Airport-Trophy: Schweiz unterliegt im Klassiker gegen Deutschland trotz Traumstart

Nationalteams Nachwuchs  •  24.06.2024

Airport Trophy Abschluss

Übers Wochenende fand in der Klotener Ruebisbach-Halle vor stimmungsvoller Kulisse die Airport Trophy 2024 statt. Die Schweizer U21 muss drei knappe Niederlagen einstecken gegen die Altersgenossen aus Frankreich, Spanien und Deutschland, wusste aber in allen drei Partien zu gefallen.

Schweiz - Deutschland 24:26

Die Schweizer U21-Nationalmannschaft muss sich auch in ihrem dritten Spiel an der Airport Trophy gegen Deutschland mit 24:26 geschlagen geben und beendet das Turnier auf dem vierten Platz. Von Pascal Gschwend

Am letzten Tag der Airport Trophy 2024 in Kloten trat die Schweizer Mannschaft gegen Deutschland an. Vor dem Spiel stand Spanien bereits als Turniersieger fest. Die Schweiz hatte dennoch die Chance, mit einem Sieg von mindestens zwei Toren den zweiten Platz zu sichern. Trotz ansprechender Leistungen in den vorherigen Spielen gegen Frankreich und Spanien hatte es bisher noch nicht für Punkte gereicht.

Vor vollen Rängen in Kloten erwischte die Schweiz einen Traumstart und führte dank eines offensiven Feuerwerks schnell mit 5:1. Besonders Valentin Wolfisberg und Kreisläufer Mischa Romer waren in dieser Phase treffsicher. Torhüter Mathieu Seravalli zeigte erneut seine Klasse und brachte den Gegner zur Verzweiflung. Deutschland nahm bereits in der vierten Minute eine Auszeit, konnte aber den Schweizer Angriffswirbel nicht sofort stoppen. Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich bei den Schweizern jedoch Unkonzentriertheiten ein, die es den Deutschen ermöglichten, wieder heranzukommen. Zur Halbzeit führte die Schweiz knapp mit 15:14, was vor allem Seravallis 12 Paraden in der ersten Hälfte zu verdanken war.

Die zweite Halbzeit begann mit einer starken Phase der Schweizer, die zwischenzeitlich mit drei Toren führten. Wolfisberg war weiterhin der dominierende Spieler im Angriff und übernahm auch viel Verantwortung. Aufgrund einiger Zeitstrafen kam Deutschland jedoch auf ein Tor heran, weshalb es ausgeglichen in die Schlussphase ging. Leider schien dem Schweizer Team die Energie ausgegangen zu sein, denn es folgten 9 torlose Minuten für die Schweiz. Es gelang den Schweizern nicht mehr, die deutsche Abwehr zu durchbrechen. Ein Penalty-Tor von Tazio Baumann brachte die Schweiz zwar noch einmal auf 24:25 heran, doch Jarnes Faust zerstörte mit seinem Tor eine Minute vor Schluss die Hoffnungen der Schweizer auf einen Punktgewinn. Am Ende verlor die Schweiz mit 24:26.

Das Spiel war vor allem geprägt durch Valentin Wolfisberg mit acht persönlichen Treffern, welche ihn auch zum Top-Scorer des Turniers machten. Im Tor zeigte Mathieu Seravalli eine überragende Leistung mit einer Quote von 44 %. Trotz des punktlosen Turnieres stimmte die Leistung des Schweizer Teams optimistisch: Man konnte mit allen drei Gegnern mithalten und musste sich jeweils nur knapp geschlagen geben. Somit muss sich die Schweiz an der EM in 10 Tagen nicht verstecken.

Airport Trophy, Tag 3

Schweiz - Deutschland 24:26
Frankreich - Spanien 23:29

1. Spanien 3/6
2. Deutschland 3/4
3. Frankreich 3/2
4. Schweiz 3/0

Schweiz - Spanien 28:31

Airport Trophy Niederlage Spanien

Nach einer schwachen Startphase kämpfen sich die Schweizer in die Partie zurück und bringen die Spanier an den Rand einer Niederlage. Von Pascal Gschwend.

Am zweiten Spieltag der Airport Trophy in Kloten traf die Schweizer U21-Nationalmannschaft auf das favorisierte Team aus Spanien. Nach einer bitteren Niederlage in letzter Sekunde gegen Frankreich am Vortag wollten die Schweizer unbedingt einen Sieg einfahren, während die Spanier mit viel Selbstvertrauen nach ihrem überzeugenden Auftaktsieg gegen Deutschland ins Spiel gingen. Die Halle in Kloten war gut gefüllt, trotz des gleichzeitig stattfindenden Fussballspiels der Schweizer Nationalmannschaft.

Das Spiel begann mit einem Treffer von Wolfisberg für die Schweiz, doch Spanien zeigte schnell ihre Klasse. Ein Fehlpass von Spanien in der Anfangsphase war eine seltene Unachtsamkeit, doch die Schweiz konnte daraus keinen Profit schlagen. Nach sechs Minuten stand es lediglich 1:1, was die starke Defensive beider Teams unterstrich. Pablo Guijarro Moreno, der Flügelspieler von Spanien, stach in der Anfangsphase mit drei Toren hervor und brachte sein Team in Führung. Die Schweizer hatten Schwierigkeiten, gegen die offensive Verteidigung der Spanier durchzukommen und bekundeten selbst im Überzahlspiel Mühe. Der Schweizer Trainer Marcel Tobler versuchte mit einem Timeout nach 13 Minuten, sein Team neu zu ordnen, doch Spanien dominierte weiter. Nach 15 Minuten hatte die Schweiz lediglich drei Tore erzielt und kam oft nicht einmal zum Torwurf. Auch nach einem Blockwechsel auf Seiten der Schweizer änderte sich das Bild kaum. Einzig Torhüter Mathieu Seravalli konnte mit einigen Paraden glänzen. Spanien nutzte die technischen Fehler der Schweizer und erzielte immer wieder einfache Tore durch Gegenstöße. Zur Halbzeit stand es 18:10 für Spanien, und das Spiel schien bereits entschieden.

In der zweiten Halbzeit zeigte die Schweiz jedoch eine kämpferische Leistung. Die neue Kombination im Rückraum mit Wolfisberg, Karlen und Wanner funktionierte gut. Karlen konnte mit seinem quirligen Spielstil das benötigte Tempo reinbringen, während Wolfisberg sowohl im Abschluss als auch im Zusammenspiel mit Kreisspieler Hadzic überzeugte. So konnte das Schweizer Team den starken Start in die zweite Hälfte nutzen und den Rückstand kontinuierlich verkürzen. Nach einem Timeout der Spanier in der 39. Minute lag die Schweiz nur noch mit fünf Toren im Rückstand (22:17). Zunehmend wurde auch die Gangart härter: In der 44. Minute waren gleich vier Zwei-Minuten-Strafen gleichzeitig auf der Anzeigetafel zu sehen, was die Intensität des Spiels widerspiegelte. Dank einer soliden Abwehr und weiteren Treffern von Hadzic und Wolfisberg kam die Schweiz bis zur 57. Minute auf zwei Tore heran (30:28). Ein Team-Timeout der Spanier brachte die Spanier schliesslich wieder zur Besinnung.

Spaniens bester Spieler des Matches, Nr. 18, verwandelte einen entscheidenden Siebenmeter und erhöhte den Vorsprung wieder auf drei Tore. Am Ende siegte Spanien verdient mit 31:28, doch die Schweiz zeigte nach einer schwachen Startphase eine beeindruckende Aufholjagd und bewies großen Kampfgeist.

Die Schweiz trifft im Schlussspiel am Sonntag auf Deutschland. Mit der kämpferischen Leistung gegen Spanien im Rücken werden die Schweizer alles daransetzen, einen Sieg einzufahren. Spanien hingegen geht als Favorit ins Spiel gegen Frankreich und wird versuchen, ihren Platz an der Spitze der Tabelle zu behaupten und als Turniersieger nach Hause zu gehen.

Airport Trophy, Tag 2

Schweiz - Spanien 28:31
Frankreich - Deutschland 28:32

1. Spanien 2/4
2. Deutschland 2/2
3. Frankreich 2/2
4. Schweiz 2/0

Schweiz - Frankreich 25:26

Airport Trophy Day 1

Frankreich besiegt die Schweiz mit 26:25 durch ein Tor in letzter Sekunde bei der Airport Trophy in Kloten. Von Pascal Gschwend. 

Im Rahmen des Klotener Traditionsturnier traten die U21-Nationalmannschaften der Schweiz und Frankreich gegeneinander an. Dieses Turnier dient als letzter Härtetest vor der U20-Europameisterschaft in Slowenien, an der die Teams erneut aufeinandertreffen werden. Die Schweiz musste ohne zwei ihrer Leistungsträger auskommen: Luca Siegrist sowie der Torschützenkönig der letztjährigen Ausführung, Gino Steenaerts, konnten verletzungsbedingt nicht antreten.

Das Spiel begann mit einem schnellen Treffer der Franzosen über den linken Flügel. Die Schweizer antworteten prompt durch Valentin Wolfisberg, der aus dem Rückraum traf. In den ersten zehn Minuten entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, die mit einem 5:5-Zwischenstand einen spannenden Verlauf versprach. Besonders auffällig war das Zusammenspiel von Wolfisberg (HC Kriens-Luzern) und Levin Wanner (BSV Bern) auf Seiten der Schweizer, während Frankreichs Kreisspieler Amara Karamoko (Paris Saint-Germain Handball)  immer wieder gefährlich wurde. Nach einer Auszeit in der 15. Minute, beim Stand von 8:8, schlichen sich bei den Schweizern technische Fehler ein, was den Franzosen erlaubte, mit einem knappen Vorsprung von 15:14 in die Halbzeitpause zu gehen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte der Schweizer Torhüter Mathieu Seravalli zwei beeindruckende Paraden, die das Spiel weiter offen hielten. Levin Wanner konnte durch seine energivolle Spielweise zwei weitere von total sechs Toren erzielen, und Nikos Sarlos brachte die Schweiz in der 38. Minute per Strafwurf wieder in Führung. Die Partie blieb hart umkämpft, und nach 41 Minuten stand es 20:20. In der Schlussphase waren beide Teams gleichauf, und die Spannung war förmlich greifbar. Seravalli hielt einen wichtigen Strafwurf in der 49. Minute, was die Schweizer im Spiel hielt. Trotz einer starken Verteidigungsleistung und weiteren Paraden von Ramon Kusnandar konnten die Schweizer die entscheidenden Tore nicht erzielen. Ein Timeout der Schweiz in der 58. Minute bei einem Stand von 25:25 brachte nicht den erhofften Erfolg. Mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr schien die Partie auf ein Unentschieden hinauszulaufen. Doch ein direkter Freiwurf von Killian Prat, der via Latten-Unterkante hinter die Torlinie ging, besiegelte den 26:25-Sieg für Frankreich in letzter Sekunde.

Somit verliert die Schweiz unglücklich ihr Auftaktspiel, bei welchem ein Unentschieden gerecht gewesen wäre. Bereits morgen Samstag geht es um 17:00 gegen die Spanier weiter, welche ihre Startparie gegen Deutschland überzeugend für sich entscheiden konnten.

AIRPORT TROPHY, FREITAG

Spanien-Deutschland 35:30
Frankreich-Schweiz 26:25

1. Spanien 1/2
2. Frankreich 1/2
3. Schweiz 1/0
4. Deutschland 1/0

Facts & Figures

Symbolbild Airport Trophy

Nachdem die Airport-Trophy-Bühne vor einem Jahr den U19-Nationalteams gehörte, kehrt die Ausgabe 2024 zurück zum bewährten, traditionellen Format. 

In der Klotener Ruebisbach-Halle kämpfen die U21-Teams der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Spanien zwischen dem 28. und 30. Juni um den prestigeträchtigen Turniersieg. Der Spielplan: 

  • Freitag, 18 Uhr: Deutschland-Spanien
  • Freitag, 20.30 Uhr: Schweiz-Frankreich
  • Samstag, 17 Uhr: Spanien-Schweiz
  • Samstag, 19.30 Uhr: Deutschland-Frankreich
  • Sonntag, 11 Uhr: Frankreich-Spanien
  • Sonntag, 13.30 Uhr: Schweiz-Deutschland

Sämtliche Spiele werden von wackerTV produziert und können auf unserer Streaming-Plattform handballtv.ch live gestreamt werden. 

Am Samstagnachmittag findet überdies der Mobiliar Kids Day mit Andy Schmid und Kerstin Kündig statt. 

Tickets gibt es an der Tageskasse in Kloten. Willst Du aber mit deinem Team gemeinsam Spitzenhandball erleben? Dafür sind die Teamtickets (14 Spieler*innen und 2 Betreuer*innen) genau richtig. Juniorenteams bis und mit U15 (Jahrgang 2009) und Schulklassen sind gratis eingeladen. Ältere Juniorenteams erhalten das Teamticket für CHF 50, Erwachsene für CHF 100. Für sämtliche Teamtickets ist eine Anmeldung erforderlich. 

Die Schweiz vor der Airport Trophy

Teamfoto U21 Oktober 2023

Das Turnier hat für das U21-Nationalteam diesen Sommer besondere Brisanz. Denn nur rund 10 Tage später bestreitet es die U21-EM in Slowenien und trifft dort in der Vorrunde mit Frankreich und Spanien erneut auf zwei Gegner der diesjährigen Airport Trophy. 

Trainer Marcel Tobler hat für die anstehenden Trainings und die Airport Trophy 2024 18 Spieler nominiert. Dieser Kader wird bis Turnierbeginn noch auf 16 Akteure reduziert werden. Verletzt verzichten muss die Schweiz auf die Leistungsträger Gino Steenaerts und Luca Sigrist. Die beiden hoffen aber nach wie vor auf eine EM-Teilnahme (10.-21.Juli). 

KADERLISTE

  • Aellen Wyatt (SG Pilatus)
  • Baumann Joshua (Wacker Thun)
  • Baumann Tazio (Pfadi Winterthur)
  • Brülisauer Jan (Fortitudo Gossau)
  • Galovic Maro (TV Endingen)
  • Hadzic Tarik (TV Birsfelden)
  • Karlen Jean-Baptist (KTV Visp)
  • Kusnandar Ramon (Pfadi Winterthur)
  • Lang Devin (Handball Emmen)
  • Romer Mischa (Pfadi Winterthur)
  • Röttges Finley (Handball Emmen)
  • Sarlos Nikos (HSC Suhr Aarau)
  • Schynder Leo (BSV Bern)
  • Seravalli Mathieu (BSV Bern)
  • Tobler Maël (Kadetten Schaffhausen)
  • Ugiagbe Manoy (Pfadi Winterthur)
  • Wanner Levin (Pfadi Winterthur)
  • Wolfisberg Valentin (HC Kriens-Luzern)
Quelle: Pascal Gschwend (Text) / Patrick Locher, Marco Wolf (Bilder)

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