen den RTV Basel durch, bei den Frauen triumphiert der LC Brühl über den LK Zug. Junioren-Cupsieger darf sich Pfadi Winterthur nennen und die Juniorinnen des LK Zug gewinnen den vierten Titel. Der Final-Tag zum Nachlesen im Ticker.

Kadetten holen 10. Cup-Sieg

Zehnter Cup-Sieg für die Kadetten Schaffhausen! Der Branchenprimus des Schweizer Handballs gibt sich im David-gegen-Goliath-Cupfinal gegen den RTV Basel aus der NLB keine Blösse und holt sich den zweiten Titel der Saison dank einem souveränen 38:33-Sieg.

Der Unterklassige verkauft sich in Gümligen aber mehr als ansehnlich. In der Startphase reissen die Basler mehrmals die Führung an sich. Und die zahlreich nach Bern angereisten RTV-Fans tragen auf den Rängen das Ihre dazu bei. So halten die Basler angeführt vom QHL-Topskorer der vergangenen beiden Saisons, Aleksander Spende, gut mit den Kadetten mit, holen auch einen 10:13-Rückstand auf. Vor der Pause dann aber eine kleine Vorentscheidung. Im Kadetten-Tor pariert Julien Meyer gleich dreifach, vorne versenken zweimal Pietrasik und einmal Rikhardsson sicher zur 19:16-Pausenführung der Orangen.

Der RTV spielt auch in der zweiten Halbzeit mit viel Herz. Doch die Schaffhauser sind zu gut und zu clever, um das Ding noch einmal spannend zu machen. Sie lassen Basel nie mehr als noch einmal auf vier Tore herankommen. Wenn sie einen Zacken zulegen müssen, tun sie das problemlos oder zwingen den RTV zu technischen Fehlern. So steht dem zehnten Cup-Sieg der Schaffhauser, bei welchen besonders Rikhardsson, Hrachovec und Maros brillieren, nichts im Wege. Es ist auch Balsam auf die geschundene Cup-Seele der Kadetten, welche vor Jahresfrist einen Hitchcock-Cupfinal gegen den HC Kriens-Luzern knapp verloren haben. Der RTV geht derweil als Cup-Sieger der Herzen in die diesjährige Mobiliar Handball Cup-Kampagne ein.

Für beide Teams ist mit dem Cupfinal die Saison noch lange nicht beendet. Die Kadetten Schaffhausen greifen weiter nach dem Triple (Supercup, Cup und Meister), müssen sich dafür aber in der «Belle» am kommenden Donnerstag gegen Pfadi durchsetzen und dann den Final (gegen GC oder Kriens) gewinnen. Der RTV kämpft in einer Best-of-5-Serie gegen Handball Stäfa um den Aufstieg in die Quickline Handball League.

RTV Basel – Kadetten Schaffhausen 33:38 (16:19)
Mobiliar Arena Gümligen, 1383 Zuschauer, SR: Brunner/Salah

RTV Basel: Kühner (3 Paraden), Guardia, Hagmann; Berger (2 Tore), Basler, Esono Mangue (1), Voskamp, Reichmuth (1), Grace (7), Brandet (4), Spende (9/4), Freiberg, Meister (4), Babic (4), Hildebrandt (1).

Kadetten Schaffhausen: Meyer (8 Paraden), Pilipovic; Prince (1 Tor), Ben Romdhane M. (5), Matzken (1), Rikhardsson (9/3), Hrachovec (6), Schopper, Ben Romdhane S., Brücker (1), Pietrasik (5), Markovic, Maros (7), Martinovic (2), Petric, Herburger (1).

Strafen: 2x2 Minuten gegen RTV Basel und 2x2 Minuten gegen Kadetten Schaffhausen.

LC Brühl verteidigt Titel!

Der LC Brühl verteidigt seinen Titel aus dem Vorjahr. Die St. Gallerinnen weisen ihre Gegnerinnen vom LK Zug in die Schranken und siegen mit 37:30 (18:14). Für den LC Brühl ist es der zwölfte Cup-Triumph der Geschichte – und das in nur 14 Anläufen.

Der Cupsieg 2024 am Samstagnachmittag in der Mobiliar Arena in Gümligen BE ist allerdings ein hartes Stück Arbeit. In Halbzeit 1 zieht der LCB scheinbar vorentscheidend mit teils bis zu sechs Toren Vorsprung weg. Zur Pause steht es 18:14. Doch die Zugerinnen, die sich die Cup-Krone vor zwei Jahren in einem dramatischen Siebenmeterschiessen gegen die Spono Eagles sicherten, kommen besser rein in die zweite Halbzeit. Bis zur 38. Minute ist das Skore ausgeglichen. Jeder Abschluss findet in dieser Phase den Ball ins Brühler Tor, nach exakt 40 Minuten und 4 Sekunden stellt Lynn Schürmann gar auf 23:22 für die Aussenseiterinnen.

Die Antwort der Favoritinnen aus der Ostschweiz fällt allerdings wuchtig aus. Laurentia Wolff wirft drei Tore, Sladana Dokovic im Tor reiht drei Paraden aneinander, plötzlich steht es 27:23. Besonders ärgerlich für die Zugerinnen: Beim Stand von 23:23 unterläuft der St. Gallerin Mia Kernatsch ein technischer Fehler, doch statt den schnellen Gegenstoss zu lancieren und die neuerliche Führung zu erzielen, schenkt man den Ballbesitz den Brühlerinnen her. 23:24 – der Anfang vom Zuger Ende. Im Stile von Champions bringen sie den nun erspielten Vier-Tore-Vorsprung souverän nach Hause und triumphieren im Cupfinal 2024 mit 37:30. Als Best Playerin auf Brühler Seite wird Nationalspielerin Laurentia Wolff ausgezeichnet, die aus 15 Versuchen 14 Treffer erzielt und dem Spiel definitiv ihren Stempel aufdrückt.

Weiter geht es für die frischgebackenen Cupsiegerinnen nächstes Wochenende mit den Playoff-Halbfinals gegen Kreuzlingen. Für den LK Zug ist die Saison beendet.

Laurentia Wolff: «Es ist unglaublich schön. Wir haben es unnötig spannend gemacht, aber wir wussten stets was unsere Qualitäten sind und haben es so nach Hause gebracht. Dass ich hier 14 Tore schiessen kann, hat auch viel mit meinen Mitspielerinnen zu tun, die mich immer wieder in gute Ausgangslagen bringen.»

LC Brühl - LK Zug 37:30 (18:14)
Mobiliar Arena, Gümligen, 1150 Zuschauer, SR: Schaad/Müller

Brühl: Dokovic (11 Paraden), Schlachter; Arpagaus, Schnider, Kernatsch (5 Tore), Baljak, Skoricova, Pavic (4), Bitzi, Ackermann (1), Wolff (14/5), Tomasini (10), MOismann (2), Lüscher, Gutkowska (1), Simova. 

Zug: Abt (3 Paraden(, Huber, Knörr (4); Schnarwiler, Schürmann (2), Gwerder (2), Zaetta, Stutz (2), Steinmann (2), Rüegg (1), Spieler, Bächtiger (8/4), Loretz (1), Brunett (1), Hasler-Petrig (10), Truchot (1). 

Strafen: 3x2 Minuten gegen Brühl und 1x2 Minuten gegen Zug. 

Pfadi Winterthur - GC Amicitia Zürich 26:21 (14:11)

Der U19-Cupsieger der Saison 2023/24 heisst Pfadi Winterthur! Im Zürcher Duell auf bernischem Boden lässt Pfadi seinem Gegner GC Amicitia keine Chance und führt bereits zur Pause mit drei Treffern (14:11). Den Vorsprung bauen sie mit einem fulminanten Restart in die zweite Halbzeit weiter aus - innerhalb von fünf Minuten steht es 19:12, davon gleich vier Treffer von Tiago Cuencas, der später zum Bestplayer gewählt wird. Die Stadtzürcher schaffen es trotz mehrerer Paraden von Goalie Silvan Fürst nicht, in der verbleibenden Phase das Spiel zu drehen. 

Pfadi Gewinnt U19 Finalspiel

FU18 LK Zug - SG Spono Eeagles 36:25 (13:10)

Im ersten Spiel des Tages in der Mobiliar Arena trifft die FU18 des LK Zug auf die FU18 der SG SPONO EAGLES. 

Im Innerschweizer Derby begegnen sich die beiden Mannschaften in der ersten Halbzeit auf Augenhöhe. Bis zur 17. Spielminute liegen die Eagles jeweils vorne, schaffen es aber nicht ihren Vorsprung auszubauen. Noëlle Osterwalder erzielt per Siebenmeter den Ausgleichstreffer, kurz darauf geht der LK Zug dann auch in Führung. Zur Pause steht es 13:10 für die Zugerinnen. 

Nach dem Seitenwechsel erhöht der LK Zug das Tempo deutlich und lässt den Gegnerinnen kaum mehr eine Chance. In der 57. Minute ist es Patricia Ulli, die mit ihrem zweiten Treffer den Vorsprung auf zehn Tore ausbaut. 
Am Ende gewinnt Zug klar mit 36:25 und krönt sich damit verdient zu den Cupsiegerinnen der Saison 2023/24.

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Best Player per whatsapp wählen

Während der Cupfinals der Frauen und Männer können die Fans in der Mobiliar Arena und vor den Bildschirmen ihren Best-Player per Whatsapp wählen. Und so gehts: 

  • Jetzt unseren Whatsapp-Kanal abonnieren!
  • In der 45. Minute des jeweiligen Cupfinals stellen wir drei Spieler:innen pro Finalist in der whatsapp-Gruppe in einer Umfrage zur Wahl.
  • Zwischen Minuten 45 und 60 in der whatsapp-Gruppe euren Favoriten wählen.
  • Die Spielerin respektive der Spieler mit den meisten Stimmen wird am Ende des Finals auf dem Feld in Gümligen ausgezeichnet. 

Die Duelle

Wer kürt sich zum Cupsieger? Bei den Männern möchten die Kadetten Schaffhausen die knappe Final-Niederlage vergessen machen, ins Duell mit dem NLB-Verein RTV Basel gehen sie als die klaren Favoriten. Im Frauen-Wettbewerb schielt der LC Brühl auf die Titelverteidigung. Gelingt dieses Unterfangen im Final gegen die Frauen des LK Zug? In den Nachwuchs-Wettbewerben kommt es schliesslich zu den Duellen zwischen Pfadi Winterthur und GC Amicitia Zürich (MU19) und dem LK Zug und der SG Spono Eagles (FU18). 

Tagesprogramm

  • 09.00 Uhr: Türöffnung (kostenloser Eintritt)
  • 10.00 Uhr: Final Juniorinnen U18: LK Zug – SG Spono Eagles
  • 12.30 Uhr: Final Junioren U19: Pfadi Winterthur – GC Amicitia Zürich

  • 14.00 Uhr: Türöffnung (Eintritt mit Ticket)
  • 15.00 Uhr: Final Frauen: LC Brühl Handball – LK Zug
  • 18.00 Uhr: Final Männer: RTV Basel – Kadetten Schaffhausen
Cupfinals Visual 2024

David gegen Goliath

Wenn ein zweitklassiger Verein im Cupfinal auf den aktuellen Schweizermeister trifft, gibt es dafür keine andere Beschreibung: Im David-gegen-Goliath-Duell zwischen dem RTV 1879 Basel und den Kadetten Schaffhausen sind die Rollen klar verteilt. Dennoch wissen die Basler, wie gross der Überraschungsfaktor im Cupwettbewerb sein kann. 

Im Beitrag der SRF-Sendung Sportlive sprachen Aleksander Spende, Maurus Basler und RTV-Trainer Thomas Haegeli darüber, was das Cupfinale für sie bedeutet.

Tickets

Kurzentschlossene können ihre Tickets für den Cupfinaltag in Gümligen bei Ticketcorner bestellen oder an der Tageskasse kaufen.

Alle Tickets berechtigen für den Besuch sowohl des Final-Spiels der Frauen, Brühl-Zug, wie auch für das Männer-Endspiel RTV Basel-Kadetten. Einzeltickets gibt es keine. Der Eintritt für die beiden Junior*innen-Finals ist auch dieses Jahr kostenlos.

TV-Übertragung

Die Cupfinals der Frauen (15 Uhr) und Männer (18 Uhr) werden zudem auf SRF Sport zu sehen sein: Das Schweizer Fernsehen zeigt die Begegnungen in seiner App sowie jeweils die zweite Halbzeit auf SRF zwei.

Die Juniorinnen- und Junioren-Finals gibt es live auf handballTV.ch zu sehen.

50 Years Challenge

Vereins-Challenge Symbolbild

Am Cupfinal-Tag startet auch die vom SHV lancierte «Vereins-Challenge», mit der der Verband sein 50-jähriges Jubiläum mit den Vereinen feiern möchte. Die Challenge läuft vom 27. April bis Ende Oktober, dem Gewinner-Verein winkt der Hauptpreis von 5050 Franken. Wie die Challenge funktioniert? Und was können Vereinsmitglieder bereits am Cupfinaltag in Gümligen unternehmen, um Punkte zu sammeln? All diese Informationen findet ihr auf unserer Website (Link unten).

Ein Blick zurück

Was der RTV Basel am Samstag anstrebt, hat der HC Kriens-Luzern in der vergangenen Saison erreicht: Den ersten Cupsieg in der Vereinsgeschichte. Derweil wird der LC Brühl versuchen, den Pokal zum zwölften Mal in die Ostschweiz zu holen. Doch wer durfte in der Vergangenheit am Spielende noch die begehrte Trophäe hochheben? Und wer erinnert sich noch an das hochspannende Penalty-Finalissima 2022, oder die grünsweisse Mobiliar Arena 2019?

Ein kleiner Rückblick auf die Gewinner-Teams in der jüngeren Geschichte des Mobiliar Handball Cups alias Schweizer Cup.

Cup Männer

Cup Frauen

Mobiliar Handball Cup Rückblick

Der Mobiliar Handball Cup - früherer Schweizer Cup - hat seine eigenen Regeln. Ob Underdog oder Favorit, bis in die Verlängerung oder sogar zum Penalty-Schiessen: Die vergangenen Ausgaben brachten alle ihr Lot an Überraschungen, Highlights und Spannung.

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Quelle: Carolin Thevenin / Raphael Bischof (Text), Alexander Wagner (Fotos)

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