WM-Playoffs: Dänemark gewinnt auch das Rückspiel deutlich

Nationalteam Frauen  •  05.06.2019

Xenia Hodel SUI DEN

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft hat in den WM-Playoffs gegen Dänemark auch das Heimspiel klar verloren. Der grosse Favorit aus Skandinavien setzte sich in der AXA Arena in Winterthur vor 1'165 Zuschauern mit 26:14 (12:5) durch.

Das erstmalige Abenteuer der WM-Playoffs endete für die Schweizer Frauen mit einer zweiten klaren Niederlage und einer Erkenntnis: Der Weg an die Weltspitze ist noch weit. Und dennoch geben die beiden Spiele gegen Dänemark auch Zuversicht: Weil eine sehr junge, sehr talentierte Schweizer Mannschaft kämpfte, Potenzial aufzeigte, – natürlich auch Fehler machte – und so unbezahlbare Erfahrungen sammelte.

Das Spiel in Winterthur zeigte auch auf, dass auf diesem Niveau kurze Durchhänger brutal bestraft werden. In der ersten Halbzeit benötigte Dänemark dreizehn Minuten, um aus einem 3:4 ein 11:4 zu machen. Die Schweizerinnen begingen in dieser kurzen Phase sieben technische Fehler, vergaben mehrere freie Chancen und mussten die Gäste ziehen lassen. Dänemark konterte, und traf mehrmals ins leere Tor.

Starke Deckung, offensive Probleme

So rückte in den Hintergrund, dass die Schweizerinnen eigentlich stark verteidigten und bis zur Pause nur zwölf Gegentore zuliessen. Ihr Problem lag in der Offensive: Nach dem tollen Start und der 4:3-Führung (9.) erzielte die SHV-Auswahl in 22 Minuten nämlich nur noch ein einziges Tor. Die dänische Keeperin Althea Reinhardt kam in der ersten Halbzeit mit zehn Paraden auf eine Abwehrquote von 67 Prozent; sie profitierte dabei von der starken Arbeit ihrer Vorderleute.

Nach der Pause folgte jene Phase, in der Dänemark das Spieldiktat übernahm und dem Heimteam die Grenzen aufzeigte. Die Gäste stellten ihre Klasse unter Beweis, den Schweizerinnen ging es das eine oder andere Mal zu schnell. Nach einer Dreiviertelstunde stand es 23:8 – und es sah für einen Moment nicht mehr allzu gut aus. Doch die SHV-Auswahl fing sich noch einmal, vor allem defensiv.

Neuneinhalb Minuten ohne Gegentor

Die Däninnen erzielten neuneinhalb Minuten vor Schluss ihr 26. Tor – danach liess Keeperin Manuela Brütsch keinen weiteren Treffer mehr zu. Kerstin Kündig mit drei Treffern, Dimitra Hess und Joline Tschamper mit ihrem ersten Länderspieltor brachten die Schweiz noch einmal etwas näher und stellten auf ein Resultat, das den Verhältnissen entsprach und die Geschichte korrekt wiedergab: Die SHV-Auswahl liess dank guter Verteidigung nur 26 Gegentore zu – sie hatte mit 14 erzielten Treffern aber offensiv viel zu wenig Durchschlagskraft.

Nationaltrainer Martin Albertsen hielt an seinem Plan fest und ermöglichte seinem jungen Team viel Spielpraxis. Mit Ausnahme von Emilia Eberhart standen sämtliche Spielerinnen auf dem Feld, und mit acht verschiedenen Torschützinnen waren die Treffer erfreulich breit verteilt. «Es ist schade, dass wir nicht an die Angriffsleistung vom Hinspiel anknüpfen konnten. Dann wäre ein besseres Resultat möglich gewesen. Unsere Verteidigung in der ersten Halbzeit war richtig gut», sagte er.

Das Abenteuer WM-Playoffs endete so mit zwei erwartungsgemässen Niederlagen gegen ein skandinavisches Topteam, aber auch mit neuen Erfahrungen im Gepäck. Erfahrungen, die gleich zu Beginn der neuen Saison wieder gefragt sein werden: Ende September treffen die Schweizerinnen in der EM-Qualifikation mit Serbien und Olympiasieger Russland gleich wieder auf zwei richtig starke Gegner.

Telegramm

Schweiz – Dänemark 14:26 (5:12)
AXA Arena, Winterthur – 1'165 Zuschauer – Sr. Panayides/Andreou (CYP).
Torfolge: 1:0, 1:2, 2:3, 4:3 (9.), 4:11 (22.), 5:12; 7:14, 7:18, 8:18, 8:23 (45.), 9:23, 9:25, 11:25, 11:26 (51.), 14:26.
Strafen: keine gegen die Schweiz; 2mal 2 Minuten gegen Dänemark.
Schweiz: Schüpbach (5 Paraden)/Brütsch (4 Paraden); Wick, Kündig (5/2), Lisa Frey, Cavallari, Gautschi (3), Hodel (1), Hess (1), Kähr (1), Noëlle Frey, Eugster, Murer (1), Heinzer (1), Tschamper (1).
Dänemark: Reinhardt (10 Paraden)/Milling (3 Paraden); Nolsoe, Iversen (1), Hansen (1), Heindahl (4), Böhme (1), Griegel (1), Offendal (2), Bodholt (1), Kristina Jörgensen (6), Östergaard (2), Kristiansen (2), Stine Jörgensen (1), Höjlund (3), Cohrt (1).
Bemerkungen: Schweiz ohne Morf, Wyder, Dokovic, Altherr (alle verletzt) und Eberhart (nicht eingesetzt). – Brütsch hält Penalty von Offendal (53./12:26).

Highlights

Quelle: Marco Ellenberger. / Bild: Alexander Wagner.

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