Torhüter: Burger Charles BTV Aarau
Verteidiger: Dubs Ernst Grasshoppers, Strohmeier Walter Grasshoppers
Läufer: Kuhn ? TV Unterstrass, Schwarz Otto Grasshoppers, Sieber Hans-Rudolf Pfadi Winterthur
Stürmer: Klöti Eduard TV Kaufleute Zürich, Bertschinger Hansjakob Grasshoppers, Spörri Jacques Pfadi Winterthur, Riess Fritz Grasshoppers, Buschor Roger Grasshoppers
Torschützen: Klöti 4, Buschor 2, Sieber, Bertschinger, Riess je 1
Unten die Schweizer Nationalmannschaft bei der Nationalhymne v.l.: Riess Fritz, Strohmeier Walter, Dubs Ernst, Kuhn ?, Buschor Roger, Sieber Hans-Rudolf, Spörri Jacques, Klöti Eduard, Schwarz Otto, Burger Charles, Bertschinger Hansjakob.

Unten: Buschor Roger Grasshoppers bei technisch-vollkommener Schussabgabe
Charly Burger wie immer ein sicherer Rückhalt im Kasten der Schweizer.


Unten: Bertschinger Hansjakob Grasshoppers beim 13m-Wurf
Der Läufer Sieber Hans-Rudolf Pfadi Winterthur als 6. Stürmer im Angriff.


Unten: Die Schweizer mauern und halten den Sieg!
Burger Charly mit Zuschauernähe


Glückliche Zuschauer und Spieler; Charly Burger mit Hansjakob Bertschinger nach dem wohlverdienten, ersten Sieg über Schweden!

Das Interesse unserer Handballfreunde gehört in den nächsten Tagen zweifellos dem Länderspiel Schweiz - Schweden, welches vom Schweizerischen Handballausschuss bekanntlich nach Winterthur vergeben wurde.
Die Winterthurer Pfadfinder- und Stadtturner-Handballer sind denn auch tüchtig an der Arbeit, um den Anforderungen der Spieler und Zuschauer gerecht zu werden. Das Spiel gegen den brillanten Weltmeisterschafts-Zweiten im Feldhandball und Weltmeister im Hallenhandball gelangt auf dem Sportplatz Schützenwiese zur Durchführung, wo anlässlich der Weltmeisterschaften die Schweden 1951 gegen Österreich eine wahrhaftig begeisternde Handballdemonstration boten und damit dem Winterthurer Publikum noch bestens in Erinnerung sind. Das Ehrenpräsidium hat in verdankenswerter Weise der sportfreundliche Winterthurer Stadtpräsident, Dr. Hans Rüegg, übernommen die musikalische Umrahmung des grossen Anlasses wurde der bekannten Stadtmusik Winterthur übertragen, und internationalen Charakter zeigt auch das Vorspiel - es treffen sich die ersten Mannschaften des Fußballklubs Winterthur und Wacker München. Das gibt eine dreistündige Veranstaltung, die es bestimmt wert ist, gesehen zu werden.
Nun mag interessieren, wie die schwedischen Gäste die Stunden in unserem Lande verbringen werden. Sie kommen nach einem Länderspiel gegen Österreich am Samstagvormittag von Basel her in Winterthur an und logieren dort im Hotel «Krone». Wie sie den Samstag und Sonntagvormittag verbringen wollen, kann noch nicht gesagt werden. Nach dem Spiel auf der Schützenwiese mit den Ehrengästen, Offiziellen und Schweizer Spielern am Sonntagabend beim Bankett im „Casino“ vereint.
Bei rechtem Wetter ist für unsern Gast als bestimmt eindrucksvoller Abschluss der Schweizerreise eine Fahrt nach der Schwägalp und auf den Säntis geplant.
Die Schweizer Mannschaft kommt am Samstagvormittag in Winterthur zusammen und wird von dort nach dem idyllischen Dorf Pfäffikon ZH spediert, wo – abseits der grossen Heeresstrasse – die mannigfaltigen Vorbereitungen für das Spiel getroffen werden. Unsere Nationalen werden am Sonntagabend nach dem Bankett die Heimreise antreten.
Schiedsrichter: Alfred Schwab, Wien.
Handballer in der ganzen Schweiz: Es wird sich lohnen, am 13. Juni nach Winterthur zu fahren und dem Spiel auf der Schützenwiese beizuwohnen. Was uns die schwedische Nationalmannschaft bietet, wissen jene einzuschätzen, , welche diese Ballkünstler schon spielen sahen. Das ist Handball, wie wir ihn uns schöner nicht denken können. Und unsere gut vorbereitetet Nationalmannschaft wird hier zeigen können, was in ihr tatsächlich steckt. Möge der Wettergott mithelfen, diesen Anlass zum Festtag der Schweizer Handballfreunde zu machen. Die Winterthurer heissen Spieler, Ehrengäste, Offizielle und Zuschauer herzlich willkommen.
Ehrenpräsident: Herr Nationalrat Dr. H. Rüegg, Stadtpräsident.
Ehrengäste:
die schwedische Gesandtschaft wird vertreten durch Militärattaché Grahl;
der Regierungsrat des Kantons Zürich wird vertreten durch Regierungsrat Egger, Chef des kantonalen Volkswirtschaftsdepartementes;
Dr. Zumbühl, Präsident des SLL;
Hans Baumann, Präsident der Internationalen Handball-Federation;
Albert Wagner, Präsident des HBA
-d- Es war zu erwarten, daß die siebente Begegnung zwischen der Schweiz und dem Hallenweltmeister Schweden in der sportfreundlichen Stadt Winterthur ein großes Echo auslösen werde. Den Auftakt dieses sportlichen Großereignisses auf der ausverkauften Schützenwiese bildete das internationale Fußballtreffen FC Winterthur — Wacker München. Dann erschienen die beiden Nationalmannschaften vor rund 6000 Zuschauern und stellten sich nach dem Anhören der beiden Landeshymnen — die Schweden in Blau-Gelb, die Schweizer in Rot-Weiß — dem österreichischen Schiedsrichter Schwab in folgenden Aufstellungen:
Schweiz: Burger; Dubs, Strohmeier; Kuhn, Schwarz, Sieber; Klöti, Bertschinger, Spörri, Rieß, Buschor.
Schweden: Mattsson; Pettersson, Kjellman; Danielsson, Aehrling, Lorenzson; Frisk, Jarlenius, Thorgren, Almquist, Sjunnesson.
In der Schweizer Elf wurde also lediglich Winkler in der Deckung ersetzt, während Sieber in die Läuferreihe beordert wurde und als offensive Unterstützung des Angriffes gedacht war. In der Mannschaft erschien wiederum Buschor, der in den letzten Klubspielen zusammen mit Rieß eine glänzende Form ausspielte. Bei den großen, physisch hervorragenden Schweden konstatieren wir viele neue Gesichter. Einzig Mattsson, Almquist und Sjunnesson sind von der alten Garde übriggeblieben; alle anderen Spieler kamen neu zum Zuge und sind junge, kraftstrotzende Spieler zwischen 23 und 28 Jahren. Die beiden Mannschaftsführer Sjunnesson und Bertschinger nahmen die Platzwahl vor.
Sogleich versuchten die Nordländer, mit einem Blitzangriff unsere Rotjacken zu überrumpeln. Nach fünf Minuten mußte Burger erstmals nach einem tiefen Schuß tauchen. Beidseitig sah man schöne Angriffe; doch vorerst dominierten die Deckungen. In der achten Minute bediente Buschor Klöti auf einen Freistoß, und die Schweiz führte 1:0. Im Gegenstoß glich Sjunnesson aus, und Aehrling brachte dann die Schweden in Führung. Danielsson erhöhte auf 3:1, und vor Ablauf der ersten Viertelstunde verkürzte Buschor auf Zuspiel von Bertschinger. Bertschinger und Buschor tankten sich durch die schwedische Mauer, und Rieß bezwang den Hüter zum dritten Male. In der 20. Minute vermochte Bertschinger durch die kompakte schwedische Mauer durchzubrechen und die Schweizer 4:3 in Führung zu bringen. Mittels Penalty glich Schweden aber durch Thorgren wieder aus. In den letzten 10 Minuten zeigten die Schweizer weiterhin ausgezeichnete Leistungen; doch flog oft das Leder knapp am Gehäuse vorbei. Wieder versuchten die Gäste durch ihre rasanten Angriffe eine Bresche zu schlagen. Aber da zeigte sich Burger in allerbester Form: Mit riesigem Sprung wehrte der Aargauer einen Penalty in der tiefen Ecke ab. Fünf Minuten vor Halbzeit erzielte unter mächtigem Jubel Klöti, der sein fünfundzwanzigstes Länderspiel bestritt, erneut den Führungstreffer für die Schweiz. Unsere Mannschaft hatte in den ersten dreißig Minuten eine ganz hervorragende Partie geliefert. Die knappe Pausenführung war durchaus verdient.
In der zweiten Halbzeit setzte der Regen endlich aus, und wieder rollte der rote Angriff gegen die schwedische Mauer. Ganz knapp schoß Klöti daneben. Im Gegenstoß passierte der einheimischen Deckung ein Fehler, sodaß Sjunnesson freistehend einschieben konnte. Aber wieder waren die Eidgenossen im Angriff. Der gut gefolgte Sieber brachte die Schweizer erneut in Führung. Bertschinger brachte einen Penalty wieder nicht ins Netz. Mattsson hielt. Aehrling konnte mittels Freistoß wieder ausgleichen. Der Kampf tobte hin und her, und beide Sturmreihen fielen durch ihre große Ballsicherheit auf. Strohmeier kämpfte mit einem Schweden um den Ball, blieb Sieger und bediente den frei laufenden Klöti, der schließlich mit seinem Tiefschuß dem Schwedenhüter keine Abwehrchance ließ. Und zwei Minuten später war es wieder Klöti, der einen Freistoß in die hohe Ecke einschob. Die Schweden lagen wieder mit acht Mann im Angriff, und nochmals war wieder Burger der Retter in höchster Not. Nach 15 Minuten führten die Schweizer immer noch mit 8:6 Toren. Danielsson traf nach 20 Minuten in die hohe Ecke, und nochmals mußte Burger nach einem scharfen Schuß hechten. Dieser Thorgren-Bombe konnte er nichts anhaben. Die Schweden hatten in der 23. Minute ausgeglichen. Das Spiel war völlig offen. In der 27. Minute bediente Klöti Buschor, der in die hintere Ecke traf und abermals die Einheimischen in Führung brachte. Die Schweizer hielten durch und feierten gegen die großartigen Schweden einen viel umjubelten verdienten 9:8-Erfolg.
Die Schweizer hatten im 7. Länderspiel einen großartigen Sieg erfochten, der dem ausgezeichneten Teamwork zu verdanken war. Alle kämpften unermüdlich und mit restlosem Einsatz. Klöti war mit vier Treffern der erfolgreichste Stürmer. Die Sturmreihe ließ sich durch die verstärkte Schwedendeckung nicht aus der Ruhe bringen, sondern versuchte immer wieder, eine Lücke zum erfolgreichen Torschuß zu finden. Die Schweizer Deckung war klug im Einteilen ihrer Kräfte, so daß die Schweden auch in der Druckphase nicht reüssierten. Einmal mehr war Burger der Held dieses großartigen Kampfes. Bei den Schweden waren Sjunnesson, Almquist und Thorgren am gefährlichsten, während Aehrling und Danielsson ständig im Angriff halfen und sehr gefährlich schössen. Die Mannschaft war ein fairer Verlierer.