Jahresbericht

18.09.2021 | Maik Born

Der Schweizerische Handball-Verband (SHV) hat das Geschäftsjahr 2020/21 bei Einnahmen und Ausgaben in der Höhe von rund 10 Millionen Franken mit einem Verlust von 180’000 Franken abgeschlossen. Das Budget für das Geschäftsjahr 2021/22 sieht bei Einnahmen in der Höhe von 8,1 Millionen Franken einen Verlust von knapp 200'000 Franken vor.

Die vergangene Saison stellte uns nicht nur sportlich, sondern auch finanziell vor grosse Herausforderungen. Nachdem das vorletzte Verbandsjahr 2019/20 mit dem Beginn der Pandemie und dem Abbruch der Meisterschaft noch mit einem Gewinn abgeschlossen werden konnte, waren die finanziellen Unsicherheiten für das abgelaufene Verbandsjahr sehr viel grösser.

Wir waren von Anfang an gefordert, die Finanzen genau im Auge zu behalten. Kurz nach Unterbruch der Saison im vergangenen Oktober machten wir vom Instrument der Kurzarbeit Gebrauch, um die finanziellen Konsequenzen abfedern zu können; am Ende standen sieben Monate Kurzarbeit zu Buche. Es war selbstredend für die Angestellten der Geschäftsstelle keine einfache Zeit.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2020/21 haben wir mit einem Verlust von knapp 200'000 Franken abgeschlossen. Dank der Reduktion der Ausgaben konnte der Schaden in Grenzen gehalten werden. Die Liquidität war überdies nie gefährdet. Wenn wir die beiden «Corona-Saisons» zusammen betrachten, dann weisen wir mit dem Gewinn aus der Saison 2019/20 und dem Verlust aus der Saison 2020/21 eine schwarze Null aus.

Stabilisierungspakete des Bundes

Das Geschäftsjahr hatte aus finanzieller Sicht auch erfreuliche Nachrichten bereit. Der Bund hat für den Schweizer Sport für die Kalenderjahre 2020 und 2021 je über 100 Millionen Franken als Stabilisierungspakete zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2020 konnten wir so über 2,67 Millionen Franken an Vereine und Organisationen ausbezahlen. Darin enthalten waren auch die Mannschaftsgebühren für die Zeit des Unterbruchs im Herbst 2020.

Dem SHV blieben aus dem Stabilisierungspaket 2020 rund 36'000 Franken als Entschädigung für den administrativen Aufwand; einen Corona-bedingten Schaden wies der SHV im Jahr 2020 nicht aus. Aufgrund der Abwicklung des Stabilisierungspakets für die Vereine und Organisationen fielen die Einnahmen und Ausgaben des SHV im Geschäftsjahr 2020/21 insgesamt rund zwei Millionen Franken höher aus als ursprünglich budgetiert.

Für das Kalenderjahr 2021 stehen dem Handball in der Schweiz erneut knapp zwei Millionen Franken zur Verfügung, die bis spätestens Anfang 2022 an die Vereine ausbezahlt werden können. Bereits überwiesen sind Mannschaftsgebühren und Lizenzen für die abgebrochenen Aktivmeisterschaften im Frühjahr 2021. In diesem Zusammenhang konnten wir den Vereinen einen Betrag von über 600'000 Franken aus dem Stabilisierungspaket 2021 vorzeitig ausbezahlen. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesen Hilfsgeldern den Vereinen einen wesentlichen Finanzdruck nehmen konnten und danken insbesondere Swiss Olympic und dem BASPO für die gute Zusammenarbeit.

Investition mit Augenmass

Weil die weitere Entwicklung der Situation schwierig abzuschätzen ist, war für die Budgetierung für das Verbandsjahr 2021/22 erneut Augenmass gefordert. Wir sind uns bewusst, dass wir in die Entwicklung des Handballs (und vor allem in das neue Geschäftsfeld Partizipation) investieren müssen – aber wir müssen dabei den richtigen Mix finden. Es bestehen derzeit Unsicherheiten bei unserem grössten Einnahmenposten, dem Spielbetrieb. Das Budget sieht einen Verlust von rund 200'000 Franken vor, worin aber bereits alle Unsicherheiten, wie zum Beispiel aufgrund der effektiven Abrechnungsmethode bei der Mehrwertsteuer, eingeschlossen sind. Wir werden zudem einerseits grosse Anstrengungen unternehmen, um zusätzliche Einnahmen zu erschliessen und wir sind andererseits überzeugt, dass diese Investition gerade zum jetzigen Zeitpunkt für den Handball in der Schweiz enorm wichtig ist.


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