Trainer: Robert Amsler
Torhüter: Fusi TV Möhlin
Verteidiger: Eckert Jörg BTV Aarau, Wehrli Jules TV Suhr
Läufer: Kopp Peter TV Suhr, Rahm Kurt BTV Aarau, Soder
Stürmer: Gygax Hansulrich TV Suhr, Notter Peter St. Otmar, Captain Nünlist René BTV Aarau, Rusterholz, Santini Roland BTV Aarau
Ersatz: Grundmann Hans TV Suhr, Mahrer, Hug
Torschützen: Notter, Rusterholz, Santini je 3, Soder, Gygax je 1
20. Länderspiel für René Nünlist
Wetter in Bern: 29°, Sonnig, leicht bewölkt, kein Niederschlag
Unten: Wir sehen im Bild Nünlist René, BTV Aarau, Stürmer beim Sprungfall-Wurf
bb. Im Wankdorf Stadion füllten sich die Ränge ausnahmsweise nicht mit Fussballfans, sondern mit rund 6500 handballbegeisterten Zuschauern, als sich dem deutschen Schiedsrichter Gummersbach folgende Teams zum 14. Feldhandball-Ländertreffen zwischen Schweiz und Österreich stellten:
Schweiz: Fusi; Eckert, Wehrli, Kopp, Rahm, Soder (1); Gygax (1), Netter (3), Nünlist, Rusterholz (3), Santini (3); Grundmanin.
Österreich: Koppelhuber; Göll, Böhm, Patzer, Halbmayr, Ulreich; Wesinger (7), Göth (2), Dittert (3), Mähr, Juranitsch (2); Dorner.
Nachdem Capitain Rene Nünlist vor Spielbeginn für sein 20. Ländertreffen geehrt worden war, entwickelte sich bei drückender Hitze eine eher tempoarme Partie, welche von den Schweizern mit grosser Nervosität begonnen wurde, die sie während der ganzen Spieldauer nicht abzulegen vermochten. So konnten sie die nach dem Südbadenspiel in sie gesetzten Erwartungen in keiner Weise erfüllen und zogen gegen die in keiner Phase gross aufspielenden, jedoch ruppig agierenden Österreicher klar den kürzern.
Mit einer feinen Einzelleistung gelang es Wesinger gleich vom Anstoss weg, den schlecht postierten Fusi zu bezwingen und die Gäste in Führung zu bringen. Unverständlich war die übergrosse Nervosität der Schweizer in den Startminuten, und es dauerte bis zur 9. Minute, ehe Santini mit prächtigem Hocheckschuss den Ausgleich herstellen konnte. Mit nicht minder schönen Treffern verbesserten Santini und Gygax auf 3:1, doch dann war die Reihe wieder an den Österreichern, welche in der Folge die Führung bis zur Pause (5:7) nicht mehr abgaben und die Eidgenossen klar dominierten.
Wer nach der Pause eine Steigerung seitens der Rotjacken erwartet hatte, sah sich getäuscht. Das Austria-Team dominierte weiterhin, ohne jedoch zu brillieren. Gegen die konfus agierenden Eidgenossen reichte dies aber vollauf zum komfortablen ll:14-Sieg, wobei Wesinger mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze war. (hgb)
Zum Abschluss des Eidg. Turnfestes in Bern verfolgten 6500 Zuschauer bei hochsommerlicher Hitze das 14. Feldhandball-Länderspiel zwischen der Schweiz und Österreich, in dem die Gäste ihren achten Sieg bei sechs Erfolgen der Eidgenossen sicherstellten. Den Ausschlag zum Erfolg der Österreicher gab in erster Linie die schwache Manndeckung* und die ungenügende taktische Leistung der Schweizer, in deren Reihen kein einziger Akteur seine normale Form erreichte. Der Angriffslinie gelang es nur selten, die gegnerische Raumdeckung aufzureissen, derweil die Forwards der Österreicher mit weitmaschigen und zielstrebigen Aktionen die Abwehr der Schweizer nach und nach ins Wanken brachten. Schlussmann Fusi erwies sich einmal mehr als ungenügend in seinen Interventionen.
Die Gäste, die ohne ihren Realisator Steffelbauer antraten - in Wesinger (7 Tore) aber ein schusskräftigen Nachfolger haben - gingen in der ersten Spielminute in Führung. Nach dem Ausgleich in der 8. Minute gingen die Schweizer innert zwei Minuten 3:1 in Führung, mussten aber nach weiteren drei Zeigerumdrehungen den Gästen wieder den Gleichstand zugestehen. Diese gingen über 3:5, 4:6, 4:7 mit dem Pausenvorsprung von 5:7 in die Kabinen. In der zweiten Hälfte kamen die Rotweissen bis auf 7:9 (13. Minute) heran, hatten aber ihren Widersacher gleich über 7:11, 9:12, 10:14 auf das Schlussresultat von 11:14 davonziehen zu lassen. Die Mannschaften und Torschützen:
Schweiz: Fusi. Eckert, Wehrli, Rahm, Kopp. Soder (1), Gygax (1), Nünlist. - Santini (3), Rusterholz (3), Notter (3).
Österreich: Koppelhuber. Goll, Böhm, Patzer, Halbmayr. Ullreich, Mähr, Dorer. Wesinger (7), Göth (2), Dittert (3), Juranitsch (2).
Schweiz: Fusij Eckert, Wehrli, Kopp, Rahm, Soder (1); Gygax (1), Notter (4), Nünlist, Rusterholz (2), Santini (3). — Auswechselspieler: Grundmann.
Oesterreich: Koppelhuber; Böhm, Goll, Patzer, Halbmeyer, Ulrich; Wesinger (7), Mähr, Goeth (2), Dittert (3), Juranitsch (2). — Auswechselspieler: Dorner.
Torfolge: 0:1, 3:1 (11.), 3:5 (16), 4:5, 4:7, 5:7 5:8, 6:8, 6:9 7:9, 7:12, 10:12 (24.), 10:14, 11:14.
Bemerkungen: 98 Prozent der Zuschauer auf der Haupttribüne und unter der Ostrampe, also am Schatten. — Vor dem Spiel und während der Pause (war Letzteres nun nicht des guten zuviel?) Vorführungen durch Damenturnerinnen, — Blumen für Captain Nünlist (20. Länderspiel).
*
—is. Falls mit der Durchführung dieses Länderspiels die Absicht verbunden gewesen sein sollte, dieses im Aussterben befindliche Spiel einer Renaissance zuzuführen, so müsste das Fazit stark enttäuschend sein. Mit frühern Feldländerspielen jedenfalls hielt die Partie gegen die Oesterricher keinen Vergleich aus, und wer sich zum Beispiel allein an das Spiel erinnerte, das vor vier Jahren, nach dem Eidg. Turnfest in Luzern, gegen Westdeutschland inszeniert wurde, kam nicht um die an sich betrübliche Feststellung herum, dass der Niedergang auch die heute besten Schweizer Feldhandballer erfasst hat. Auf dem grossen Wankdorfrasen kamen die Feldspielnachteile klar zum Ausdruck. Es hiesse diesen Eindruck abschwächen, wollte man die Ursache nur darin suchen, dass die Gäste den viel besseren Keeper hatten, was für die Niederlage ebenso entscheidend war wie vor allem ihre bessere Schiesskunst.
Die Oesterreicher waren in ihren Abwehrmitteln alles andere als zimperlich, wobei vor allem Goll dermassen gegen die Schweizer, Stürmer «hackte», dass man es begrüsst hätte, wenn der Schiedsrichter schärfer interveniert hätte. Ein einziger, dazu erst noch recht spät diktierter Vierzehnmeter, war da ein absolut untaugliches Mittel.
« Allerdings: daran allein lag es nicht, dass die Schweiz verlor. Wenigstens phasenweise führte Oesterreich Handball als Laufspiel vor, weshalb sein Sieg in Ordnung geht.
Diese guten, überlegenen Perioden genügten auch, um die fühlbare Absenz des unvergessenen Steffelbauers zu verwischen. Nicht auszudenken, wie es herausgekommen wäre, wenn er noch mitgespielt hätte!
Bei der Schweiz reagierte Fusi oft zu spät. Auch das erwartete weite und rasche Abspiel kam nie zur Geltung — deshalb auch, weil er nur selten dazu kam, Schüsse zu blockieren. Warum wurde er nicht ersetzt? Die Abwehr praktizierte eine Mischung zwischen Raum- und Manndeckung, was sich an sich nicht schlecht bewährte, auch wenn man herausragende Leute vermisste. Unter den Erwartungen blieb dagegen der Angriff, und hier namentlich Gygax! (Nachwirkungen des unverantwortlichen Zehnkampfes? Die Red.)
Wesentlich effektiver schnitt Notter ab, und Santini wäre vielleicht auf diese Stufe gekommen, wenn er etwas mehr riskiert hätte. Zuwenig Raffinesse wies dieses Spiel auf, so sehr sich auch Nünlist mit Erfolg bemühte, der Regisseur zu sein. Dass endlich von den Abwehrleuten nur Soder einmal schoss (und traf), erhöhte die Offensivwirkung auch nicht.