Playoff-Viertelfinal: Kadetten siegen in Basel und gleichen die Serie aus

Quickline Handball League  •  18.04.2019

Samuel Zehnder

Finalrundensieger Kadetten Schaffhausen ist im zweiten Playoff-Spiel der erste Sieg gelungen. Gegen erneut starke Basler brauchten die Munotstädter aber eine Halbzeit lang Anlauf, um das 1:1 in der best-of-5-Serie einzufahren. Am Ende jubelten die Gäste im Rhein-Derby über ein 28:18 (13:11).

Der RTV bleibt für Schaffhausen eine schwer zu knackende Nuss. Die Basler zeigten, angetrieben von 850 Zuschauern im heimischen Rankhof, im ersten Playoff-Heimspiel der Vereinsgeschichte erneut eine starke Leistung, zumindest im ersten Durchgang. Nach dem überraschenden Coup 48 Stunden zuvor schien die Heimmannschaft dort anzuknüpfen, wo sie in Schaffhausen aufhörte. Erst in der 19. Minute nachdem Tibor Jurjevic noch zum 7:6 für Basel traf, kam ein kleiner Bruch ins Spiel des RTV.

In der Folge kamen die Kadetten im Derby der beiden Teams von Rhein zu vier Toren in Serie und einem ersten grösseren Polster (10:7/24.). Warum das Team von Trainer Samir Sarac, das erst am letzten Spieltag das Playoff-Ticket sicherte, in dieser Serie dem Liga-Primus so gefährlich sein kann, zeigte es dann in den folgenden 120 Sekunden. Mit drei schnörkellosen Treffern war das Unentschieden wieder hergestellt und die Halle bebte. Bis zur Pause legten die favorisierten Kadetten, auch dank eines Treffers von Lukas Herburger in der Schlusssekunde, dann aber doch noch vor.

Der zweite Abschnitt gehörte dann nahezu komplett den Schaffhausern. Die Finalrundensieger präsentierten sich wesentlich zielstrebiger und nutzten die spielerischen und taktischen Möglichkeiten, die ihnen schwächelnde Gäste zugestanden, konsequent aus. Basel fand vorderhand nach der Pause nicht mehr den Weg ins Schaffhauser Tor. Zwischen der 31. und 45. Minute erzielte Basel nur gerade drei Treffer. Als zudem auch noch das Spiel für Abwehrchef Dennis Krause nach der dritten Zeitstrafe vorzeitig beendet war (42.), verloren die Gastgeber endgültig an Boden.

Bei den Kadetten spielte sich während des gesamten Spiels Samuel Zehnder in den Vordergrund. Dem linken Flügel gelang am Donnerstagabend in Basel alles. Der Schweizer Nationalspieler zeigte die ganze Bandbreite seines Könnens und war weder im Gegenstoss, noch im Positionsangriff oder vom 7-Meter-Strich zu stoppen. Mit total zehn Treffern war er so dann der Topscorer des zweiten Duelles zwischen den Kadetten und dem RTV. Zudem erwies sich der Wechsel im Tor zur Halbzeit von Pilipovic zu Stevanovic als Glücksgriff von Trainer Petr Hrachovec.

Schlussendlich feierten die Kadetten einen souveränen Auswärtserfolg und meldeten sich damit in der Viertelfinal-Serie zurück. Basel war abermals gut im Spiel, konnte die Leistung jedoch nur eine Halbzeit lang konservieren. So steht es nach zwei Runden 1:1. Weiter geht es am Samstag mit Spiel 3 aus der BBC Arena.

Stimmen zum Spiel

Samuel Zehnder (Kadetten Schaffhausen)...
...zum Spiel: "In der Abwehr mussten wir uns im Vergleich zum Dienstag steigern. Das ist uns mit 16 Toren weniger, die wir heute kassiert haben, gut gelungen und war der massgebende Grund, warum wir heute in Basel gewonnen haben."

...zur Stimmungslage nach der Auftaktniederlage: "Es war im Team eine Mischung aus Frust und Fokussierung. Unmittelbar nach der Niederlage war es erst mal laut in der Kabine, denn nach so einer emotionalen Pleite musste der Ärger auch einfach mal raus. Wir konnten den Schalter aber zum Glück schnell umlegen und uns schon am Mittwoch den ganzen Tag voll und ganz auf das zweite Spiel fokussieren."

...zu Spiel 3 am Samstag: "Morgen werden wir trainieren, regenerieren und die neuesten taktischen Erkenntnisse durchgehen. Wichtig ist jetzt, dass wir uns voll und ganz auf das Heimspiel konzentrieren und nicht schon im Kopf weiterdenken. Wir wissen alle, dass wir auf jeden Fall nochmal hierher nach Basel kommen müssen. Und das am Besten mit einer 2:1-Führung im Rücken. Dafür müssen wir bis Samstag in der Vorbereitung und dann auch im nächsten Spiel alles tun."

Rares Jurca (RTV 1879 Basel)...
...zur Heimniederlage: "So eine Wende wie im ersten Spiel, schafft man gegen eine Mannschaft wie Schaffhausen nicht jeden Tag. Sie sind nicht umsonst als beste Mannschaft in die Playoffs gekommen. Wenn man dann, so wie wir heute, einige Chancen liegen lässt, bestrafen die Kadetten das gnadenlos. Leider konnten wir heute nur 35 Minuten dagegenhalten, was speziell für das wunderbare Publikum schade war. Aber wir werden die Playoffs auch trotz dieser Niederlage weiter geniessen."

....zum Verbesserungspotenzial seiner Mannschaft: "Wir bekommen zahlreiche Chancen auf sechs Meter, die wir nicht im Tor unterbringen. Da müssen wir kaltschnäuziger sein und weniger Respekt zeigen. Klar, auf der Gegenseite steht mit Stevanovic ein Weltklassegoalie im Tor, aber das müssen wir ausblenden. Und in der Abwehr müssen wir über die ganze Spielzeit gemeinsam füreinander arbeiten. Heute war das in der ersten Halbzeit gut, aber nach der Pause sind wir nicht mehr aggressiv und kompakt genug gewesen. Das muss am Samstag wieder besser sein."

RTV - KAD Spiel 2

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Quelle: Matthias Schlageter

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