Name: Eveline Oltmanns
Geburtsjahr: 1950
Wohnt in: Grosshöchstetten
Aktueller Verein: BSV Bern, vorher HBC Münsingen, Rotweiss Thun, Borba Luzern
Funktion: Teambetreuerin BSV Bern, Zeitnehmerin, Liveticker.
Dein Lieblingsplatz ist der Strandkorb auf deinem Balkon, warum?
Eveline: Der Strandkorb erinnert mich an Norddeutschland. Ich habe diesen Platz in der Zeit vom Lockdown noch mehr lieben gelernt, da man ja zuhause bleiben sollte und es mich doch ein bisschen in die Ferien versetzt hat.
Wie bist du zum Handball gekommen?
Eveline: Ich habe erst mit 20 Jahren angefangen, Handball zu spielen. Die Sportart hatte mich aber schon immer fasziniert. Schon im Gymi schaute ich mir die Spiele vom BSV Bern an. Mir gefiel, dass es ein Lauf- und Mannschaftssport ist. Meine leichtathletische Ausbildung hat mir natürlich auch gute Voraussetzungen gegeben. Ich hätte gerne schon früher mit Handball angefangen, aber leider wusste ich nicht, dass es in Bern Handball für Frauen gibt - das habe ich erst an der Uni erfahren.
Und wie bist du Trainerin geworden?
Eveline: Meinen ersten Trainerjob habe ich bei Borba Luzern übernommen. Nachdem ich als Lehrerin nach Münsingen gekommen bin, habe ich hier die Frauenabteilung aufgebaut. Damals hatten Mädchen in Münsingen nicht viele Möglichkeiten Sport zu treiben. Da ich bereits die Ausbildung als Handballtrainerin hatte und eine Mannschaftssportart interessanter fand, war es naheliegend, den Mädchen in der Turnstunde Handball anzubieten. Zwischen 1977 und 2015 habe ich immer mindestens eine Mannschaft trainiert. Oft war es im Schulsport in der Altersklasse U9 bis U15.
Was hat dich immer wieder motiviert weiter als Ehrenamtliche tätig zu sein?
Eveline: Für mich war es eigentlich immer selbstverständlich. Ich wollte die Jugendlichen fördern und ihnen ein gutes Umfeld geben. Irgendwann dachte ich, jetzt bin ich langsam zu alt, um noch in der Halle zu stehen. Tatsächlich wollte ich aber weiter ehrenamtlich engagiert bleiben, und als ich in Pension gegangen bin, konnte ich nicht einfach nur zuhause rumsitzen. Deshalb war ich froh, als der BSV 2012 angefragt hat, ob ich das erste Team betreuen möchte. Ich mache es auch jetzt noch super gerne und habe gesagt, solange ihr mich als Betreuerin noch wollt, mache ich das.
Wie sieht so eine Begleitung der 1. Mannschaft vom BSV Bern aus?
Eveline: Ich bin so etwas wie ein Mädchen für alles (lacht). Ich schaue, dass die Mannschaft vor den Spielen verpflegt wird. Ich bin dafür zuständig, die freien Eintritte abzugeben und die Mannschaftskarte korrekt zu hinterlegen. Seit neustem mache ich ebenfalls die Statistiken für den Trainer. Und ich flicke und wasche die Trikots der Spieler. Was mir immer sehr Spass gemacht hat ist die Begleitung der ausländischen Spieler, das ist aber seltener geworden. Sie waren immer dankbar, dass ich mit ihnen den ganzen Papierkram, etwa die Anmeldung auf der Gemeinde oder für die Aufenthaltsbewilligung, gemacht habe. Ich fand es sehr interessant, mit den verschiedenen Kulturen in Kontakt zu treten und zu sehen, was es für einen Nicht-EU Spieler alles für eine Bewilligung braucht.
Was war dein Highlight in deiner Funktion?
Eveline: Das grösste Highlight war der Europacup im Jahr 2012. Ich war damals noch nicht Teammanagerin, durfte aber für eine Kollegin einspringen. Ich durfte mit auf die Reise nach Wolgograd. Diese Reise war komplett verrückt. Wir mussten in Moskau mit dem Flieger durchstarten und sind dann erst mit 1 Stunde Verspätung gelandet. Wir wollten dann beim anderen Flieger einchecken, aber leider ging gar nichts mehr. Wir sind dann statt um 10 Uhr abends erst um 6 Uhr morgens nach Wolgograd geflogen und haben im Nachhinein erfahren, dass kurz vor unserer Landung ein Flieger über die Landebahn rausgefahren ist uns darum der ganze Flughafen geschlossen wurde. Da wir aber zum Glück einen Tag eher angereist waren, konnten wir normal spielen und kamen dank einem Auswärtstor mehr, noch eine Runde weiter.
Erzähl eine Anekdote, die du als Ehrenamtliche erlebt hast.
Eveline: Als mein Sohn in der Junioren Nati war, war die Junioren-Weltmeisterschaft in der Schweiz. Da habe ich mich für die Teambetreuung beworben. Ich wollte ein Team aus der Schweizer Gruppe betreuen und wurde den Algeriern zugeteilt. Mit diesen Jungs hatte ich es im Verlaufe vom Turnier so gut, dass ich während der Weltmeisterschaften wie eine Ersatzmutter für sie war. Nach der ersten Woche in Aarau haben sie sich für die Hauptrunde in Appenzell qualifiziert. Auf dem Weg sind plötzlich alle aufgesprungen und haben angefangen zu fotografieren. Sie hatten noch nie solche Häuser gesehen. Wir haben dann noch einen Ausflug auf den Säntis gemacht, und obwohl einer der Spieler vor Angst auf dem Boden der Gondel sass, sind alle mitgekommen.
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