Airport Trophy: Spaniens U21 holt sich den Titel, Nikos Sarlos Topscorer

Nationalteams Nachwuchs  •  08.05.2025

Airport Trophy 2025 Nikos Sarlos 2

Mit Blick auf die kommende U21-WM hat am Wochenende die Airport Trophy in Kloten stattgefunden. Das Schweizer Nachwuchs-Nationalteam musste sich dreimal gegen die hochkarätigen Gegner aus Frankreich, Spanien und Deutschland geschlagen geben. Spanien holt am Ende den Turniersieg, der Schweizer Nikos Sarlos wird mit 22 Treffern Topscorer des Turniers.

Turnier-Rückblick

Die 14. Ausgabe der Airport Trophy in Kloten bot vom 9. bis 11. Mai 2025 erneut ein hochkarätiges Teilnehmerfeld und bestes Handballniveau. Vier U21-Nationalteams Europas - Spanien, Frankreich, Deutschland und Gastgeber Schweiz – nutzten das Turnier als letzten Härtetest vor der kommenden U21-WM in Polen. Die Zuschauer strömten in Rekordzahl in die Sporthalle Ruebisbach, wo nicht nur spannender Handballsport geboten wurde, sondern auch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Gastronomie und dem traditionellen Mobiliar-Kids-Day für zusätzliche Highlights sorgte.

Sportlich dominierten die favorisierten Spanier, die sich mit drei Siegen souverän den Turniersieg sicherten. Im entscheidenden Duell gegen Frankreich behielt der Titelverteidiger mit 27:23 die Oberhand und unterstrich mit dem dritten Turniersieg in den letzten vier Jahren einmal mehr seine Stellung als Nachwuchsmacht im europäischen Handball. Javier Miñambres Calvo wurde zum MVP des Turniers gewählt, während Stanis Soullier aus Frankreich mit einer starken Torhüterleistung (40% Quote) überzeugte.

Die Airport Trophy 2025 war jedoch nicht nur sportlich ein Erfolg, sondern auch organisatorisch ein gelungenes Event – möglich gemacht durch den Einsatz zahlreicher Helfer des neu fusionierten Vereins Handball Züri Unterland. Mit der Unterstützung der Hauptsponsoren Stadt Kloten und Die Mobiliar sowie zahlreichen weiteren Sponsoren und Unterstützer gelang es, ein Handballfest für die gesamte Region zu veranstalten, das seinen festen Platz im internationalen Handballkalender unter Beweis stellte. Die nächste Ausgabe findet von 26.-28. Juni 2026 statt.

Tag 3: Trotz Niederlage zeigt die Schweiz Kampfgeist gegen Deutschland

Airport Trophy 2025

Deutschland beendet die Airport Trophy 2025 mit einem klaren 36:24-Sieg gegen die Schweiz und sichert sich Platz drei. Doch trotz der deutlichen Niederlage konnten die Eidgenossen phasenweise gut mithalten.

Am letzten Turniertag der Airport Trophy standen sich die beiden bislang punktlosen Teams aus Deutschland und der Schweiz gegenüber. Während Deutschland in den ersten beiden Partien jeweils unglücklich in der Schlussminute verlor, hatte die Schweiz gegen die Top-Teams aus Spanien und Frankreich jeweils deutlich das Nachsehen. Trotz der Favoritenrolle der Deutschen zeigte das Team von Coach Petr Hrachovec vor heimischem Publikum eine engagierte Leistung und liess insbesondere zu Beginn der Partie aufhorchen.

Die Partie begann zunächst ausgeglichen. Nikos Sarlos, der bereits in den beiden vorangegangenen Spielen als treffsicherster Schweizer auf sich aufmerksam gemacht hatte, erzielte die ersten drei Tore seines Teams und brachte die Gastgeber damit gut ins Spiel. Deutschland hatte jedoch die passende Antwort parat: Tim Gömmel zeigte sich in bester Torlaune und war mit fünf Treffern in den ersten elf Minuten der herausragende Akteur auf dem Feld. Nach einem Timeout in der 16. Minute zog Deutschland die Zügel an. Die Schweizer Abwehr kämpfte verbissen, musste jedoch einen 6:0-Lauf der Deutschen hinnehmen, die zur Pause mit 16:10 in Führung gingen.

Nach dem Seitenwechsel stemmte sich die Schweiz gegen die drohende Niederlage. Leo Schnyder und Nikos Sarlos versuchten, die Offensive zu beleben, und auch André Strauss im Tor konnte sich mit einigen sehenswerten Paraden auszeichnen. Doch Deutschland nutzte die Ballverluste der Gastgeber konsequent aus und zog durch schnelle Gegenstösse immer weiter davon. Besonders Max Günter glänzten hierbei als Vollstrecker.

Trotz des Rückstands gab die Schweiz nicht auf. Doch der Schweizer Rückraum rieb sich immer wieder an der starken deutschen Abwehr auf. Nikos Sarlos kämpfte weiter und avancierte mit zehn Toren zum besten Werfer des Spiels.

Bericht: Pascal Gschwend, Foto: Patrick Locher. 

Tag 2: Auch Spanien ist zu stark für die Schweiz

Airport Trophy 2025 Tag 2

RESULTATE

Schweiz-Spanien 26:32
Frankreich-Deutschland 31:30

1. Spanien 2/4
2. Frankreich 1/2
3. Deutschland 1/0
4. Schweiz 2/0

 

Am zweiten Spieltag der prestigeträchtigen Airport Trophy in Kloten traf die Schweizer U21-Nationalmannschaft auf den amtierenden Titelverteidiger aus Spanien. Nach der Auftaktniederlage gegen Frankreich hatte das Team von Coach Petr Hrachovec eine weitere Chance, sich dem zahlreichen heimischem Publikum zu präsentieren. Die Aufgabe war jedoch alles andere als leicht – die "Hispanos Juniors" gelten als "Goldene Generation" und reisen mit einer beeindruckenden Siegesserie an. Vor einer bis auf den letzten Platz gefüllten Halle entwickelte sich ein temporeiches Duell, in dem sich vor allem die offensive Abwehr der Spanier als Schlüssel zum Erfolg erwies.

Die Partie begann aus Schweizer Sicht vielversprechend, als Leo Schnyder das erste Tor der Begegnung erzielte und damit die Euphorie der Heimfans entfachte. Doch die Spanier fanden schnell in ihren Rhythmus, nutzten die technischen Fehler der Schweizer gnadenlos aus und setzten sich durch schnelle Gegenstösse ab. Besonders der spanische Kreisläufer Josu Arzoz Azofa im Zusammenspiel mit Mittelmann Manuel Pérez Mateos stellte die Schweizer Defensive in der Anfangsphase vor grosse Probleme. In der 11. Minute nahm Coach Hrachovec ein Timeout, nachdem Spanien bereits auf 8:4 davongezogen war.

Die Schweizer taten sich im Angriff schwer, insbesondere die offensive Deckung der Spanier brachte sie wiederholt in Bedrängnis. Ein Lichtblick war die Leistung des nachnominierten Tiago Cuencas (Jahrgang 2007), der im Angriff mit seiner Geschwindigkeit überzeugte. So konnte er nur durch ein hartes Foul in der 14. Minute gestoppt werden und fiel für den Rest der Partie aus. Die Spanier hingegen spielten weiterhin dominant und setzten ihren Siegeszug fort. Vor allem Manuel Perez Mateos überzeugte als Regisseur im spanischen Angriff. Zur Pause führten die Iberer mit 19:13.

Nach der ausgedehnten Halbzeitansprache kam die Schweiz motiviert zurück aufs Feld. Früh in der zweiten Hälfte jedoch der nächste Rückschlag: Mael Tobler-Arocque kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe, die Spanien nutzte, um den Vorsprung weiter auszubauen. Doch die Schweizer kämpften – allen voran Leo Schnyder, der mit einer beeindruckenden Trefferquote (6 Tore aus 7 Würfen) am Ende des Spiels als bester Torschütze seines Teams hervorging.

Auch Torhüter Mathieu Seravalli zeigte in der zweiten Halbzeit seine Klasse und verhinderte mit neun Paraden eine noch deutlichere Niederlage, was ihm die Ehrung des "Player of the Match" einbrachte. Dennoch schafften es die Schweizer nicht, den Rückstand signifikant zu verkürzen. Immer wieder sorgten technische Fehler - insgesamt 23 - für unnötige Ballverluste, die Spanien konsequent bestrafte. Mit einer konzentrierten Leistung sicherten sich die Iberer schliesslich den verdienten 32:26-Erfolg. Positiv aus Schweizer Sicht: Die zweite Halbzeit endete ausgeglichen, was zumindest ein kleiner moralischer Erfolg war.

Die Schweiz muss an diesem Turnier weiter auf die ersten Punkte warten. Am letzten Turniertag wartet mit Deutschland ein weiterer starker Gegner, der seinerseits noch Chancen auf den Turniersieg hat. Für Coach Hrachovec bleibt vor allem die Aufgabe, die hohe Anzahl an technischen Fehlern zu minimieren. Spanien hingegen untermauert seine Ambitionen auf den erneuten Titelgewinn und geht mit breiter Brust ins abschliessende Duell gegen Frankreich.

Bericht: Pascal Gschwend, Foto: Patrick Locher. 

Tag 1: Schweiz unterliegt Frankreich

Airport Trophy 2025: Schweiz - Frankreich

Freitagabend in der gut gefüllten Halle in Kloten: Die Schweizer U21-Nationalmannschaft trifft im Rahmen der Airport Trophy auf das französische Team, das nach einer beeindruckenden Serie von Siegen als klarer Favorit in die Partie geht. Während Frankreichs Nachwuchsauswahl unter Coach Guillaume Joli vor dem Sommer auf einen erneuten Turniersieg abzielt, geht es für die Schweizer Mannschaft von Trainer Petr Hrachovec darum, sich gegen einen Weltklasse-Gegner zu beweisen. Trotz des Fehlens von Leistungsträgern wie Gino Steenaerts und Luca Sigrist zeigte sich das Schweizer Team kämpferisch und motiviert.

Das Spiel beginnt mit einem starken Start von Mathieu Seravalli im Schweizer Tor, der gleich einen französischen Siebenmeter abwehrt. Auf der Gegenseite trifft Nikos Sarlos kurz danach per Konter und bringt die Gastgeber in Führung. Doch die Franzosen bleiben unbeeindruckt und zeigen sofort ihre Klasse – insbesondere Reyhan Zuzo als Spielmacher und der grossgewachsene Henri Kirtz aus dem Rückraum setzen die Schweizer Abwehr früh unter Druck. Nach zehn Minuten führt die Schweiz knapp mit 7:6.

Das Spiel bleibt ausgeglichen, auch weil Levin Wanner Tempo ins Spiel bringt und Sarlos weiterhin sicher vom Siebenmeterpunkt trifft. Doch gegen Mitte der ersten Halbzeit erhöhen die Franzosen den Druck, angeführt von Zuzo, der sich immer wieder durch die Schweizer Deckung tankt und kurz vor der Pause seinen vierten Treffer markiert. Auch Dimitri Claude überzeugt in der Verteidigung, zwingt die Schweizer zu mehreren technischen Fehlern. Die Schweiz nimmt ein Team-Timeout bei einem 13:10-Rückstand – doch der gewünschte Effekt bleibt aus. Zur Pause liegt die Schweiz mit 14:16 zurück.

Frankreich startet furios in die zweite Hälfte: Ein Treffer ins leere Schweizer Tor und zwei schnelle Ballgewinne durch Claude und Zuzo lassen die Gäste auf 18:14 davonziehen. Die Schweizer tun sich schwer gegen die aggressive und offensive Abwehr der Franzosen und verlieren mehrfach den Ball im Rückraum. Auch Seravalli kann trotz einiger starker Paraden den Rückstand nicht verhindern, da die Defensive zu löchrig agiert und die französischen Angriffe kaum entschärft.

Mit einem erneuten Timeout versucht Hrachovec in der 44. Minute, sein Team bei einem Rückstand von 15:20 neu zu motivieren. Doch die Franzosen bleiben dominant und bauen die Führung kontinuierlich aus – Reyhan Zuzo avanciert mit neun Treffern zum besten Spieler des Abends. Auch Noé Rataboul im französischen Tor hält in der Schlussphase mehrere wichtige Würfe. Somit war in der Schlussphase der Sieg der Franzosen nie mehr gefährdet. Während die Schweizer mit dem Kampfgeist von Neo Wehrli und Tazio Baumann noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, bringt Frankreich das Spiel souverän mit 32:28 über die Zeit. Als bester Spieler der Schweiz wurde Nikos Sarlos mit 9 Treffern ausgezeichnet.

Für die Schweiz war dies kein optimaler Start ins Turnier: Nächster Gegner ist Spanien, gegen das sich das Team steigern muss. Trainer Hrachovec wird nun an der Abstimmung im Rückraum arbeiten müssen, um den Ballverlusten entgegenzuwirken und die Chancenverwertung zu verbessern. Für Frankreich hingegen läuft alles nach Plan: Die Titelambitionen bleiben intakt, vor allem wenn sie auch gegen Deutschland morgen Samstag so überzeugend auftreten.

Bericht: Pascal Gschwend, Foto: Patrick Locher. 

Schweizer Kader

  • Aellen Wyatt 2005 HC Kriens-Luzern
  • Baumann Tazio 2004 Pfadi Winterthur
  • Cuencas Tiago 2007 Pfadi Winterthur
  • Flückiger Nils 2005 HC Kriens-Luzern
  • Kiener Nils 2004 Wacker Thun
  • Lang Devin 2004 BSV Stans
  • Näf Sven 2004 HC Kriens-Luzern 
  • Römer Leandro 2004 Wacker Thun
  • Röttges Finley 2004 HC Kriens-Luzern 
  • Sarlos Nikos 2005 HSC Suhr Aarau
  • Schnyder Leo 2005 BSV Bern
  • Seravalli Mathieu 2004 BSV Bern
  • Tobler-Larocque Maël 2004 TSV St. Otmar St.Gallen
  • Ugiagbe Manoy 2006 Kadetten Schaffhausen
  • Wanner Levin 2004 Pfadi Winterthur
  • Wehrli Neo 2005 HSC Kreuzlingen

Trainer: Petr Hrachovec

Quelle: Pascal Gschwend (Text), Patrick Locher (Bilder) / Airport Trophy

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