Seit sechs Jahren empfängt das Camp «Handball No Limit» die Handball-Generation von morgen

Handball Schweiz  •  22.08.2024

Handball No Limit 2024

Der Verein «Handball No Limit» führte auch diesen Sommer wieder ein Camp durch, in welchem rund 120 Jugendliche ihre Leidenschaft am Handball ausleben und sich weiterentwickeln konnten. Gründer David Miloradovic über die Anfänge, grosse Namen im Camp und Zukunftspläne.

David Miloradovic, im Juli fand die sechste Auflage des Handball No Limit Camps statt. Wie zufrieden bist du mit der diesjährigen Ausgabe, die zum zweiten Mal in Kroatien stattgefunden hat?

David Miloradovic: Ehrlich gesagt kann ich gar nicht glauben, dass wir seit 2019 mit unserem Camp unterwegs sind. Mit jeder Ausgabe haben wir uns verbessert, Neues probiert und so soll es auch weitergehen. Wir machen jedes Jahr eine Umfrage unter den Teilnehmenden und der Rücklauf ist erstaunlich – das Camp trifft den Nerv der Zeit und die meisten Teilnehmenden kommen im Folgejahr wieder zu uns.


Wer steht hinter der Initiative «Handball no limit»? 

David Miloradovic: Der Schweizer Nationalgoalie Nikola Portner ist natürlich unser Aushängeschild und Hauptakteur. Mit Zlatko Portner, Nikolas Vater, weilt einer der wichtigsten Unterstützer des Projekts leider nicht mehr unter uns. Er hat uns den Rücken gestärkt und geholfen, als es am nötigsten war. Und auch Zeljko Djuric gehört dazu, er ist Co-Founder des Projekts und heute in verschiedenen Funktionen bei Lausanne Ville Cugy tätig. Zudem können wir jedes Jahr auf die Erfahrungen und das Knowhow verschiedener professioneller Spieler*innen und Trainer*innen aus dem Ausland zurückgreifen. Dieses Jahr waren beispielsweise Adriana Budimir (zweifach Champions-League-Gewinnerin) oder Ana Djokic (Europameisterin) vor Ort. Solche Engagements wollen wir künftig ausbauen und weitere hochrangige Spieler von unserem Projekt überzeugen.

Gleichzeitig sind wir stolz darauf, jedes Jahr auch junge Trainer*innen aus der Schweiz in unserem Camp begrüssen zu dürfen. Damit geben wir ihnen die Gelegenheit, wertvolle Erfahrungen mit Top-Trainern aus Europa für ihre weitere Trainer-Karriere zu sammeln. Das ist auch eines der Ziele von Handball No Limit. Wer interessiert ist und eine gültige J+S-Lizenz hat, kann sich immer bei uns melden.


Was sind die Ziele eures Camps? Was wollt ihr den Jugendlichen mitgeben?

David Miloradovic: Schweizer Jugendliche sollen an einer coolen Location in ihren Sommerferien eine Woche lang Freude am Handball haben. Wie der Name «Handball No Limit» schon sagt, möchten wir den Teilnehmenden Handball ohne Grenzen bieten. Sowohl auf technischer und taktischer als auch auf mentaler Ebene sollen sie sich während des Camps weiterentwickeln können. Auch der Spassfaktor soll nicht zu kurz kommen – oftmals verliert man den recht schnell aus den Augen, wenn die Sportler*innen und ihr Umfeld das Maximum erwarten. Aber ohne Spass am Handball können wir keine Bestleistung bringen – das hat im Camp definitiv einen ebenso hohen Stellenwert.

Ich selbst habe meine Leidenschaft für den Handball in einem internationalen Camp entdeckt. Vielleicht spielt dein Team nicht auf Elite-Niveau, aber im Austausch und Spiel mit anderen Handballer*innen und Trainern, aus anderen Ländern und Kulturen, kannst du deine eigenen Grenzen ausloten - diese Möglichkeit sollte sich niemand entgehen lassen. Das ist es, was uns dazu gebracht hat, das Camp auf die Beine zu stellen und es jedes Jahr internationaler werden zu lassen.


Kann jede und jeder teilnehmen, oder braucht es minimale Handballkenntnisse?

David Miloradovic: Egal ob Junge oder Mädchen, wer zwischen 12 und 18 Jahre alt ist, kann am Camp teilnehmen. Die Kinder werden nach ihren handballerischen Fähigkeiten und Kenntnissen in Gruppen eingeteilt. Mit sechs Gruppen und Platz für 120 Kinder haben wir die Möglichkeit, jeder und jedem etwas zu bieten.


Welche Unterstützung erhaltet ihr für die Durchführung des jährlichen Camps?

David Miloradovic: Mit dem Unterbruch durch die Coronapandemie mussten wir unsere mittelfristigen Ziele etwas zurückschrauben. Zurzeit unterstützen uns dank persönlicher Kontakte verschiedene Firmen und Partner finanziell, auch die verschiedenen Handballmedien berichten über unser Angebot. Unser Ziel ist nun, einen Hauptsponsor zu finden, der uns in den nächsten zwei bis vier Jahren begleiten kann. Hier suchen wir auch einen engeren Kontakt zum Verband.


Wo und wann ist die nächste Ausgabe geplant? Können Eltern ihre Kinder bereits anmelden?

David Miloradovic: Der Austragungsort steht noch nicht endgültig fest, die siebte Ausgabe des «Handball No Limit and Friends» Camp wird aber in der ersten oder zweiten Juliwoche 2025 stattfinden. Eltern können uns bereits jetzt einen Platz vorreservieren und wir empfehlen ihnen, dies auch zu tun – meist ist das Camp in den ersten Wochen bereits zu 90 Prozent ausgebucht. Im Preis inbegriffen sind die Unterkunft, Verpflegung und natürlich sämtliche Trainings.

Handball No Limit Goalie
MGL6109 Scaled Square

Handball No Limit: Von Beginn an international

Die erste Ausgabe des Camps «Handball No Limit» fand 2019 in Leysin (Waadt) statt. Mit dabei waren rund 40 Teilnehmende und fünf internationale Coaches. 2022 machte das Camp einen Abstecher nach Gümligen, das Teilnehmerfeld erweiterte sich ebenso wie jenes der Trainer*innen, Jugendliche aus sechs verschiedenen Ländern nahmen daran teil. Mit dem neuen Standort in Kroatien (2023 und 2024) stieg auch die Kapazität, so dass über hundert Teilnehmende fünf Tage Handball-Power am Mittelmeer erleben konnten. 

In den vergangenen fünf Jahren haben ehemalige Camp-Teilnehmende den Sprung in Schweizer Nationalliga-Clubs und Nachwuchs-Nationalteams geschafft:

  • Charlotte Chappuis (Schweiz U20 und Yellow Winterthur)
  • Jean Baptist Karlen (Schweiz U20 und CS Chênois Genève)
  • Ivan Petkov (Bulgaria U20),
  • Julie Moser (Schweiz U16)
  • Viktor Pantelic (Suhr Aarau)
  • Leon Hagmann (RTV Basel)
  • Fiona Bach (GCA Zürich)

«Wir sind stolz darauf, einen kleinen Teil zu ihrer handballerischen Ausbildung beigetragen zu haben», so David Miloradovic, Präsident des Vereins Handball No Limit.

Quelle: SHV / Handball No Limit

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